Am 26.08.2025 um 15:09 schrieb ingo_mack über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
ich sehe das nicht so eng mit den Charakteren,
Zwängen, Narrativen und "das darf auf gar keinen Fall hinterfragt werden“ ich habe
kein Problem damit, tagein tag aus Nachrichten und ereignisse wahrzunehmen, denen ich
keinerlei ehtisch-moralischen Anlassbegründungen zuschreiben kann. ich bin mir vollkommen
darüber bewusst, in den Lauf der Geschichte lediglich mit einem lässlichen Hauch warmer
Luft meiner Lungen kurzfristig hineinzuhusten, also warme luft für nichts und
wiedernichts. na UND? was ist denn die Alternative? Tun was alle andere tun?
Prioritätenlisten erstellen und im Rahmen des erlaubten oder erwarteten abarbeiten?
"Prioritätenliste der drängensten Probleme der Welt" Whow! und das ausgerechnet
von Dir?
Wann hatte ich Dir denn untersagt, etwas zu hinterfragen? Du kannst alles hinterfragen,
nur halte ich es für sinnvoll nicht in Besessenheit abzugleichen und sich Prioritäten zu
setzen. Den Rahmen des Erlaubten habe ich Dir auch nicht vorgesetzt. Was sollen diese
Unterstellungen? Zu meiner Priorität gehört jedenfalls die Kritik an der Übermacht des
fossilen Imperiums, das seit der letzten Trumpwahl auch noch mit dem Tech-Imperium im
militärisch-industriellen Komplex aufging. In ihm ist es das Wachstums-Paradigma, das
nicht nur von den rund 40.000 Reichen (mit mehr als 100 Mio $ Vermögen), sondern auch von
fast allen weniger reichen Menschen weltweit verfolgt wird.
Darüber habe ich mich hier wiederholt ausgelassen und für mehr Nachhaltigkeit und
Genügsamkeit plädiert. Dagegen stehen natürlich die Gewohnheiten und Traditionen der
Menschen. Und so hat es mich verblüfft, dass es sogar Pavianpopulationen möglich ist,
eingefahrene Verhaltensweisen zu überwinden. Einfache Modelle dynamischer Systeme haben
Lorenz und Levermann zum besseren Verständnis physischer wie sozialer Systeme diskutiert.
Und ich hoffe, dass auch bald verständlich wird, wie die erwähnte Pavianpopulation ein
neues Gleichgewicht fand bzw. einen neuen Attraktor erreichte.
Gegen die Exponentialgesellschaft argumentiert Emanuel Deutschmann in seinem gleichnamigen
Buch „vom Ende des Wachstums zur Stabilisierung der Welt“. Und auch Levermann hat ein
populärwissenschaftliches Buch geschrieben: „Die Faltung der Welt. Wie die Wissenschaft
helfen kann dem Wachstumsdilemma und der Klimakrise zu entkommen“. Und jetzt versteigst Du
Dich erneut auf Deine "Zwangsneurose WTC7“. Dabei sind doch Chatbots genau darauf
programmiert, die Nutzenden bei der Stange zu halten, wenn nicht abhängig zu machen. Dein
mitgeteiltes Palaver trägt jedenfalls kaum etwas zu irgendeinem Problemverständnis bei.
Warum hast Du GPT nicht nach dem „Forest Troop“-Beispiel aus den Arbeiten von Robert
Sapolsky (Stanford, Neuroendokrinologe und Primatologe) gefragt? Oder vielleicht sogar in
die Quelle geschaut? "A Pacific Culture among Wild Baboons: Its Emergence and
Transmission“ by Robert M. Sapolsky and Lisa J. Sha:
https://journals.plos.org/plosbiology/article/file?type=printable&id=10…
Aber eine Veränderung der Gesellschaft zum Besseren hin, zu weniger Verschwendung und mehr
Effizienz, strebst Du gar nicht an, oder?
IT