Am 22.09.22 um 01:12 schrieb Claus Zimmermann über PhilWeb:
Am 22. September 2022 00:04:36 MESZ schrieb "Karl Janssen über
PhilWeb"<philweb(a)lists.philo.at>hilo.at>:
......
Lässt sich dieses Phänomen mit Nitzsche
erklären?: Wer das WARUM einer Sache kennt, kann deren jedwedes WIE ertragen (sinngemäß).
Ich greife nur dieses Zitat heraus. Es widerspricht scheinbar dem, was er ja auch sagt:
dass die stärksten Gründe begründungslos sozusagen in der Luft hängen und die Frage nach
einer Begründung bei ihnen so etwas wie ein Misstrauensvotum wäre.
Er denkt vielleicht an Fälle wie den einer Mutter, die alles für ihr Kind tut. Das ist
der Grund, bei dem das wie keine Rolle spielt. Würde man sie fragen, warum sie alles für
ihr Kind tut, würde sie einen nur erstaunt ansehen.
Völlig richtig. Dem entspricht vermutlich eine der "Lebensweisen":
(wenn dem so ist, dann ...)
Protagoras behauptete ferner, dass jeder Mensch die Dinge und
Sachverhalte auf seine eigene Weise sehe und entsprechend urteile.^[10]
<https://de.wikipedia.org/wiki/Sophisten#cite_note-10> In diesem Sinne
war der Mensch für Protagoras „das Maß aller Dinge“. In der Folge gaben
er – und mit ihm vermutlich andere – dem Individuellen den Vorzug vor
dem Allgemeinen. Wie Menschen sprechen, wie Menschen sich selber, andere
und Sachverhalte beurteilen, welches Handeln sie für positiv halten,
wird von Menschen entschieden. Gesetze, Ethik und Sprache sind Produkte
von Menschen infolge gemeinsam geteilter Überzeugungen. Kulturtechniken
sind daher nicht graduelle Abstufungen absoluter Wahrheiten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sophisten
Wenn schon "Kulturtechniken" (zur Erinnerung: bei den Griechen war
"technik" anders zu verstehen), dann kann mit Protagoras der Konsens
nicht von vornherein der Wahrheit entsprechen.
Von Ingo erwarte ich, dass er sagt, das schon im Semester minus 5
gelehrt wird, von Karl das Gegenteil usw.
JH