Am 03.10.2022 um 17:40 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
aber heute ist eine neue zeit, die altes wissen zwar inkludiert, wenns richtig läuft,
aber auch relativiert, weil sie viel neues hervorbringt, und so auch hierbei:
es gibt mittlerweile "quantenrechnen" und q-verrechnen, und darin den höchst
interessanten aspekt, dass zwischen 1 = zb "wahr", und 0 = falsch gescatterte
zwischenwerte "möglich" sind = die quantenwelt ist
in zumindest dieser hinsicht genau das, was ich meine: "spektral" - und genauso
eben auch "wahrheiten", wahrheitswerte, und falschheiten, falschheitswerte
spektral,
mal einfachst beschrieben:
was soll 2/3 wahr + 1/3 falsch ergeben ?, oder 4/5 falsch + 1/5 unentschieden, und bei 1
stufe tiefer hineinrechnen zerfällt das 1/5 unentschieden noch in 3/5 falsch und 2/5 wahr,
aber es ist aufgrund unterschiedlicher
wie auch immer skalen nicht möglich, das ganze einfach zusammenzuzählen? = und die
wirkliche wirklichkeit IST "gescattert" (weil ua selbstähnlich), sodass eine
wahrheit auf stufe 0 zb auf der tieferen stufe 1 schon
in wahr/unwahr aufspalten kann
dass wahrsein und falschsein schon im technisch-artifiziellen spektral sind, habe ich mir
nicht selbstherrlich ausgedacht, sondern ich folge damit nur der natur, und die
natürlichen vorgegebenheiten erstnehmend,
denn sie sind die basis auch für unser tun und wähnen, sind deshalb auch unsere
"wahrheiten und falschheiten" im alltag, in sprache, usw im grunde spektral, und
wären eigentlich als spektral zu organisieren, um der
wirklichen wirklichkeit auch in diesem bereich ein wenig näher zu kommen (da nutzen
platon, aristoteles, usw nicht mehr wirklich)
Dein nicht selbstherrliches „Folgen der Natur“ in Ehren, Waldemar! Und Deine Aussage, die
„Wahrheiten“ der Natur seien „gescattert" (weil ua selbstähnlich)“ ist insoweit
zutreffend, als sich „Natur“ im kohärenten Zustand ihrer Potentialität befindet. Für
diesen Zustand von Superposition gilt dann wirklich die von Dir benannte „Unschärfe“ von
Wahrheiten. Alles jedoch, was sich aus dieser Potentialität verkörpert, also in reale
Materie wandelt, verliert seine „Unschärfe“ und stellt sich uns als Beobachter eben nicht
mehr im Zustand der Kohärenz, sondern der Dekohärenz dar.
Das entspricht dann der von Dir abgewiesenen Tatsache, dass Natur immer mit einem klaren
JA oder NEIN antwortet, somit dem WAHR/FALSCH gleichkommend, als Antwort auf jede präzise
gestellte Frage an die Natur der Dinge hinsichtlich ihrer rudimentären Struktur.
Unbenommen der rhetorischen Frage Einsteins, ob der Mond nicht da sei, wenn keiner
hinschaut, und damit der nach wie vor existierenden Ungereimtheiten der QM, sind die
Erkenntnisse bezogen auf Kohärenz bzw. Dekohärenz von Quantensystemen evident. Jedes
Quantensystem lässt sich, bezogen auf seine raumzeitlich kompaktifizierten
Transkoordinaten (Penroses Twistertheorie), auf elementare Einheiten (Feldquanten)
herunter brechen und wird damit prinzipiell „berechenbar“, gibt damit eine Antwort als JA
oder NEIN resp. WAHR/FALSCH. Derartige Berechnung ist wohl erst mit Quantencomputern zu
leisten, da sie - ihrem Verarbeitungsprinzip entsprechend - immer nur eine einzige
eindeutige Antwort als Lösung haben: eben WAHR/FALSCH in Digitalform 1/0.
Alles, was Du - und wir alle - als Natur körperlich erleben, befindet sich im dekohärenten
Zustand. Sobald ein „Messprozess“ (also Deine viel beschworene Wechselwirkung)
stattfindet, erfolgt der Wellenkollaps eines (wie auch immer gearteten) Quantensystems und
liegt uns als „Beobachter“ im Zustand der Dekohärenz konkret vor Augen und ist somit nicht
„gescattert“, sondern nach dem Prinzip des sog. Quanten-Darwinismus in die uns vertraute
Meso-/Makroebene überführt. Philosophisch zu sehen als das Phänomen „Potentia ad actum“;
das wusste (oder eher ahnte) man bereits in der Antike noch ohne Zugang zur
Quantenmechanik. Man bezog sich dabei auf Platons „ewige Ideen“, die eben genau auf das
von mir zuletzt hier beschriebenen Urprinzip gründen: Das EINE, in dem sich das VIELE als
unermessliches Potential birgt, der Primalität alles Seienden.
Das Prinzip des VIELEN im EINEN und vice versa, ist und bleibt für all jene unzugänglich
und damit unverständlich, die es nicht vermögen, das Immaterielle zu denken. Dieses
Vermögen ist Dir, Waldemar, offenbar nicht gegeben und somit liegen unseren hier geführten
Diskursen keine gegenseitigen Missverständlichkeiten, sondern eben grundlegend differente
Weltsichten zugrunde.
Deine immer wieder hier vorgebrachten, abschätzigen Ausfälle gegenüber Platon, aber auch
Denkern des Mittelalters und natürlich auch der Gegenwart lassen mich zweifeln, ob Du
überhaupt jemals tiefer in das Wesen, Sinn und Zweck von Philosophie gedanklich
eingedrungen bist. Wie sollte das auch geschehen können, wenn Du Dich ausschließlich als
einen nichtigen, selbstreferent verpupptenTeil von „Natur“ siehst. Das steht Dir offen,
mir jedoch vergeht langsam die Freude daran, mich mit diesem nicht enden wollenden Sermon
zu befassen, zudem Du diesen - gewissermaßen als Prinzip menschlicher Existenz - auf
nichts anderes, als die perrenierend vorgebrachten Begriffe von Wechselwirkung und
Selbstreferenz gründest und diese Sicht mit unermüdlichem Eifer hier missionierst.
Ich und vermutlich auch nicht wir, sind nicht Du; Damit will ich ausdrücken, dass Dein
stets verallgemeinerndes Postulat von einer geistlosen, auf Zufall und Nichtigkeit
basierenden Existenz dieser Lebenswelt, jegliche über diese Sicht hinausgehende
Betrachtung unmöglich macht. Eine Betrachtung eben im Sinne von Philosophie, als der
staunenden Zuwendung zu den Geheimnissen, die sich einer pur materiellen Sichtweise
gegenüber schlichtweg verbergen. Gerade Du vermagst es nicht, der Metapher des
Platon'schen Höhlengleichnisses entsprechend, deren Schattenwürfe zu interpretieren.
Bezogen auf die von mir zitierte Aussage des Aristoteles: „Der ignorante Mensch verkündet,
der weise hinterfragt und reflektiert“, kann nichts und niemand Deine Ignoranz mehr
verdeutlichen als Du selbst:
wh: „.... und der weise verkündet/oder verkündigt = predigt dann ebenfalls?, oder schweigt
weiter? hihi
(auch die weiseste menschliche weisheit bleibt gegenüber selbst dem bloßen existieren der
natur völlig belangloser unsinn,
denn auch mit 1000mal größeren, leistungsfähigerem hirn wären wir immer teil der natur,
und nicht etwa umgekehrt)“
Sollte diese Feststellung Deiner Weisheit letzter Schluss sein, verstärkt sich meine
Gewissheit, dass ein auf Verstand, Vernunft und Wissensstand dieser Zeit gründender Dialog
mit Dir nicht zu führen ist. Wie klein und nichtig Du Dich (ungeachtet Deines
Wissenspotentials) doch machst und diese Sicht auf die Menschheit bezogen
verallgemeinerst! Du solltest wirklich nicht verkünden, sondern tatsächlich erst mal
„Gott, Mensch und Welt“ hinterfragen und reflektieren.
Karl
PS: Deine Kenntnisse über Quantencomputer solltest Du ebenso dringlich aktualisieren.
Was nicht messbar und damit nicht objektivierbar
ist, unterliegt immer der Möglichkeit einer Falschaussage (ob bewusst als Lüge oder aus
Unvermögen getätigt). Somit kann eine Aussage letztlich nur geglaubt werden und das setzt
Vertrauen in eine Person oder Institution resp. deren Verlässlichkeit voraus, die diese
Aussage tätigt. Das entspricht dem unumgänglichen Schwachpunkt aller Wahrheitstheorien und
damit der Unsicherheit resp. Unzuverlässigkeit jeder Bewertung von Aussagen.
da läufst aber gerade du gewissermaßen zweispurig:
- einerseits oben von dir gesagtes (das ich umformulieren würde zu: "was messbar
ist, fällt in eine andere und nur vielleicht? höhere kategorie von "wahrheit"
")
- andererseits dein glaube-an ... eben (prinzipiell) nicht messbares, das für dich
trotzdem wahrheits-kategorien erfüllt
dass auch die "wahrste" aussage letztlich immer nur geglaubt werden kann,
mitsamt allen "laminarien", die du beschreibst, unterstreiche ich. und
"vertrauen" ist notwendig, um überhaupt kommunizieren zu können,
wobei dieses "grundsätzliche vertrauen" an der basis aus unserer artlichen
gleichheit als "mensch-art" stammen dürfte (urvertrauen usw)
Daher sind Verlässlichkeit, Vertrauen und
Glaubwürdigkeit unumgängliche Voraussetzungen für das Funktionieren jeder Art
zwischenmenschlicher Beziehung, sei es in Zweisamkeit oder gesellschaftlichen
Kollektiven.
völlig unbestritten
Verlässlichkeit also, Vertrauen und
Glaubwürdigkeit im Umgang zwischen Menschen sind Werte, die definitiv an die Ideale eines
Platon gebunden sind, da sie nunmal nicht messtechnisch validiert werden und somit
sichergestellt werden können. Eine Parallele zur Technik lässt sich dennoch zeigen: Ebenso
wie die Funktion einer technischen Konstruktion die Verlässlichkeit deren
Einzelkomponenten voraussetzt, ist Verlässlichkeit auch im sozialen Zusammenwirken der
Menschen unbedingte Voraussetzung für das Funktionieren einer Gesellschaft. Hier kann kein
Bezug auf „alternative Faktenlagen“ genommen werden. Für den klassisch philosophischen
Wahrheitsbegriff ist das Bewusstsein entscheidend, dass wirkliches Wissen um die
„Wahrheit“ nur mit dem Bemühen um weiteren Erkenntnisgewinn im Sinne von Wirklichkeit
(also erkennen, was wirklich und eben nicht nur „wahrgemacht“ ist) erworben werden kann.
deine oben aussage ist, dass wir an platonische ideale gebunden sind, was meinst du
genauer mit "platonischen idealen" ?, denn in meinem verständnis des
platonischen vernebelt platonisches uns
bis heute erheblich und zum großen nachteil die hirne, zb eben"platonische
begriffe-bildungen", mit denen bis heut sprache und denken verseucht sind, und die
aufgrund ihres leerseins nur scheinscharniere
beim kommunzieren hergeben, sodass wir uns oft "verstehen" ohne uns zu
verstehen, weil die sprachlichen (platonischen) "junktoren" in wahrheit! keine
sind.
und das alles, obwohl wir uns am ausgang der scholastik vor bald 1000 jahren nach schier
endlosem "disputieren" auf den nominalismus als wahrheit geeinigt, und den
(platonischen) universalismus
in die historische mottenkiste verfrachtet haben (totes lebt umso länger?)
über "alternative fakten" uä müssen wir hier nicht reden, das ist einfach nur
fake und sonstiger schrott, obwohl, heute drohen wissen und wahrheiten allesamt im meer
alternativer narrative glattweg
abzusaufen, was ich für eine sehr bedenkliche entwicklung halte, aber auch "nichts
neues unter der sonne" sehe:
wir kamen aus magischen zeitaltern, dann war magischer realismus en vogue, dann realismus
bis vor kurzem, jetzt mehr und mehr "realistische magien", um irgendwann
zukünftig dann wieder in ein neues
magisches zeitalter auf vielleicht höherem niveau zurückzufallen, und dann entwicklung
von neuem, der vielbeschworene "aufstieg" des menschen dreht sich zwar als
spirale aber im kreis
Das wollte Aristoteles womöglich mit folgender
Aussage deutlich machen:
„Der ignorante Mensch verkündet, der weise hinterfragt und reflektiert“ (sinngemäß).
.... und der weise verkündet/oder verkündigt = predigt dann ebenfalls?, oder schweigt
weiter? hihi
(auch die weiseste menschliche weisheit bleibt gegenüber selbst dem bloßen existieren der
natur völlig belangloser unsinn,
denn auch mit 1000mal größeren, leistungsfähigerem hirn wären wir immer teil der natur,
und nicht etwa umgekehrt)
wh.
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