Am 25. Oktober 2025 10:10:07 MESZ schrieb "Ingo Tessmann über PhilWeb"
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 24.10.2025 um 15:22 schrieb Claus Zimmermann
über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
... Man würde mit der Unterscheidung zwischen Denkbarem und Undenkbarem doch einen
Erkenntnisgewinn verbinden. Das ist wahrscheinlich ein Unterschied zum metaphysischen
Denken über "Sein" und "Nichts", das, auch wenn es sich nicht als
Jenseitswissenschaft versteht, doch zumindest Ausflüge in dieser Richtung unternimmt.
Meiner Ansicht nach ist so etwas allenfalls in der Kunst möglich, bei der die freie
Erfindung der inneren Wahrheit nicht schadet.
Und wie steht es mit der Kunstsprache Mathematik? Undenkbar ist das Aktualunendliche,
gleichwohl entwickeln Mathematiker Strukturen darin. Aber den mathematischen Übergang vom
Potential- zum Aktualunendlichen meintest Du wohl nicht mit Jenseitswissenschaft.
Hallo Ingo,
Ich weiß selbst nicht so genau, was ich gemeint habe und wäre deshalb besse dem Impuls
gefolgt, die Mail nicht abzuschicken.
Meine Ansicht zum Aktualunendlichen kennst du ja. Wenn man darunter einen Raum ohne
Grenzen versteht und einen Raum, ein Zimmer z.B. oder ein Gebiet, durch seine Grenzen
definiert, ist das ein Widerspruch in sich. Aber wer außer den Mathematikern weiß, wie das
die Mathematiker definieren.
Und mit der Null möchte ich nichts zu tun haben. Die ist mir unheimlich.
Claus
Wittgenstein hat sich ja im Tractatus dazu geäußert:
Die Philosophie „soll das Denkbare abgrenzen und damit das Undenkbare. Sie soll das
Undenkbare 'von innen‘ durch das Denkbare begrenzen.“ Und: „Die Grenzen meiner Sprache
bedeuten die Grenzen meiner Welt. Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind
auch ihre Grenzen.“ Aber wie weit reicht die Sprache in die Logik hinein, geschweige denn
in die Mathematik?
IT
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