Noch mal als Zusammenfassung:
Am 16. März 2017 um 16:51 schrieb hipp:
Hallo Arnold, ich würde sagen, daß sich die
"normative Setzung" bei Zeichen, denen wir
ihre Bedeutung nicht ansehen können, in Form einer Definition auf die Bedeutung
des Zeichens bezieht. Soll es irgendetwas bedeuten und gegebenenfalls was, wenn
ich... mache? Darauf muß man sich einigen, wenn das Zeichen verständlich sein soll.
Es ist aber nicht das gleiche wie die Annahme einer Handlungspflicht. (Zitat Claus
Zimmermann)
Nach kurzem nachdenken: Ich glaube nicht, dass die Defintion im
Normalfall etwas normatives hat. Abgesehen von Normen und gewissen
Gesetzen vielleicht.
Das sieht man sehr schön an Spinozas Ethik, wo in der deutschen
Übersetzung ja auch immer steht "ich verstehe unter XY ein Ding, das
§Eigenschaft aufweist". Definitionen können sowieso auf verschiedene
Weise gebraucht werden: Konventionen über Zeichengebrauch in der
Mathematik, Erklärung für den Leser in manchen Schriften, saubere
Abgrenzung in den Wissenschaften und ähnliches. In der Philosophie
gibt es noch sowas wie "Arbeit am Begriff", als z. B. orientierung an
der "normalen Sprache" oder der Versuch, das Wesen der Dinge in
Realdefinitionen zu erfassen.
"Normativ" ist ja aber was vorschreibendes. Und das sehe ich da
eigentlich nicht. Ja, eine Realdefintion kannsogar falsch sein.
Also seht ihr den Zusammenhang zwichen normativen und faktischen schon
in den Begriffen, weil jedes Wort (begrenzten) Aufforderugnscharakter
hat, ja?