Hallo IT, werte Anwesende,
ich hab mir ein paar Gedanken zu der "Notwendigkeit zur Struktur" gemacht
und unter ZuHilfeName von KI das ganze Gebilde formulieren lassen
wems gefällt: bitte schön :)
ps:
mir geht seit Jahren (möglicherweise schon immer?) ein Pfeiffen im Ohr
auf den Geist. Tinitus. soll eine Art "Dysfunktion" der Neurotransmitter im
Gehirn sein. hab ich mal gelesen, habe mich aber damit abgefunden.
immer wieder mal freunde ich mich mit dem Gedanken an, irgendwas
relevant Alltagstaugliches
dazu lernen zu können aber mein bisheriges Bemühen darum bleibt wohl länger
noch ein stochastisches Stochern im Nebel der zeit:).
warum schreiben wir "hier", oder warum schreiben "wir" hier nicht?
auch eine Frage die mich gelegentlich beschäftigt.
genug der Vorrede here we go:
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*Stochastische Gesprächsräume und die Rückkehr der Geltungslogiken*
/Zwischen Mathematik, Mythos und Bildung im Zeitalter digitaler
Strukturverschiebung/
Einleitung: Gespräch im Wandel
Wie entstehen Missverständnisse in theoretischen Diskursen – und was
verraten sie über die Geltungssysteme unserer Zeit?
Wenn Gesprächspartner in unterschiedlichen kulturellen, logischen oder
technischen Geltungsräumen sprechen, kann es zu strukturellem
Aneinander-Vorbeireden kommen. Doch gerade in diesen Reibungen zeigt
sich die Möglichkeit einer neuen, stochastischen Verständigung: eine
Meta-Sprache, die Differenz nicht tilgt, sondern austrägt.
„In theoretischen Diskursen wird oft ‚aneinander vorbeigeredet‘, ein
Umstand der durch Unverständnis der anderen Seite leicht zum Ende des
Diskurses führen kann.“
*I. Ordnung, die aus Struktur kommt: *Mathematische Wahrheit als Modell
Im mathematischen Diskurs um arithmetische Progressionen zeigte sich ein
interessantes Phänomen: Nicht die äußere Färbung einer Zahlenmenge
erzeugt zwangsläufig Ordnung, sondern die innere Verteilung, die
sogenannte Dichte.
Van der Waerden (1927) bewies, dass in beliebig gefärbten Zahlenmengen
immer monochromatische arithmetische Folgen auftauchen. Später
vermuteten Erdős und Turán (1936), dass der Grund für das Auftreten
solcher Muster die positive Dichte gewisser Teilmengen sei – also wie
„groß“ und „dicht“ diese Teilmengen innerhalb der ganzen Zahlen sind.
/„Wenn genügend Briefkästen markiert sind, dann ist es fast
unausweichlich, dass Ordnung in Form von Mustern entsteht.“ (an einer
unendlich langen Straße)
/
Dieses Modell einer „Notwendigkeit durch Struktur“ lässt sich auch auf
kulturelle Systeme übertragen: Muster und Wahrheiten entstehen nicht
durch äußere Zuweisungen, sondern durch innere Verteilungen.
*II. Die platonische Lüge der Moderne:* Bildung als Narrativ und Simulation
Platon beschrieb die „edle Lüge“ als symbolische Erzählung, die
gesellschaftliche Ordnung stabilisiert. Analog lässt sich das
Bildungssystem betrachten: Das Abitur war lange Ausdruck individueller
Reife und Leistung. Doch mit der massenhaften Vergabe von Bestnoten und
der Digitalisierung – insbesondere dem Einsatz von KI in Schule und
Prüfungen – gerät dieses Narrativ ins Wanken.
„Vielleicht ist die platonische Lüge heute die Vorstellung, dass die
Abiturnote noch Ausdruck echter, individueller Reife sei.“
Technik verändert nicht nur das Was des Lernens, sondern auch das Wie.
Prüfungen werden teilweise zu Simulationen, bei denen das Ergebnis
wichtiger ist als der Lernprozess selbst. So entsteht eine technische
Simulation von Reife, deren innere Wahrheit fragwürdig wird.
III. Diskurse ohne Anschluss: Wenn Systeme ihre Sprache verlieren
Ein zentrales Problem im Diskurs besteht darin, dass verschiedene
Systeme – Mathematik, Bildung, Technik, Ethik – mit jeweils eigenen
Regeln und Sprachen operieren. Wird dies nicht erkannt, führt es zum
scheinbaren „Aneinander-Vorbeireden“.
„Der Diskurs scheitert oft nicht, weil niemand recht hat – sondern weil
keine gemeinsame Sprachebene gefunden wird.“
In solchen Momenten kann eine „stochastische Gesprächsphase“ helfen: ein
offener, nichtlinearer Prozess, der unterschiedliche Fäden sammelt, ohne
sie sofort zu einer einheitlichen Struktur zwingen zu wollen.
IV. Rückkehr der Geltungslogiken: Vom Mythos zur Maschine
Kulturelle Narrative, die einst als Mythen oder Ordnungsmodelle dienten,
werden zunehmend technisiert und algorithmisch codiert. Das
Bildungssystem etwa, das einst Gleichheit durch individuelle Leistung
versprach, verkehrt sich durch Automatisierung und KI-Einsatz in eine
Struktur, die neue Ungleichheiten erzeugt.
„Was einst als Mythos begann, wurde zur Logik, dann zur Technik – und
kehrt nun als algorithmisierte Erzählung zurück.“
Es stellt sich die Frage, ob diese Rückkehr fruchtbar gestaltet werden
kann oder ob wir nur eine neue Form des Missverstehens erleben.
V. Vorschlag einer Meta-Sprache: Denken im Zwischenraum
Statt auf Einigkeit oder Vereinheitlichung zu drängen, braucht es eine
Meta-Sprache, die Unterschiede sichtbar macht und verhandelbar hält.
Dieses dialogische Verständnis von Diskurs fördert nicht die
Vereinheitlichung, sondern die Anerkennung von Differenz.
„Wirkliches Verstehen beginnt, wo Gesprächsteilnehmer die
Geltungsbereiche ihrer Sprache explizit machen – und bereit sind, nicht
nur das Gesagte, sondern auch das Gemeinte zu verhandeln.“
Schluss: Der Sand im Getriebe – oder das Gespräch als Widerstand
Die eigentliche Störung im Diskurs ist nicht die Technik oder der
Zweifel, sondern die blinde Akzeptanz technischer Logiken ohne kritische
Reflexion.
„Vielleicht ist genau das der Sand im Getriebe – nicht der Zweifel,
sondern die blinde Akzeptanz.“
Ein neues Gespräch kann nur entstehen, wenn Differenz nicht als
Hindernis, sondern als Potenzial für gemeinsames Denken verstanden wird.
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Begriffsglossar und Quellen
Anhang A: Begriffsglossar
Stochastische Gesprächsphase
Ein von dir geprägter Begriff für eine Denk- und Sprechweise, die nicht
linear oder zielgerichtet verläuft, sondern von offenen, zufällig
verbundenen Fäden lebt. Diese Phase ermöglicht das Zusammenführen von
Inhalten aus verschiedenen Kontexten – ähnlich wie stochastische
Prozesse in der Mathematik Muster erzeugen können, ohne vollständig
deterministisch zu sein.
Geltungslogik
Bezeichnet die impliziten Regeln, nach denen Aussagen in einem
bestimmten kulturellen, wissenschaftlichen oder technischen System als
wahr, gültig oder bedeutsam gelten. Jede Disziplin (z. B. Mathematik,
Ethik, Bildung) hat eigene Geltungslogiken, die nicht immer kompatibel sind.
Aneinander-Vorbeireden (Diskursbruch)
Ein Diskursproblem, das auftritt, wenn Gesprächspartner unterschiedliche
Geltungslogiken oder Sprachsysteme verwenden, ohne dies explizit zu
machen. Es erscheint wie ein Missverständnis, ist aber oft ein Zeichen
tieferliegender Inkompatibilitäten zwischen Wissenssystemen oder
kulturellen Annahmen.
Selbstverselbstständigung von Sprache/Systemen
Bezeichnet den Prozess, in dem sich ursprünglich funktionale oder
symbolische Systeme (z. B. das Bildungsideal, mathematische Beweise,
religiöse Mythen) von ihrem ursprünglichen Kontext lösen und als
„objektive Wahrheit“ weiterleben – oft ohne kritische Reflexion ihres
Ursprungs oder ihrer Reichweite.
Meta-Sprache (transversale Sprache)
Ein Vermittlungsraum zwischen verschiedenen Geltungslogiken. Ziel ist es
nicht, alle Diskurse zu vereinheitlichen, sondern eine
Verständigungsbasis zu schaffen, die Unterschiede sichtbar und
verhandelbar macht – ein „Raum der Relation“, nicht der Reduktion.
Platonische Lüge
Ein Begriff aus Platons Politeia, in dem eine symbolische Erzählung
(„edle Lüge“) als stabilisierender gesellschaftlicher Mythos eingesetzt
wird. In heutiger Übertragung kann damit jede kulturell akzeptierte
Erzählung gemeint sein, die Wahrheit durch funktionale Ordnung ersetzt –
z. B. die Abiturnote als Ausdruck von Reife.
Anhang B: Quellenangaben und Bezugspunkte
Mathematischer Diskurs:
van der Waerden (1927): Satz über arithmetische Progressionen in endlich
gefärbten Mengen.
Erdős & Turán (1936): Vermutung, dass positive Dichte die zentrale
Ursache für das Auftreten von Mustern ist.
Szemerédi (1975): Beweis, dass jede Teilmenge der natürlichen Zahlen mit
positiver Dichte beliebig lange arithmetische Progressionen enthält.
Furstenberg (1977): Ergodentheoretischer Beweis – Beginn der ergodischen
Ramsey-Theorie.
Sekundärquellen & Darstellung:
Terence Tao, Higher-order Fourier analysis (2009)
Furstenberg, Recurrence in Ergodic Theory and Combinatorial Number
Theory (1981)
Gowers, Fourier analysis and Szemerédi’s theorem (2001)
Kultureller/Bildungskritischer Diskurs:
Bezug zur „edlen Lüge“ aus: Platon, Politeia (ca. 375 v. Chr.)
Kritischer Essay über Digitalisierung, Noteninflation und KI: Text von
dir bereitgestellt („Wahrheit durch Erzählung – oder durch Technik?“)
Diskurs über Simulation, Reife und technische Abkürzungen inspiriert
durch aktuelle Debatten zu Bildung und KI (vgl. Veröffentlichungen von
Byung-Chul Han, Neil Postman, Evgeny Morozov)
Philosophisch-epistemische Hintergründe:
Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge, Archäologie des Wissens – zur
Verselbstständigung von Diskursen.
Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen – zur
Sprachspiel-Logik und Grenzen der Verständigung.
Niklas Luhmann: Soziale Systeme – zur Autopoiesis und intersystemischen
Kommunikation.
Am 29.07.25 um 11:11 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
D.h. in hinreichend großen Zahlenbereichen hat die
additive Struktur
die ewige Wiederkehr des Gleichen zur Folge.
gruss aus der Diaspora
ingo mack