Am 16.04.2025 um 03:43 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
>
> Oh, Waldemar - ist‘s gar so schwer als gefallener Engel dieses
> irdische Jammertal erdulden zu müssen? Ist sie wirklich nur noch im
> (Kaffee-)Rausch zu ertragen?
> Und warum verschwendest Du auch nur noch einen Gedanken, einen
> Federstrich hier für einen Gott, den wir beide (in Nietzsches
> würdiger Nachfolge) als nicht existent erklärt haben: „Gott ist tot
> und wir haben ihn getötet!“. Wobei ich es definitiv mit Bonhoeffer
> halte: „Den Gott, den es gibt, den gibt es nicht!“. Das heisst, Dein
> und jenes aller gottfremden Zeigenossen vorgestellte Gottesbild gibt
> es nicht und demnach läuft jede menschliche Gottesvorstellung und
> damit auch dementsprechende Kritik ins Leere!
>
> Dekalog: Du kannst Dir kein Bild von Gott machen. JAHWE - ICH BIN DA.
> Wer dieses göttliche Dasein spürt (god is a feeling), kann von dessen
> Existenz überzeugt sein, muss keinem blinden Glauben, keinem sonstwie
> gearteten Ritual, sondern nur seinem Erspüren folgen, in Resonanz mit
> göttlicher Wesenheit, meinetwegen auch mit einer diesbezüglich
> vorgestellten kosmischen Intelligenz kommen.
dekalog: du SOLLST dir kein bild machen, zwischen "kannst" und
"sollst"
ist ein bedeutender unterschied, der daraus besteht, dass sich
religions-gemeinschaften eben immer gemeinsam-zu-glaubende gott-bilder
erschaffen, welche sie dann gemeinsam anbeten usw. ("goldene kälber"),
während die stammhirnfunktion "god is a feeling" ein diffuses und sehr
ich-nahes gefühl ist, also etwas sehr individuelles - in dem sinn
verstehe ich den platzhalter "jh'wh" für dieses feeling, das verbal oder
künstlerisch-bildend niemals gültig darstellbar ist (in diesem sinn ist
zb auch da-vincis darstellung der
mensch-gott-fast-berührender-zeigefinger ein fantastischer irrtum, schon
allein deshalb, weil gott im bild als von mensch abgetrennte wesenheit
dargestellt ist, statt als mensch-hirn-funktion - ein "jh'wh" ist immer
und ständig in dir selbst als zumal ich-nahes feeling anwesend)
analog etwa "du SOLLST nicht töten", obwohl du es kannst, jederzeit und
immer, auch dies ein jedem normalmenschen ich-nahes feeling, weil wir
eben wissen/ahnen, dass auch alle anderen mitlebewesen selbstreferent
"in ihrer eigenen existieren-blase" sind
>
> Mag doch dazu jeder in dieser Gesellschaft eigene Worte finden, ein
> ihm ureigenes Gespür empfinden, sich in entsprechende Gemeinschaft
> begeben dürfen.
siehe oben !
und eine glaubensgemeinschaft, die ihre eigene stammhirnfunktion als
eigenständige wesenheit anbetet usw ist doch absurd ..., dann könnte ich
ebensogut meine atmung, meinen hunger, durst oder weitere feelings, die
ich habe, anbeten (und wäre damit sogar wieder bei der archaischen
vielgötterei/wobei ich dann den kaffeegott als obersten anbeten würde),
und die stammhirnfunktion "allgeborgenheitsgefühl" ist teil der allen
lebewesen eigenen selbstreferenz, wie etwa auch das ich-gefühl, das
körpergefühl, usw
>
> Unredlich, unfair und nicht minder ignorant verhalten sich jene, die
> Menschen mit dem Vermögen zu diesbezüglicher Spiritualität, oder eben
> ihrem Bekenntnis zu Religiosität in hier betriebener Weise
> diskreditieren.
hirnfunktionen sind hirnfunktionen, und niemals
"spritualitäten" !, so
auch die stammhirnfunktion "gott-feeling/allgeborgenheit-feeling" = es
gibt nichts in uns körperlich und geistig-mentales eingebautes, das über
uns hinaus weisen würde oder könnte, die alternative ist,
einfach/summarisch ausgedrückt, man bestreitet darwins
evolutionstheorie, deren mechanismen lediglich ausreichen, an
präformierte umwelten heranzuoptimieren und nicht darüber hinaus
>
> Ingo (it) kommt diesbezüglich wiederholend (sic!) mit Goedel daher,
> wohl wissend, dass es per Definition weder einen Beweis für, noch
> gegen die Existenz eines Gottes gibt. All attempts are simply in vain.
siehe
meine vorherige mail mit "gott versus ww-welt"
>
> Was treibt Euch Atheisten eigentlich dazu an, fortwährend gegen
> einen Gott zu wettern, den ihr gar nicht als existent annehmt? Kommt
> das nicht Don Quichottes lächerlichen Kampfes gegen vermeintliche
> Windmühlenflügel gleich?
du tust mir unrecht, denn ich bin kein a-theist, ich
akzeptiere die
stammhirnfunktion "gott als feeling", bestreite aber gerade deshalb auch
gott als eigenständige entität + gott ist in einer ww-welt unmöglich
>
> Wie kommst Du, Waldemar dazu, Dich über christliche Gebetsformen
> lustig zu machen, bzw. diese verächtlich darzustellen? Als wer redest
> und urteilst Du? Und hier wurde von Vorurteilen gesprochen! Du
> verurteilst etwas, wovon Du keine Ahnung hast. Man zitiert hier
> Wittgenstein mit seinem Postulat, nicht von etwas zu sprechen, über
> das man (per se) nichts sagen kann. Dieses zu missachten, kommt dem
> Geschwätz gleich, welches Ingo (it) hier in allen Winkeln dieses
> Forums auszumachen glaubt, dabei bewusst ignorierend, dass
> philosophisches Denken sich sprachlich bisweilen nur fragmentarisch
> ausdrücken lässt, insbes. die Metaphysik betreffend.
erneut siehe oben !
>
> Philosophie umfasst weit mehr als methodischer Konstruktivismus, der
> sich seinerseits selbstredend auf seine Methodik beschränkt.
> Wittgenstein hat das lupenrein erkannt. Methodischer Konstruktivismus
> ist eine in sich abgeschlossene wissenschaftliche Disziplin ganz im
> Gegensatz zur Philosophie, die niemals seitens menschlichen Denkens
> abgeschlossen sein wird: „Ignoramus et ignorabimus“
> That‘s it!
falls philosophie alle inhalte haben soll, die man denken kann, ist sie
tatsächlich so "unendlich" wie das denken selbst, befasst sich dann aber
zu 99,9% mit unsinn - falls sie indes nur sinnvolle inhalte haben soll,
ist sie "epochal" im sinne evolutionär, zur weiterentwicklung fähig -
falls sie sich aber immer nur in-sich-selbst-verliebt um die alten
fragen dreht und/oder sich in ihnen wie auch immer spiegelt, ist sie
statisch und tot wie eine steinskulptur (zb "meta-physik" ist eine tote
sache, ich sehe metaphysik wie eine angebrannte dennoch weiter vor sich
hinköchelnde an der oberfläche blasenwerfende erbsen- oder linsensuppe,
die man vergessen hat vom herd zu nehmen = metaphysik als eine der
non-sense-"wissenschaften", genau wie etwa astro"logie" uä.) -
berühmte
metaphysik-frage: warum [ist] nicht nichts? antwort: weil nichts nicht
als seiend existieren kann!
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* ps: durch zufall etwas wiedergefunden aus meinen alten tagen: das
positronium Ps und Ps2 und (noch nur hypothetisch) positronisches wasser
"Ps2O" statt H2O/ die natur ist einfach nur herrlich!:
https://de.wikipedia.org/wiki/Positronium
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