Am 21.05.2024 um 05:32 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Jede Unterwürfigkeit im Verhältnis der Geschlechter lehne ich ab und betrachte das
Matriarchat nicht als bessere Alternative zum Patriarchat.
Moin Claus,
soll das heißen, dass Du eine Entkriminalisierung und Erweiterung der
Reproduktionsmethoden nicht als Verbesserung ansiehst? Wobei es aus dem Patriarchat heraus
noch sehr viel mehr zu verbessern gäbe. Lesenswert dazu sind die Bücher: "Homo
destructor. Eine Mensch-Umwelt-Geschichte. Von der Entstehung des Menschen und der
Zerstörung der Welt" von Werner Bätzing und "Männer, die die Welt verbrennen:
Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit. Profiteure der fossilen Brennstoffe
versus erneuerbare Energien im Zeichen der Klimakatastrophe“ von Christian Stöcker.
Neben der Repro- gibt es auch eine Petro-Maskulinität, in der Cara Daggett eine Ausprägung
toxischer Männlichkeit sieht: "Petro-masculinity: Fossil Fuels and Authoritarian
Desire.“ Abstract: "As the planet warms, new authoritarian movements in the West are
embracing a toxic combination of climate denial, racism and misogyny. Rather than consider
these resentments separately, this article interrogates their relationship through the
concept of petro-masculinity, which appreciates the historic role of fossil fuel systems
in buttressing white patriarchal rule. Petro-masculinity is helpful to understanding how
the anxieties aroused by the Anthropocene can augment desires for authoritarianism. The
concept of petro-masculinity suggests that fossil fuels mean more than profit; fossil
fuels also contribute to making identities, which poses risks for post-carbon energy
politics. Moreover, through a psycho-political reading of authoritarianism, I show how
fossil fuel use can function as a violent compensatory practice in reaction to gender and
climate trouble.“
Ich sähe auch im Vermindern von autoritärer Männlichkeit eine Verbesserung aus dem
Patriarchat heraus. Die Wildbeuter sollen noch weitgehend egalitär gelebt haben. Mit dem
Bauerntum war der Spaß dann schnell vorbei und die Frauen wurden unterworfen. Das
Wiedererlangen der Egalität wäre ein Anfang. Aber die maskulinen Machtverhältnisse werden
den nicht zulassen. Weltweit sind ja die Autokraten auf dem Vormarsch.
IT