Am 08.12.2023 um 13:48 schrieb Rat Frag über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Um noch summarisch zu kommentieren:
Am Fr., 8. Dez. 2023 um 11:02 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Einstein schreibt zum 300. Todestag von Johannes
Kepler in der Frankfurter Zeitung am 9. November 1930: „Es scheint, daß die menschliche
Vernunft die Formen erst selbständig konstruieren muß, ehe wir sie in den Dingen
nachweisen können. Aus Keplers wunderbarem Lebenswerk erkennen wir besonders schön, daß
aus bloßer Empirie allein die Erkenntnis nicht erblühen kann, sondern nur aus dem
Vergleich von Erdachtem mit dem Beobachteten.“ Damit hat sich Einstein nicht als
Konstruktivist geoutet, sich lediglich gegen reinen Empirismus wie Rationalismus
ausgesprochen.
Klingt für mich sehr nach Kantismus. Also
erkenntnistheoretisch/"transzendentalphilosophisch" nicht ethisch.
Und Kant wiederum wird im Text als eine Art Vorläufer des
Konstruktivismus geprisen.
Hi RF,
kann ein Zeitungsartikel philosophisch ernst genommen werden? In seinen „Grundzügen der
Relativitatstheorie“ schreibt Einstein: „Begriffe und Begriffssysteme erhalten die
Berechtigung nur dadurch, daß sie zum Überschauen von Erlebniskomplexen dienen; eine
andere Legitimation gibt es für sie nicht. Es ist deshalb nach meiner Überzeugung eine
der verderblichsten Taten der Philosophen, daß sie gewisse begriffliche Grundlagen der
Naturwissenschaft aus dem der Kontrolle zugänglichen Gebiete des Empirisch-Zweckmäßigen
in die unangreifbare Höhe des Denknotwendigen (Apriorischen) versetzt haben.“
IT