Am Mi., 29. Okt. 2025 um 15:48 Uhr schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
ich hatte aber auch die gültige = richtige
quasi-"gebrauchsanweisung" für dieses gefühl mitgeliefert, welches laut
neurologischer befunde im verlängerten rückenmark als evolutionär sehr alter
neuronenstruktur erzeugt wird, weshalb ich denke, dass zumindest alle sog "höheren
tiere" mit mensch-ähnlichem hirnaufbau dieses gefühl in ihren leben ebenfalls haben.
und ganz wichtig: dieses "amorphe" gefühl dürfte teil sein der
überlebenswichtigen (integrativen) psycho-immunologischen selbstreferenz der betreffenden
lebewesen, bezieht sich also nicht auf "höhere instanzen" wie götter, andere
ko(s)mische intelligenzen usw., sodass man keineswegs daraus ableiten darf, man hätte
inform dieses diffusen gefühls ein quasi hirnlich-eingebautes gott-gefühl, und somit eine
art indirekten gottbeweis usw.
1. Deine Hypothese über psychoimmonologie in Ehren, aber es handelt
sich hier um etwa, das, wenigstens im Prinzip, wissenschaftlich
erforscht und getestet werden kann.
2. Was allerdings nicht ausschließt, dass es etwas außerhalb von uns
existierendes gibt, das z. B. Gott oder eben Elfenkönig Oberon
entspricht.
einen "unbewegten beweger" =
wechselwirkungsfreien beweger = (abgeschlossenes system) kann es in einer
wechselwirkungen-welt nicht geben, weil nicht "existierbar". natürlich aber kann
ich ein tausend grad heisses speiseeis idee-ieren, aber das bleibt dann reine
ideation/fantasie/spinnerei ohne realität.
Beweis durch Behauptung?
Am So., 26. Okt. 2025 um 09:09 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Der wird in der jeweiligen Wissenschaft definiert, in
der Mathematik seit Hilbert in der Beweistheorie, d.h. durch formale Ableitbarkeit. Und
der Naturwiss. kommt das Experiment hinzu und in der Technik geht es ums Funktionieren.
Damit öffnest du aber einem Relativismus Tür und Tor. Wenn jede
Wissenschaft einzeln definieren kann, was als Beweis in ihr gilt, dann
könnte z. B. die Biologie die Existenz von einer Lebensenergie
postulieren und für bewiesen halten, während die Physik das nicht tut.
Es könnte unterschiedliche und sogar widersprechende Bestände
bewiesener Sätze in den Wissenschaften geben.
Ja, aber anfangen lässt sich im Alltag, genauer wird
es durch Vergleiche von berechneten und gemessenen Werten. Was soll das allgemeine
Geschreibe von Verstand und Ding?
Das ist eine künstlich verzerrte, verknappte Einsicht auf den Alltag.
Im realen Alltag spricht man von Wahrheit, wenn man diese entweder
gegen Lüge oder gegen falschen Augenschein oder gegen den Irrtum
abgrenzen will.
"'Sonje ist im Urlaub' ist wahr, wenn Sonja im Urlaub ist", das
versteht sofort jeder. Es ist sogar eher eine Trivialität. Irgendwas
von wegen Messungen kommt da nicht vor.
Wenn sich jetzt herausstellt, dass Sonja nicht im Urlaub war, sondern
das nur vorgeschoben war und in Wahrheit oder auch "in Wirklichkeit"
eine Geheimagentin ist, die da auf Mission war, dann ist die Aussage
"Sonja ist im Urlaub" eben falsch.
Wiederholt habe ich hier darauf hingewiesen, dass die
Basis des Wissens in Alltag und Wissenschaft das Rechnen und Unterscheiden ist. Mit den
Worten Lorenzens: "Trotz aller neuzeitlichen Logik und Wissenschaft mug es für die
Philosophie statt ‚calculemus' immer noch und immer wieder heißen: ‚distinguamus‘.“
Alltagswissen ist kein wissenschaftliches Wissen.
Will ich an der Stelle nicht ausführlich erklären.
Das Arbeitsrecht ist sowieso ein Abgrund für sich.
In der operativen Mathematik werden Beweise durch
Ableitbarkeit geführt. Wahr muss ich die abgeleiteten Sätze nicht nennen. Wenn ich
Wahrheit durch Beweisbarkeit definiere, kann es Wahrheit ohne Beweisbarkeit nicht geben.
Du meinst M-Wahrheit, ich W-Wahrheit.
Wenn du Wahrheit durch Beweisbarkeit definierst, dann hast du damit
einige Probleme. Wie Probleme mit Gödel, der bewiesen hat, dass es
Sätze gibt, die zugleich wahr und nicht ableitbar sind.