Am 08.11.22 um 05:13 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb:
insbesondere erscheint es sowohl unmöglich, als auch
in endlicher zeit
jemals durchführbar, ..., die außenwelt,
ad finitum wissen zu können, ua, weil direkt hinter jedem neuen
erlangten wissen stets neue türen von noch-ungewusstem stehen = die
schachtelung
ist unendlich, schlimmer als die russischen matroschkas, figuren in
figuren in figuren, spiegelkabinett der "kleinen mehr oder weniger
wohlfeilen klugheiten"
Ich habe ein Reizwort im Text des Waldemar heraus genommen, so dass wohl
kaum jemand dagegen schreiben kann. An dieser Stelle ist "der
Fortschritt im Wissen" korrekt beschrieben. Nun dachte er bestimmt eher
an das Wissen, das einige im öffentlichen Raum immer mehr erweitern. Es
kann aber auch an das Wissen gedacht werden, das sich eine Person
erarbeitet, oder das ihr von außen her nur beigebracht wird. Gerade hier
kommt die Wendung "in endlicher Zeit .. nicht durchführbar" ins Spiel.
Und hier wird deutlich, dass bei jeder Person die Stelle kommt, an der
es bei ihr nur unmerklich weiter in Richtung "Fortschritt des Wissens"
geht. Hier ist die Sache deutlicher zu erkennen als bei den neuen Türen
des Fortschritts der Wenigen.
Trotzdem passt der bildliche Gang mit den Türen fast nur oder eher auf
das akkumulative Wissen, das in die Breite und Höhe geht. Das Wissen,
das nach der Zerstörung von vorherigem Wissen entsteht, ist ein anderes
Kapitel.
Das hier Geschriebene ist in der üblichen Begriffssprache geschrieben,
deswegen dürfte es verständlich sein. Zudem gehe von etwas Allgemeinerem
als von Wissen aus. Für Personen, die schwer von Begriff sind, schreibe
ich noch, dass "Fortschritt des Wissens" etwas anderes ist als
"Fortschritt nach dem Rasenmähen". Und weil es so viele
Fortschrittsarten gibt, kann ich das Wort Fortschritt allgemein nicht
gebrauchen, nur nebenbei bemerke ich das.
Die Wendung "Alles ist Zufall" verwendete ich aus weiter Ferne, und
ungenau, ich habe nichts mit ihr zu tun. Jedoch hatte ich schon die
Rechnung (1000 Mal Plus multipliziert mit 1 Mal Minus ergibt einen
Minus-Betrag) angegeben. Wenn ich mich auf einem Weg befinde, und an 999
Stellen läuft alles gut, nun kommt irgendwo zwischen den 999 Stellen
eine, an der ich den Berg hinunter stürze, was dann? Dann hat dieser
noch so kleine Zufall einen Strich durch meine Rechnung gemacht. Wenn
ich jedoch um diese gefährliche Stelle herum kam, so wird aus meiner
Fahrt ein guter Zufall oder eher eine Kausalketten-Fahrt, und ich kann
nicht sagen: "Alles ist Zufall, ob ich ankomme oder nicht." Vor der
Abfahrt hätte ich das sagen können.
JH