Am 02.11.2025 um 11:30 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
Wenn wir über Fälle wie wirtschaftspolitische Meinungen oder verschiedene Auffassungen
von Gerechtigkeit reden, dann ist klar, dass dabei Interesse ebenfalls eine Rolle spielen.
Interessen sind nicht wahr oder falsch. Insofern beruht dann die Meinung auf etwas, das
nicht im Rahmen einer Diskussion geklärt werden kann.
Aber das erklärt nicht, z. B. warum verschiedene Auffassungen von Negation zu
verschiedenen Logiken führen.
In der Umgangssprache sind Verneinungen mehrdeutig. In der Logik sollen sie eindeutig
sein. Dafür gibt es aber immer noch mehrere Möglichkeiten. Wird von einer „Wahrheit an
sich“ ausgegangen, gilt der Satz vom ausgeschlossenen Dritten und die doppelte Negation.
Es ergibt sich die klassische Logik. Welches Interesse mag dahinter stecken bzw. welche
Ideologie verfolgt werden? Und was motiviert die Annahme, dass Verneinung zum Widerspruch
führt? Dann gelten die beiden genannten Sätze nicht mehr und es ergibt sich die
konstruktive Logik. In der geht es nicht um „Wahrheit an sich“, die wahr oder falsch sein
kann, sondern um zu beweisende Wahrheit, die auch unbestimmt, da unbewiesen, sein kann.
Welche Logik kommt dem Alltag näher? Wobei Quanten- und Algorithmenlogik ebenfalls
konstruktiv sind. Die Logiken haben wir schon wiederholt behandelt, warum erneut?
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