Am 06.09.2021 um 03:30 schrieb waldemar_hammel
<wwr.hammel(a)gmail.com>om>:
ha ha, lieber ingo
[ Das umfassende Bedenken der fortschreitenden Digitalisierung (ihrer durchführung und
technikfolgen) halte ich für eine DER Aufgaben zeitgenössischer Philosophie.]
glaubst du also doch an wunder ?
aber (1)
schreitet die D. in DE ja nur im schneckentempo fort, und damit das so bleibt, haben wir
ja die liebe staatsministerin? (oder sowas) Dorothee Bär, die als geborene Mantel
eben gnädig den mantel des analogen schweigens über die schnecke breitet, außerdem bietet
die post jetzt schnelle papierbriefe an, die, nach eigenen experimenten damit,
mit einer wahrscheinlichkeit deutlich über null schon innert 36 h beim empfänger
ankommen, also praktisch analoges email, was einem wunder gleichkommt
(2)
ist die philosophie ja längst mit dem thema befasst, als sie versucht die grundlagen für
eine betrachtung dieses themas zu gewinnen, wozu eine revision und neu- und nach-
interpretation
aller wichtigen philosophen und philosophien seit mindestens aristoteles notwendig ist,
ehe man begründet dann ins neue thema der D. wird einsteigen können
meine vorschläge in diese richtung: …
… verballhornen kann man alles, wh, ich meinte es durchaus ernsthaft und nicht nur
hinsichtlich „ihrer durchführung und technikfolgen", sondern umfassend philosophisch
eben. Und dafür muss man noch vor Aristoteles zurückgehen und an den Atomismus und das
Buch der Wandlungen anknüpfen. Die Digitalisierung reiht sich ein in den Atomismus mit
seinen Annahmen von diskreten Atomen und einer kontinuierlichen Leere. Ebenso folgt die
Digitalisierung dem Schwarz-Weiß-Denken des Yin-Yang aus der Verfolgung des Schattens im
Tal mit dem Sonnenstand nach dem Buch der Wandlungen.
Am Anfang sind Licht und Schatten, die Atome und das Leere, das Zahlenuniversum und das
Kontinuum: Diskrete Mathematik abzählbarer Zahlen vs. analoge Mathematik des Kontinuums,
Algebra vs. Geometrie, das Stellenwertsystem mit Null aus dem alten Indien und das
Binärsystem von Leibniz, der programmgesteuerte Jacquard-Webstuhl, Gauss/Webers Telegraph,
die Analytical Engine von Babbage, Boole’s Algebra, mathematische Logik, Quantenmechanik,
Festkörperphysik, Informatik.
Soweit der technisch-mathematische Vorlauf der Digitalisierung. Aber wann kam der
technisch-gesellschaftliche Durchbruch? Visionäre Vorreiter: John von Neumann und Richard
Feynman, Buckminster-Fuller und Marshall McLuhan, Bill Gates und Steve Jobs: Microsoft und
Apple. Und Tim Berners-Lee befreite das Internet aus der Gefangenschaft des kalten
Krieges. Aus dem technisch-wissenschaftlichen Netz ist eine mediale Infrastruktur zur
Entwicklung der Kulturen und Gesellschaften geworden. Und worauf wird es hinauslaufen?
Dass sich Quantencomputer basierte Roboter kosmosweit quantenverschränken werden? Damit
wäre dann gleichsam die Theorie der Ur-Alternativen nicht nur mathematisch, sondern auch
physisch ins Werk gesetzt.
IT