Am 03.11.2021 um 11:49 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
[Philweb]
Am 03.11.21 um 01:46 schrieb K. Janssen:
Ja danke, ich hab's gelesen -sehr nett
zusammengestellt!
Es freut mich, dass du den Dialog gelesen hast, ich denke, du hast ihn
nicht „nur nett“ gefunden. Gerne gehe ich auf Fehlerhinweise ein.
Sollte ich den Qualia-Denkenden extremer machen? Soll ich mich an die
Fortsetzung machen oder lieber noch die BP-Versuche kommentieren?
Es gibt jedoch "keine Wellen zu
glätten", allenfalls Brücken zu
bauen. Nur sehe ich hier weit und breit keinen geeigneten
Konstrukteur :-))
Und der "Konstruktivismus" wird's schon gar nicht leisten können.
Wenn der Dialog nur nett ist, dann ist das doch schon ein Steg, den
ich gebaut habe, oder nur ein provisorisches Brett, oder nicht?
Konstrukteure oder „..töre“ braucht es, das stimmt. Ich fange
schließlich von Null an, oder nicht? Ohne Bezeichnung von Systemen,
wobei Systeme nur Wörter, Sätze, und Texte enthalten, auf Papier
geschrieben stehen können, als Definition, nicht als Begriff. Und ohne
Kennzeichnung der Art „Konstruktivismus“ usw. Und schon gar nicht mit
Kennzeichnung mit dem bestimmten Artikel wie in „der
Konstruktivismus“. Es geht schließlich sprachlich noch ein Stück
weiter, wenn gesagt wird: „der Papst“, statt „ein Papst“, im letzteren
Fall ist "er" nicht so einzigartig, das ist zumindest schon eine
Aussage dazu. Aber schön, dass du das Wort Konstruktivismus mit
Anführungszeichen beschränkt hast, dann hast du einen Fortschritt
getan. Entschuldige bitte mein Von-oben-herab. So ist es auch mit
anderen Wörtern, die in der Einzahl gesagt werden sollen. Bei manchen
soll der Artikel nicht einmal gesagt werden, z.B. beim Wort Allah. Ich
denke nur an die Sprache, nicht an die bezeichneten Sachen.
Am 03.11.21 um 01:40 schrieb K. Janssen via Philweb:
Was soll ich zu der hier vorgebrachten
substanzlosen Argumentation
pro Konstruktivismus noch sagen? Allenfalls meine Verwunderung
ausdrücken, dass Du, Waldemar, als radikaler Gegner jeglicher
Ideologie, Dich geradewegs auf die (in vielen wissenschaftlichen
Arbeiten nachgewiesene) Ideologie des Konstruktivismus einlässt.
Seine Thesen legen eindeutig ideologisch-weltanschauliche
Zusammenhänge offen zutage.
Das zeigt sich auch in den signifikanten Annahmen der diesbezüglichen
Selbstorganisationstheorien, wie diese bereits in der Philosophie des
Deutschen Idealismus angelegt wurden (insbes. Kant, Fichte,
Schelling) und im radikalen Konstruktivismus deutlichst aufscheinen.
....
insbesondere der Teil:
.., dass Du, Waldemar, als radikaler Gegner jeglicher Ideologie,
Dich geradewegs auf die (in vielen wissenschaftlichen Arbeiten
nachgewiesene) Ideologie des Konstruktivismus einlässt.
Hat George Berkeley sich auf die (derzeit noch nicht nachgewiesene)
Ideologie des Konstruktivismus eingelassen?
berkeley konnte sich nicht auf den RK einlassen, weil es den zu seiner
zeit noch nicht gab, er hat vielmehr den solipsismus wesentlich
miterfunden, mit dem "berühmtem schluss-argument":
die dinge der welt würden nur existieren, weil gott sie (dauernd)
anschaut (und sonst nicht).
das würde bedeuten, ein ding in einer "gottdichten" schachtel hört auf
zu exisitieren (und das ist? ja, kleinkind-theorie = sehe ich dich
nicht, siehst du mich auch nicht),
später haben physiker ernsthaft darüber gestritten, ob ein kuchen in
einer schachtel existiere oder nicht, also ob er ohne beobachter
existiere ( schrödingers katze usw)
mein heutiges argument ist: ohne irgendeine art von wechselwirkung zu
haben, ist egal was nicht-existierbar (und "wechselwirkung" meint, was
es ausdrückt, deshalb können zb
götter nicht existieren, weil sie zwar wirkung auf welt ausüben würden,
aber nicht umgekehrt, weil sie sonst ihre "all-eigenschaften verlören,
allmächtig, allwissend, usw),
existieren ist also synonym mit wechselwirken, und zwar nicht potentiell
"können", sondern tun = alles existierende wechselwirkt permanent, und
bleibt nur dadurch in existenz.
insoweit bin ich also "moderner teil-solipsist",
dabei aber zu erwähnen, dass "wechselwirkung" etwas völlig anderes
meint, als (zb newtons) "ursache+wirkung", zb geschieht ww "zeitlos",
indem "die zeit" als RT-raumzeit selbst mit
bestandteil jeder ww ist, weshalb in den planckzeit-pausen "zwischen den
ww" nichts passiert, weil nichts existiert = die dinge existieren also
"saltatorisch": existieren - plankzeitpause - existieren - usw.,
und das stimmt mit sämtlichen physikalischen befunden/zusammenhängen gut
überein,
wir leben in einer welt, die aus einem "ultradichten" netzwerk aus ww's
besteht + die welt existiert, wenn man so sagen will, "nur" saltatorisch
(alle 10 hoch 44 sec ist sie "mal-eben weg"),
oder anders ausgedrückt, nicht die dinge usw sind das eigentliche der
welt, sondern "völlig immatrielle" ww, und da auch "energie" der ww
unterliegt, kann ww nicht energie-getrieben sein
("dinge" = sog "materie", stellen lediglich aufgrund der heutigen
energiedichte/temperatur des kosmos ausgefrorene energie dar, wobei
interessant, das weltall heute nicht die erreichbare
minimale energiedichte hat, was nix gutes für die zukunft bedeuten
könnte = "götterdämmerung" auf rein physikalische art)
Auch Waldemar nutzt viele Wörter, mit denen ich nicht viel sagen
könnte. Wenn ich den Waldemar extrem bezeichnen wollte, würde ich
sagen: Er hängt der (in diesem Fall wissenschaftlich nachgewiesenen)
Ideologie der Autopoiese an, er ist ein Autopoietiker.
der haken an deinem argument ist, dass "autopoiese" keine "ideologie"
ist, sondern schlichte tatsache, genauso das selbstreferent-sein aller
lebewesen
Und das ist eine autopoietische Tristesse. Das alles
zu sagen, tue ich
nicht, und wenn ich es doch jetzt getan habe, bin ich wahrscheinlich
wie „der“ Lügner aus Kreta.
Aber Moment mal:
„Das Konzept der Autopoiesis ist eine Teilmenge des allgemeiner
gültigen ontologischen Konzepts der emergenten Selbstorganisation. Das
Gegenteil ist Allopoiesis.“ aus
https://de.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis
der haken an dieser argumentation ist aber, dass das konzept der
"emergenz/imergenz" grundlegend falsch ist, weil die dinge in dieser
welt NICHT selbstidentisch sind,
die vermeintliche konstanz von dingen (quasi der voraussetzung für
emergenz) ist nicht vorhanden, weil eben das ww-prinzip die
selbstidentität von dingen nicht zulässt,
zb ein anfangs grüner, später roter apfel hat nicht von grün nach rot
"emergiert", sondern jeder apfelzustand von grün nach rot auf dem niveau
von 10 hoch minus 44 sec ist ein eigener,
vollgültiger apfel gewesen, der mit den zuständen vorher und nachher
nicht das geringste zu tun hat, trotz unseres vorurteils der grüne,
später rote apfel müsse derselbe sein,
weil er zb an derselben stelle liege = emergenz/imergenz also eine
illusion, illusionäre verkennung
weil das so ist, hat auch zeno v.alea recht: "es gibt keine bewegung",
muss man nur ergänzen: es gibt keine bewegung eines selbstidentischen
dinges, weil es eben keine selbstidentität gibt,
der läufer zenos ist/funktioniert also selbst-referent (wie alle
lebewesen), aber er ist nicht selbstidentisch,
ein ding, dass sich in 1 sec von a nach b bewegt, bestand (pasttense)
aus ca 5 mal 10 hoch 44 vollgültigen dingEN, wenn es in b ankommt
wh.
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