Ich muss mich schon jetzt entschuldigen für das was hier kommt. Ich will
nicht Elefant im Porzellanladen sein. Störenfried, Stalker usw. Ich
kannte einen alten Mann, der meinte, er wäre schlimmer al Bin Laden, zu
jener Zeit. Er lebt nicht mehr, keine Angst, ich lebe noch. Lachen ist
erlaubt. Vielleicht habe ich auch eine Antwort auf die Frage: "Wie viele
Kilogramm sind zwischen Madrid und Rom?".
Philweb-Schreiben sind mir ist es nicht zuwider, ich beschwere mich
nicht, nur ist mir vieles fremd, und dann noch so umfangreich, dass ich
nicht die Fähigkeit und Zeit habe, mitzumischen. Ich würde es gerne tun,
das stimmt allerdings. Trotzdem geht es meiner Meinung nach - obwohl ich
keine Meinung habe - in eine Richtung, in der Hopfen und Malz verloren
ist. Das ist oft der Fall, wenn Art und Thema vorgegeben sind, und so
gesprochen werden soll, wie gewünscht, sogar pro und kontra. Dann kann
ich mit meinen "queren" Gedanken doch nicht dazu kommen, obwohl ich
nicht meine, Gedanken zu haben.
Hier folgen nun beliebige Gesprächssituationen, bei denen ich gerne
mitmachen würde, aber aus Zeitgründen nicht kann. Ich würde schließlich
vieles auf den Kopf stellen, in Frage stellen, oft würde ich nein sagen,
und doch wäre ich einverstanden mit jedem, und dass "jeder" richtig
denkt, und nicht schlechter als ich selbst.
1. Der Wunsch nach der Weltverbesserung, die darauf hinaus läuft: "Wir
sind für die Wegnahme der Fabriken, auch der Kühe und der Felder von
denjenigen, die sie besitzen, und dass sie auf diejenigen, die sie nicht
besitzen, verteilt werden. Das hat zur Folge, dass die Besitzlosen mehr
von dem konsumieren können, das die Fabriken produzieren. Es genügt
nicht die Wegnahme der Fabriken, es gibt noch viel mehr, das anders
verteilt werden kann, auch das Wissen. Das ist die erste Lektion der
Ökonomie. Ökonomie sollt ihr studieren, nicht Philosophie! Lehrer
braucht es, denn es gibt Urheberrechte, die Lehrer verteilen das Wissen,
wir wollen die Lehrer sein."
2. Auf einmal reden alle pro und kontra Monismus oder Dualismus in Bezug
auf materielle, immaterielle Sachen. Nur vergessen sie, dass sie die
einen und anderen Sachen "extensional" definieren könnten. Jede Sache
könnten sie im Sinne der Kategorisierung in die entsprechende Schublade
zu legen versuchen. Nur das tun sie nicht, sondern sie verkrampfen sich
an der Definition von Information, Nachrichten, der eine im technischen
Sinne, der andere gibt sucht "Papers" an, der dritte sucht in
Wörterbüchern, der vierte sagt, was der Papst dazu sagt. Also zurück zur
Schubladenarbeit. Was von folgenden Sachen ist materiell, was immateriell?
Temperatur,
Nebel (George Berkeley: "Three Dialogues between Hylas and Philonous (1713))
Hoffnung, dass der Sensemann nicht schon heute kommt,
der Ur-Meter oder die Planck-größen,
Bewusstsein,
Kommunikation,
Geld,
Polyamorie,
Bürgerkrieg,
Gott, Religion, Todeskult,
Information,
Reisen,
Verbrauch,
Gerechtigkeit,
Sexualität,
Reichtum, Armut,
Ideologie,
Familie.
3. Dann bin ich wieder bei Pfarrer Sommerauer, er empfing Briefe von
Frauen und Männern in der Zeit der Befreiung. Eine Frau schrieb: "Ich
habe einen Mann gefunden, den ich mehr liebe als meinen Mann, was soll
ich tun?" Sommerauer aber stöhnte wie immer: "Wie kann diese Frau nur.",
dachte vielleicht an den Untergang des Glaubens und der Sitten und
antwortete in etwa: "Wenn Sie an Gott glauben, können Sie nur einen Mann
lieben." und führte das Wie und Warum dann genauer aus.
4. Die Rede über Fußball-Siege und Länder-Siege, egal ob in Politik,
Sport, Viren- oder Bettwanzenbekämpfung, mit realen oder immateriellen
Waffen.
5. Es gab eine Zeit, da wurden Bücher darüber geschrieben, warum die
unbefleckte Empfängnis einer bestimmten Frau möglich war. Dann gingen
viele hin und hinterlegten Blumen für eine Frau, die bei einem
Autounfall in einem Tunnel ums Leben kam und entwickelten
Verschwörungstherorien. Und sie sprachen von einem Sänger, der auch noch
Bewegung ins Spiel brachte.
6. Zurück zum Immaterialismus
Hans Driesch hatte noch etwas, nämlich die Lebenskraft, sein
Steckenpferd (Paradigma verstehen die Intellektuellen besser) für den
Immaterialismus. Aber wo ist das Paradigma jetzt? Der Geist kann es wohl
nicht mehr sein, die Seele auch nicht. Schon das Wort "immateriell" ist
so komisch aufgebaut wie das Wort "antirassistisch", denn es soll damit
an die Sache gedacht werden, die es für den Monisten nur nebensächlich
gibt. Jeder Realismus scheint mir verdeckt eine Priorität vorzugeben.
Aber auch wenn die Widersprüchlichkeit nicht in den Wörtern ist, kann
das Problem im Wort selbst liegen, wie z.B. im Wort Frieden. Platon
stellte mit dem Voranstellen der Ideen im positiven Sinne alles andere
ehrlicherweise in den Hintergrund. Aber ein Dualismus muss, wenn er
ehrlich ist, die o.g. Kategorisierung vornehmen und jede Sache zumindest
irgendwie werten oder auf die Waagschale legen. Sonst geht die
Diskussion von Anfang an wie bei vielen Brettspielen: Der erste Zug gibt
die Fortsetzung vor.
Das sind alles nur Beispiele, bei denen vorgegeben ist, wie und was
geredet wird, und ich mit meinen Sachen selbstverständlich nicht einmal
gehört werde und nur falsch verstanden werden kann. Ich kann wirklich
nicht auf jede Frage eine Antwort finden. Aber ich kann mich bemühen,
von Zeit zu Zeil mal die eine oder andere Frage anzugehen und vielleicht
sogar ein Ja oder Nein zu sagen. Ach so, es kam mir der Vergleich der
Stegmüller-Verstehens-Phasen. Es scheint noch eine andere Dimension zu
geben. Diese habe ich hier oben schon beispielhaft geschrieben. Hier
geht es um Fremdheit oder auch um Interesse im Sinne von: "Wie kann man
sich mit so etwas beschäftigen?"
Mit Karl kann ich aber deswegen nicht schreiben: Das Thema Information
ist nun abgeschlossen, im Gegenteil, würde ich antworten.
JH