Am 25.02.2024 um 15:47 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Hi IM,
von Gelassenheit kündet Dein Gedicht nicht, vielmehr von plumper faschistoider Polemik.
Ich anerkenne die meisten Politiker hierzulande allein dafür, dass sie aufgrund der vielen
dümmlichen Anfeindungen und Androhungen überhaupt noch willens sind, ihren Scheißjob für
all die Vollpfosten im Land zu machen. Gelassen betrachtet, sind die Grünen die einzige
Partei hierzulande, die hauptsächlich auf Effizienz setzt und nicht weiter auf
Verschwendung.
Zweifelsohne polarisiert Ingo Macks Gedicht und wenn er am Ende etwas mehr Gelassenheit
anmahnt, wäre das in der Tat einige Gedanken wert, wie man die schauderhafte und nicht
minder gefährliche Polarisierung in unserer Gesellschaft mindern könnte. Dazu trägt in
einer Diskussion sicherlich nicht bei, wenn man dediziert eine Partei zur einzig
kompetenten Instanz hinsichtlich ökologischer Effizient erklärt. Diese Zuschreibung ist
insoweit diskriminierend, als man damit anderen demokratischen Parteien den Willen und
deren Bemühungen abspricht, die Fehler der Vergangenheit hinsichtlich umweltfreundlicher
Politik im Sinne der Förderung von nachhaltiger Volks- und Betriebswirtschaft etc. nicht
zu wiederholen, bzw. diese rigoros abzustellen.
Für sehr viele Anhänger und Vertreter der Grün-Partei ist längst alles politisch rechts
und faschistoid, was nicht ausgewiesen politisch links steht. Da ist nicht mehr viel von
der mir einst so symphatischen Bewegung geblieben, die sich einzig dem Wohl der Natur und
damit von uns Menschen verschrieben hat.
Auch mir erscheint diese Partei als zunehmend dem Diktat irreal radikaler Ökoideen
verfallen, ohne Rücksicht auf die Stimmungen und Besorgnisse in der Bevölkerung,
vornehmlich prekärer Gesellschaftsschichten zu nehmen, wobei sich diese längst bis in die
Mitte der Gesellschaft ausgeweitet haben.
Insgesamt könnte sich diese Entwicklung bedauerlicherweise bei künftigen Wahlen zu
Ungunsten der ursprünglich so willkommenen Partei und dann fatalerweise zu Gunsten
tatsächlich faschistoider Gruppierungen auswirken. Wiederum zeigt sich also die hier
häufig kritisch gewürdigte Hinwendung zu Ideologie. Nicht ohne Grund spricht man auch in
Kreisen der politischen Mitte von „grüner Ideologie.“ Jüngste Umfragen zeigen demzufolge
den m.E. selbst verschuldeten Absturz dieser Partei, die sich in ihrer Ineffizienz selbst
verstrickt und verschwendet.
Bester Gruß! - Karl