Am 03.08.2024 um 18:36 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich
<dr.thomas.froehlich(a)t-online.de>de>:
Du schriebst:
So ähnlich könnte metaphorisch auch über die Quanten-Kohärenzen geschrieben werden. Der
sprachliche Übergang von Semantischer oder Systemenergie zu einer Kraft ergäbe in der
Physik allerdings keinen Sinn; denn Kraft und Energie können nicht gleichgesetzt werden,
da zumindest die konservative Kraft als räumlicher Gradient potentieller Energie definiert
ist. Und die über ein Zeitintervall integrierte Kraft wird ja Kraftstoß genannt.
Hierzu wie immer verkürzt: Die Bedeutung der Begriffe energeia und dynamis hat sich seit
aristotelischer Zeit und thomistischer Nutzung grundlegend verändert: energeia hieß die
Verwirklichung, der actus - ganz im Gegensatz zur dynamis alias potentia. Der Begriff
potentielle Energie hätte daher in vor-descartschen Zeiten Verwirrung ausgelöst….
Versuchsweise in Deine Sprache übersetzt wäre dann die „Kraft" die Verwirklichung
des als DCP zugrundeliegenden Potentials, genannt potentielle Energie.
Die Systemenergie in unserem Modell ist eine potentia, eine Gestaltungs-dynamis, die
ausgeübte physikalische Kraft ist die energeia, die Verwirklichung. Dabei ist der
physikalische Kraft- und Energiebegriff Inhalts-gewichtet, während bei uns von vornherein,
indem wir immer Interaktionen als Element haben nicht der Kern, sondern „Kern und Schale“,
Innen und Außen, Text und Kontext im Blick sind.
Moin Thomas,
„Semantische oder System-Energie ist somit die zurückgreifende, um sich greifende und
vorausgreifende Kraft.“ D.h. Semantische Energie oder Systemenergie unterfällt der
potentia oder Gestaltungs-dynamis und ist somit die zurückgreifende, um sich greifende und
vorausgreifende energeia oder Verwirklichung.
Meinst Du mit Inhalts-gewichtet hinsichtlich der physikalischen Energie ihren Bezug auf
physische Vorgänge bzw. Laborexperiemente während es sich bei Dir lediglich um Form bzw.
Sprachform handelt? Interaktionen sind physische Vorgänge auch, aber sie beziehen sich auf
die Außenperspektive — und der genügt kaum die Umgangssprache, sondern vornehmlich die
Mathematik.
Meinen grundsätzlichen Vorbehalt hast Du noch nicht ausgeräumt; denn die Umgangssprache
bezieht sich lediglich auf die Interaktionen zwischen Menschen, Du scheinst sie umfassend
für alles zu gebrauchen. Mit welcher Berechtigung, wenn sie doch offensichtlich bloß aus
dem menschlichen Umgang hervorgeht? Die Mathematik dagegen ist aus dem Zählen und Messen
entwickelt worden, nicht aus dem Reden miteinander, sondern aus dem Handhaben von
nichtsprachlichen Dingen. Wenn also etwas allumfassend sein kann, dann ist es die
Mathematik und nicht die Umgangssprache. Und hinsichtlich der funktionierenden Technik und
der Vorhersage natürlicher Ereignisse ist das ja vielfach gezeigt worden.
Was durch Lebewesen neu ins Spiel gebracht wird, ist
somit nicht das Verstehen und die stimmig-sinnhafte Konvergenz, sondern das Raum-Schaffen,
das ursprünglich in Form von Grenzflächen angestoßen wurde.
Als wahrscheinlicher Antrieb gelten thermische und chemische Gradienten heißer Quellen im
Meeresboden.
Und wie erste Zellen auf der Erde überhaupt sich zu teilen begonnen haben könnten,
wurde untersucht in: "Fission of Lipid-Vesicles by Membrane Phase Transitions in
Thermal Convection.“
https://www.nature.com/articles/s41598-019-55110-0
IT