Am 03.12.20 um 12:11 schrieb Ingo Tessmann:
ich finde es sehr viel interessanter, was Einstein
selbst über sich
gesagt hat: "Das Wesentliche im Dasein eines Menschen von meiner Art
liegt in dem was er denkt und wie er denkt, nicht in dem, was er tut
oder erleidet.“ Eine sehr schöne Formulierung wie ich finde.
ich finde das auch.
Der Mann hatte gern gedacht, warum sollte ihn das
„Geistige" scheren?
Das "Geistige" wäre ja zu weit gedacht, ich wollte dich (und auch
niemand anders) nicht reinlegen, damit du mit dem Substantiv kommst. Es
stimmt, es scherte ihn in dem Sinne nicht, der Satz, den ich zitierte,
war von außen gesagt, ungenau, und das ist auch ok. „Also es ging ihm
vor allem um geistige Dinge“, sagt Dennis Lehmkuhl, „geistigen Austausch
...". Und damit ist das Gespräch mit anderen gedacht, das Wort "geistig"
war also nur ungenau benutzt, nicht erforderlich. "denkerischer
Austausch" wäre ein unübliches Doppel. Und das Gespräch war ihm wichtig,
es nutzte ihm, es fehlte ihm oft, so wie einem Nietzsche und uns allen
vermutlich, sonst wären wir wohl nicht hier, das geht aus vielem hervor,
was über ihn geschrieben steht.
Passend dazu heißt es im Hagakure: „Große Menschen
bedenken Ideen, mittlere reden über Ereignisse und die kleinen Leute beschäftigen sich mit
Menschen.“
Und was schrieb Goethe im Wilhelm Meister? "Der rohe Mensch ist zufrieden, wenn er
nur etwas vorgehen sieht; der gebildete will empfinden, und nachdenken ist nur dem ganz
ausgebildeten angenehm.“
Und andere haben es so ähnlich geschrieben, der eine besser als der andere.
Für mich schließt sich daran die Frage an, wie aus
Nachdenken Vordenken werden kann? Einstein hat ja für Jahrmilliarden vorgedacht. Mir
scheint das nur mathematisch möglich zu sein.
Ich habe ein gutes Ordnungssystem gefunden, nicht kompliziert, aber
besser als ein Zettelkastensystem (z.B. hatte Luhmann hatte so eins),
und deswegen habe habe ich die Passage schnell gefunden, die andeutet,
dass das mit dem "mathematisch" den Nagel nicht auf den Kopf trifft, ich
zitiere aus
"https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2017/06/einsteins-relativitaetstheorie-4-einfachen-schritten-erklaert",
wenn ich das darf:
"Nimmt man aber Einsteins ursprüngliche Veröffentlichung von 1905 zur
Hand, ist das eine recht unkomplizierte Lektüre. Der Text ist einfach
und deutlich, seine Gleichungen fast nur Algebra – nichts, was einem
normalen Schüler der Oberstufe Probleme bereiten würde.
Das liegt daran, dass es Einstein nie um ausgefallene Mathematik und
Formeln ging. Er dachte gern visuell, überlegte sich Gedankenexperimente
und spielte in seinem Kopf so lange mit Ideen herum, bis er die Konzepte
und physikalischen Prinzipien kristallklar vor seinem geistigen Auge
sehen konnte."
Wenn es um Denkfähigkeiten geht, denke ich an die 210 Bit in den 2,7
Sekunden. Das ist viel und auch wenig. Es geht darum, dass die falschen
Links nicht da sind, und die richtigen Links müssen gleichzeitig
vorliegen, und wenn die erforderlichen Links zur Sache passen, dann kann
das auch zu Papier gebracht werden, nachdem es "kristallklar" vorhanden
war. Oder verstanden werden, denn es gibt schließlich einige wenige, die
Einsteins Denken zumindest teilweise nachvollziehen können, du zählst ja
zu den Glücklichen.
Gerade habe ich wieder einiges sehr einfach eingetippt zum begrifflichen
Denken/Wörterbuchdenken/ nichtbegrifflichem Denken. Und den Systemtext
beginne ich vielleicht mit dem Wissen. Nur zur Information.
Es kam mir auch noch der Satz, dass es Sachen gibt, von denen wir
wissen, wo sie sind, und andere, dass sie sind, wir aber nicht wissen
nicht wo (etwa mathematische Formeln, Zahlen usw. und nicht z.B. eine
Schere, die wir nicht finden). Dazu einen Raum zu erfinden, in denen sie
sind oder sein sollen, ist eine andere Sache. Einzugestehen, dass man es
nicht weiß, was ist schlimm daran? Und einen Namen für diesen Raum zu
benutzen, ist weiter gedacht. Noch weiter gedacht ist es, einen Namen
für diesen vorgestellten Raum zu benutzen, in dem ein Stück dann "geist"
ist, oder eine Negation enthält, dann ist das noch weiter gedacht,
manchmal sogar wieder bestimmter, und Probleme der Sprache werden
übergangen. Und es geht immer weiter. Und wenn in diesem Raum auch noch
ein Extraterrestrischer sitzt, dimensionslos, in der Substanz des
Denkens und Glaubens, und dass er mich sieht, wenn ich ihm zuwinke, so
ist das noch weiter gedacht. "Kristallklar?", diese Frage ist offen. Der
Phantasie sind keine Grenze gesetzt. Ich hoffe, dass einige dem zustimmen.
Gruß und Dank
Joseph Hipp
weltordnung.de