Am 23.10.22 um 22:15 schrieb Arnold Schiller über PhilWeb
einiges, ich danke für seine Ausführungen, die ich gerne gelesen habe.
Zum Schluss fand ich:
Dennoch werfen wir wild mit Zahlen der Geldtheorie um
uns und meinen,
dass Geld eine Realität hätte. Dass das ganze eine menschliche
Fiktion
ist, haben doch 99,9% gar nicht begriffen.
Ich gehöre nicht zu den 99,9 %. Ich denke sogar eine Wirtschaftstheorie
ohne Geld. Denn was geschieht, sind Bewegungen von Sachen, Geld ist auch
eine Sache, aber ihr entspricht etwas in den Personen selbst. Und weil
mehr als 99,9 % das denken können, hat dies einen Wert für sie. Ich
hörte mal einen Vater von seinem Sohn sagen: "Er versteht den Wert des
Geldes nicht." Ziemlich komisch gesagt, aber es geht um die Referenz. Im
Wirtschaftswissen wird fast immer Geld als Referenz genommen. Das muss
nicht sein. Es kann auch eine andere Referenz genommen werden. Und dann
entsteht ein ganz anderes Wirtschaftswissen. Sogar Karl Marx bedurfte
der Geldreferenz. Es geht mir nicht um die Gegenüberstellung
Geldgeschäft/Tauschgeschäft.
Ich gebe ein abstruses Beispiel: Angenommen jemand kommt mit Geld an
eine Theke und verlangt etwas. Dann legt er das Papiergeld hin, und der
Verkäufer bringt das Gewünschte. Nun kommt ein anderer mit einer
Pistole, und der Verkäufer bringt auch das Gewünschte. Was ist der
Unterschied, wenn du von der sozialen Dissonanz absiehst, und ich von
der Angst des Verkäufers? Dann ist dir Ursache des Bringens des
Verkäufers oberflächlich gesehen die gleiche. In beiden Fällen kann er
an einen Vorteil, seinen Vorteil denken. Es kann auch sein, dass der
Verkäufer auch etwas verschenkt. Oder dass er nur gewohnheitsgemäß Geld
verlangt.
JH