Am 25.03.2023 um 15:00 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Im Formalismus verschwinden natürlich die Unterschiede
zwischen einem
mechanischen Fliehkraftregler und der biologischen
Räuber-Beute-Regulation.
Der Formalismus, also die Berechnungen mögen genauso gut auf den einen
wie den anderen Fall dieselben Resultate zur Folge haben, also
mathematisch korrekt sein, also die schwarze Kiste der einen wie der
anderen Art wird korrekt von außen beschrieben, also die mathematische
Genauigkeit kann im Extremfall auf sehr viele Stellen hinter dem Komma
genau sein und die Zahlenresultate könnten gleich sein. Wenn jedoch die
zweite Kiste geöffnet wird, dann staunen die Berechner, dass bei beiden
nicht dasselbe innen ist. Und das ist das Entscheidende. Dieses Problem
ist bei jeder Simulation vorhanden. Simulation hin oder her, Formalismus
hin oder her, das spielt keine Rolle. Zwischen Mengenlehre und formaler
Logik, kann nicht von Simulation gesprochen werden. Das eine ist keine
Simulation des anderen, sondern eine wirklich Ersetzung im formalen
Gebäude ist möglich. Zumindest Alfred Tarski
(
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Tarski) hatte einen bestimmten
Ausdruck für die Korrespondenz der zwei Sachen (Mengenlehre vs. f.
Logik), ich erinnere mich, dass er schrieb: "Das eine ist eine
Interpretation des anderen." Genau das ist keine Simulation. Dessen
Beiträge bzw. die Literatur dazu kennst du sicher besser als ich. Wenn
du hier nur Wortunterschiede bei Tarski vs. Wiener denkst, dann könnte
in dir Tarski mit Wiener streiten, ich würde das Streitgespräch gerne
lesen. Ach so, du kannst es auch selbst als Dialog zwischen beiden
schreiben oder einen mathematischen Beweis vorlegen. Mit einem oder dem
anderen wäre ich hochhimmeljauchsend zufrieden.
J.