Augenblicklich etwas in Zeitnot (sic!) versuche ich eine kurze Antwort
auf Deine Ausführungen zu geben:
Deine in einer Kurznotiz von Dir beschriebene Befindlichkeit zum
Putin-Krieg wird derzeit für sehr viele Menschen die zutreffende
Gefühlslage sein und für mich allemal.
Was sollen erst unmittelbar von diesem Irrsinn betroffene Menschen
fühlen und demnach psychisch verarbeiten müssen! Viele im Osten Europas
werden noch Trost in der Religion, bei einem Gott suchen (und ihn
hoffentlich finden); Die Theodizee-Frage steht wieder einmal grell im
Raum und damit unerträgliche Widersprüchlichkeiten.
Zu Ostern: „Satan meets God“. Ein angenommener gnädiger, gütiger,
allmächtiger und gerechter Gott - eine omnipotente Wesenheit, deren
Beistand beide Parteien in diesem Krieg für sich einfordern, Popen und
ihre benannten „Gotteskinder“ zuvorderst. In der Tat, hier endet jeglich
zugängliches Denken zu diesem Thema. Wie oft hier zitiert, von einem,
der diese Schrecken am eigenen Leib erleben musste – Bonhoeffer: „Den
Gott den es gibt, den gibt es nicht!“
Deine Vorstellung von aus Planckpunkten bestehenden raumzeitlicher Welt
trifft im gewissen Sinne zu (als eine – wie immer - zu falsifizierende
These unter vielen). Sie entspricht insoweit auch meiner, insofern ich
ebenso von einer granularen Raumzeit ausgehe, jedoch diese „Teilchen“ im
weiteren Sinne de Broglies nicht für sich im Raum „schwebend“ sondern
als einer Führungswelle zugeordnet sehe. Dabei sehe ich diese Wellen als
Felder, quasi ein raumzeitliches „Gewebe“, das sich letztlich aus
„Ketten“ von Planckpunkten zusammenfügt. Die Bildung dieser „Ketten“
unterliegt den Gesetzen von Ordnung und Kausalität (Interessant auch in
diesem Zusammenhang ist die von mir hier oft erwähnte „Causal Set Theorie“).
Deine Frage, „wie gelangt man von „immer gleichartigen planckpunkten mit
ihren lediglich unterschiedlichen eigenraumzeiten zu "substanz" = zu
teilchen, atomen, tomaten, äpfeln ?“
habe ich bereits oft in unseren Diskussionen hier (meist implizit)
beantwortet (obgleich sie Dir natürlich nicht zusagt :-):
Planckpunkte = „Sternenstaub“ = unendliches Potential mit Höchstmaß an
Entropie und damit maximaler Informationskapazität, das stets aufs Neue
zur Verwirklichung von „Substanz“ im Sinne von Platons Ideenwelt und
Aristoteles‘ Zwecklehre von Potenz und Akt verfügbar ist.
Meine Sympathie für diese Annahme (allein schon wegen der darin
verankerten Vorstellung einer den Dingen innewohnenden Teleologie) gilt
auch der Annahme eines zyklischen Universums (Steinhardt, Turok,
vornehmlich jedoch „conformal cyclic cosmology von Penrose oder auch
Denkansätze der „Loop quantum cosmology“)
Also da gibt es noch eine Menge zu diskutieren hier und davon sollten
uns die „Satansbraten“ dieser Welt auf keinen Fall abhalten. Das ist
auch eine Art „Bootstraping“ oder wie Münchhausens Kunststück – sich am
eigenen Schopfe aus besagtem Sumpf zu ziehen.
Beste Grüße und Kopf hoch – es bleibt uns nichts anderes, denn wir
sollten nicht auch noch am Übel dieser Tage zugrunde gehen müssen! - Karl
Am 24.04.22 um 06:48 schrieb waldemar_hammel:
Am 24.04.2022 um 01:33 schrieb K. Janssen via Philweb:
[Philweb]
Über Raumzeit nachzudenken war Waldemars kürzlich hier eingebrachter
Vorschlag, was im gewissen Widerspruch zu seiner zuletzt vorgebrachten
Ansicht steht, der Mensch könne (wohl im Sinne Du Bois-Reymonds
„Ignoramus et ignorabimus“) grundsätzlich nichts über die Hintergründe
seines Lebensumfeldes ergründen.
eines meiner "denkprobleme" ist folgendes:
- das mit der raumzeit geschenkt, obwohl noch eins drauf:
die welt besteht, meine ansicht, aus planckpunkten, von denen jeder
seine alternierenden eigen-raumzeit(en) als teil der
eigenschaftensumme mitführt,
die ihn konstituiert
wie aber gelange ich von diesen immer gleichartigen planckpunkten mit
ihren lediglich unterschiedlichen eigenraumzeiten zu "substanz" =
zu teilchen, atomen, tomaten, äpfeln ?
es kann letztlich nur so sein, dass "substanz" etwas
epi-phänomenologisches ist (in "wirklichkeit" garnicht da, so wie
"substanz" erscheint, kann
es garnicht sein zweifel an der "dinglichen" wirklichkeit)
Deine Vorstellung von aus Planckpunkten bestehenden raumzeitlicher Welt
Sollte man deshalb nun in Waldemars resignierende
Attitüde einstimmen
(„...all unser auch bestes, höchstes "wissen" höchst "lässlicher"
dilettantismus) damit aufhören, Gedanken über „Gott und die Welt“ -
genauer also - über Herkunft, Dauer, Sinn und Zweck irdischen Lebens und
des uns tragenden Kosmos anzustellen? War alles diesbezügliche Denken,
Forschen der Menschheit vergebens?
meiner meinung nach ist alles menschliche denken + wissen tatsächlich
letztlich vergebens,
weil die natur, von uns aus betrachtet, aus unendlich vielen
miteinander auch noch verwobenen ebenen zu bestehen scheint,
sodass wir denkend + wissend nie an ein ende kommen werden (also "GUT"
ade),
was wir tun können, und auch tatsächlich so machen, ist nur unsere
direkte lebensumwelt denkend und wissend einigermaßen "aufzuklären",
(das ist wie der lächerliche strahl einer taschenlampe, der in
"ewiger, allumfassender" dunkelheit ein wenig herumgeistert)
und dazu, unsere lebenswelt zum überleben darin hinreichend
aufzuklären, sind wir evolutionär auch ausgerüstet, für mehr nicht
(die natur hat eben nicht darauf gewartet, von ihren lebewesen
wirklich erkannt/begriffen zu werden = auch mensch ist emanation der
natur,
und nicht umgekehrt, obwohl wir, und jedes andere lebewesen
gleichermaßen, (radik konstruktivismus), genau den gegenteiligen
eindruck haben,
weil uns alles ja scheinbar klar und deutlich vor augen usw steht*)
* regenbogen zb, für uns ein farbenspektrum, weil unser hirn farben
herausinterpretiert, wo doch nur farblose em-strahlung über sämtliche
frequenzen ist, und so auch mit "wissen" allgemein = es ist immer nur
subjektiver eindruck "etwas zu wissen", und lediglich die soziale
akzeptanz macht
es dann zu "anerkanntem", "allgemeinem", "sicheren" wissen,
oder
nichtakzeptanz dann eben zu schrott oder privatwahn oä
deshalb betrachte ich das von mensch gemachte wissensspiel als
letztlich "dilettantischen unfug", eben als "lässlich", und zudem
geht
alles wissen
aufgrund der wechselwirkungs-bedingung der welt immer nur über
vergangenheit, die so längst nicht mehr existiert, wenn ich auch nur
einen gedankenblitz
zu irgendwas habe = alle gedanken, jede schilderung, alles wissen über
welt muß eigentlich in past-tense gefasst werden und nicht, wie üblich
in präsens
und selbst die scheinbar ehernen naturgesetze dürften lediglich
"gepfadete" wechselwirkungskonglomerate sein, und insofern nicht 100%
rely-able
ich ende mal hier, weiteres folgt ...
wh.