Am 23.10.22 um 22:15 schrieb Arnold Schiller über PhilWeb:
Was bringt also mein Wortpaar "soziale
Dissonanz" nun ich halte es für
eine treffende Beschreibung. Dem muss man ja nicht zustimmen.
Ein Wort kann nicht als eine treffende Beschreibung angesehen werden,
wenn es keinen Bezug zu einer Sache hat. Im Idealfall gibt es eine
Definition, und ein Definiendum (Wort) ohne Definiens etwas Fragwürdiges.
Ich könnte z.B. sagen: Ich halte das Wort Fahro für eine treffende
Beschreibung. Dann kann der andere mir sagen: Gut, du hast das Wort in
deinem Wortschatz, ich habe es aber nicht, es ist aber keine
Beschreibung, denn die hast du nicht gegeben.
Bei einem Doppelwort habe ich dir schon genau geschrieben, wie es sich
dort verhält, nämlich ebenso, und das war nicht meine Meinung, sondern
ich hatte dir die Stelle angegeben, in der das vernünftig erklärt wurde.
Gut, du hast sie übersehen, das ist nicht weiter schlimm. Und doch
kannst du vergleichsweise vielleicht zu folgenden Wortpaaren, die ich
als treffende Beschreibungen halten könnte, antworten, ob sie treffend
für etwas sind, treffend sein könnten. Hier sind die Beispiele, die ich
besser in einem Satz schreibe:
Es fehlt der Gesellschaft die optimale Herausforderung.
Es fehlt der Gesellschaft an vernünftigen Mitteln.
Es geht um den friedlichen Konsum.
In den Familien fehlt das geistige Streben.
Angenommen ich würde sagen, dass die vorkommenden Wortpaare treffende
Beschreibungen hergeben, dann könntest du sagen:
"Nein, mir fehlt die Beschreibung, du kannst die Wortpaare aber gerne in
deinen Sätzen benutzen. Allgemein denke ich, dass es auch für andere
schwer sein könnte, sich mit derartigen Doppelwörtern zu verständigen.
Erst dann, wenn sie zu Phrasemen geworden sind, ist die
Verständigungsmöglichkeit mit ihnen gegeben."
Du brauchst also nicht einmal zu antworten, ich habe dir die Antwort
schon für dich geschrieben. Sicher könnte ich beschreiben, was
friedlicher Konsum für mich ist, aber dann müsste ich erst das Wissen
dazu herstellen, und du müsstest das lernen. Das würde ich dir nicht
zumuten, die Zeit ist wertvoll. Zudem weiß ich selbst nicht was ich
damit beschreiben könnte, du kannst also beruhigt sein "friedlicher
Konsum" war nur eine Fiktion, diesmal keine Vaihinger-Fiktion, damit
Karl das nicht verwechselt.
JH