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Am 23.11.2024 um 10:22 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
der hang zur philosophie hat deinem persönlichen genie sowohl sehr genutzt, als auch
andererseits aufgrund der vielerlei abwege und abstrusitäten, welche die phil. fächer
bieten, aus meiner sicht geschadet, soweit du dich auf solchen abwegen in unwägbarkeiten
verloren hast, zb in den meta-physischen bereichen
da könnte der original buddha
weiterhelfen, der den verzicht aufs herumsuchen als lösung des problems vorschlägt, denn
das problem liegt nicht an welt und/oder fatum, sondern im menschen selbst, indem alles,
das er wirklich "wissen" muss, ihm evolutionär bereits von geburt an mitgegeben
ist, wir suchen gewissermaßen am falschen ort, den orten außerhalb von uns selbst, statt
in uns, wo "rationales wissen" und emotionales begreifen dieses wissens
automatisch zusammenfallen. die orte, an denen wir ständig suchen, die außenwelt, sind eh
nur projektionen unseres innenlebens nach außen, sodass wir beim suchen letztlich
schimären hinterherlaufen, und das ist natürlich endlos und aussichtslos, weshalb wir ad
infinitum regelrecht manisch immer weitersuchen müssen, ohne der urgrund aller gründe
jemals zu finden.
Oft frage ich mich, welchem wissenschaftlichen Denkmodell Deine hier behaupteten Thesen
zuzuordnen sind. Am ehesten wohl dem positivistischen Denkansatz, wie unschwer zu erkennen
und damit weit entfernt von transzendentalphilosophischem Denken, dem ich eher zuneige,
jedoch nicht im Sinne von abgehobener Weltfremdheit, resp. irgendwelcher
Jenseitsfantasien.
Grundsätzlich ist es zielführender, sich im Bemühen um Erkenntnisgewinn zu (Lebens-)Welt
und Kosmos an konkret wahrnehmbaren, messbaren Fakten zu orientieren, als sich in
metaphysischen Gedankenspielen oder eben in endloser Suche nach prinzipiell nicht zu
Ergründendem zu verlieren. Dennoch liegt es im Menschen begründet, nach dem Urgrund des
Seins zu fragen und das bedingt eben die Suche, zumindest nach allem grundsätzlich
Wissbaren: „Stets habe ich alles, was in der Welt wissbar ist, zu wissen begehrt“
(Thrithemius).
Das Problem dabei ist, dass jenseits der in positivistischer Sicht begrenzten
Erfahrungswelt des Wissbaren (durch rationales Wissen erworbene Erkenntnis), eine Sphäre
aufscheint, die jene der sinnlich wahrnehmbaren Welt der Erscheinungen (Phänomene)
übersteigt und damit auch alle rudimentär, d.h. evolutionär angelegten Funktionen des
menschlichen Erkenntnisvermögens.
Kant spricht diesbezüglich davon, dass alles prinzipiell mögliche Erkennbare durch
beschränkte basale Strukturen mentaler Verarbeitung nicht zu erfassen ist und somit die
reinen (sic!) Anschauungsformen von Raum und Zeit nicht erkannt werden können.
Womöglich liegt es an der üblichen Subjekt-Objekt-Trennung, die einer hinreichend
zutreffenden Inferenz wahrgenommener Gegenständlichkeit und Sachverhalte entgegensteht,
ganz zu schweigen vom „Ding an sich“ als das per se nicht wissbare Noumenon; In Anlehnung
daran unserer beiden Übereinkunft: „God is a Feeling“.
Ganz offensichtlich jedoch, haben viele Menschen keinen inneren Bezug zu dieser
transzendentalen Sphäre des Noumenon. Das ist weiters nicht verwunderlich, da dieser einer
Brückenfunktion geistiger Prozesse bedarf, die einzig auf Resonanz zwischen immateriellen
Sphären aufsetzt: Entanglement über alle Grenzen der physischen Welten hinweg; Inmitten
der Mensch als geistiges Wesen. Wenn ein geglaubter Gott als geistiges Wesen, resp, eine
göttliche, immaterielle Wesenheit omnipräsent in diesen Welten herrscht, dann sind wir
alle geistige Kinder dieses Gottes und wie „im richtigen Leben“ gewollt wie ungewollt.
KJ