Am Mi., 27. Okt. 2021 um 17:23 Uhr schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Wenn man die zweite Hälfte immer nur halbiert, statt
sie komplett zurückzulegen - wie soll man denn da jemals ankommen?
Ich kann darin nichts paradoxes finden. Das Gegenteil wäre es.
Das liegt an meiner Erklärung.
Für die Philosophie sind verwirrende Gedankenspiele,
wenn sie nicht zu künstlich sind, schon ein Thema.
Aber auch hier gibt es einige Kritik.
Einige Schriftsteller meinen, dass solche Gedankenexperimente
Trolley-Problem den Leser nur dazu anregen, über an sich unethisches
Verhalten nachzudenken und es zu rechtfertigen.
Es gibt dann das Gegenargument, dass durch solche Extremfälle eben
ethische Theorien testen lassen. Wie ein Teilchenbeschleuniger
Theorien der Physik testet.
Die Frage lautet dann, ob (a) die Analogie von der Philosophie zu den
experimentellen Wissenschaften wirklich gilt und (b) der
naturwissenschaftliche Entdeckungskontext richtig wiedergegeben wurde.
Allerdings muss man die Kritik zwischen praktischer und theoretischer
Philosophie berücksichtigen: In der praktischen Philosophie kann man
argumentieren, dass die Betrachtung solcher Extremszenarien wirklich
ethisch problematisch ist, weil sie die an Ethik interessierten auf
Situationen konditioniert, in denen es heißt "er oder ich" oder
dergleichen. Die wahren ethischen Probleme unserer Zeit dagegen liegen
ja woanders.
In der theoretischen Philosophie, also Erkenntnistheorie, Logik und
dergleichen mehr, sieht die Sache schon anders aus. Es gab eine
Elfenbeinturm-Theorie sein, aber das wäre jede andere Beschäftigung ja
auch.