Am 18. November 2017 um 15:33 schrieb Claus Z. <t->:
Du hattest ja am 10.11. die (vermutlich eher
rhetorisch gemeinte) Frage
gestellt, ob Diskussionsregeln hinterfragbar sein sollten und, wenn ja,
nach welchen Regeln wir sie auswählen oder bewerten sollten.
Tatsächlich war das eigentlich nicht rhetorisch gemeint. Entschuldige, wenn
meine Reaktion dies nahegelegt haben sollte.
Ich hoffe, ich komme nicht aggressiv rüber.
Ich hatte daraus gemacht: nach welchen Regeln wir über
sie diskutieren
sollen.
Das scheint mir in der Tat naheliegend zu sein.
Das ist zugegebenermaßen nicht das gleiche. Bei
ersterem könnte es z.B.
darum gehen, ob alle zu Wort kommen oder Wiederholungen vermieden werden
sollten. Die beiden Regeln wären kaum miteinander vereinbar, für beide gäbe
es gute Gründe und es wäre nicht unbedingt der Einstieg in einen
unendlichen Regress - das Problem siehst du ja auch. Es ging mir darum, wie
man aus *dieser* Nummer wieder rauskommen könnte.
Ich könnte mir einige, sehr disziplinierte Gruppen vorstellen, in denen die
Leute selsbt abschätzen, ob ihr Redebeitrag schon eingebracht wurde und
sich entsprechend zurückhalten.
Ich glaube aber nicht, dass man diese Form der Diskussionsführung wirklich
auf große Menschengruppen ausdehnen kann. Diese, wahrscheinlich auch
politisch relevante, Frage müsste man an die Empiriker abgeben.
Wahrscheinlich haben die schon was in der Literatur... Ich google im
Anschluss mal.
Natürlich könnte man gewisse Diskussionsregeln auch aus anderen Erwägungen
auswählen. Beispielsweise wenn man alle möglichen Sets von Regeln durchgeht
und davon dann die passendste sucht. Das wäre aber *unmöglich*, da man
weder alle Sets von Regeln ausbreiten kann, noch ein klares Kriterium für
das Beste hätte.
Eine andere Möglichkeit wäre, sich sozusagen empirisch anzusehen: Welche
Diskussionen waren besonders erfolgreich (rückblickend gesehen) und nach
welchen Regeln liefen sie ab.
Das empirische Material dürften wir vor allen Dingen der *historie*
entnehmen. Ein Gedanke, für den ich hier schon mal gerügt worden bin. Nur
glaube ich nicht, dass man die Experimente, die Psychologen durchführen, so
weit verallgemeinern kann. Die Geschichte bietet da realistisches Material.
P.S.: Ich hoffe die Formatierung stört nicht.