Am 09.11.2024 um 18:26 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Ach fällt mir grad ein, dass ich im hiesig regionalen Chorverband Vize
bin - nun ja, die muss es auch geben, die Person für‘s Grobe oder als
Lückenbüsser zur Übermittlung unschöner Nachrichten. Doch ich selber
kann und darf nicht klagen, allenfalls beklagenswert ist, dass in
dieser Gesellschaft immer weniger Menschen bereit sind, Verantwortung
für ein Gemeinwohl (insbes. im Ehrenamt) zu übernehmen. Und so zolle
ich allen politisch Verantwortlichen Anerkennung für ihr Engagement,
vorausgesetzt, es findet im Rahmen eindeutig demokratischer Gesinnung
statt.
mir sind oktaven, quinten, sexten von gymnasialzeiten her völlig
unbekannte erdteile geblieben, und mir fehlt das bis heute nicht,
es gab da einen zwerg, etwa 1,50 groß, aus der herzegowina stammend, der
musizierte sogar nebenberuflich im wdr-radio morgens in aller frühe
irgendwelches zeug,
und dieser gnomig aussehende mensch hantierte ewig und drei tage mit
einer sog "stimmgabel" vor mir herum, und verlangte dann, weiß nicht
mehr, ein C oder hohes C von mir als stimmliches return,
und ich in nöten retournierte immer absichtlich so falsch wie nur
möglich ohne aufzufallen, weil ich nicht in den schulchor wollte,
der lehrer leitete aber gerade aus meinem falsch-singen ab, ich müsse
unbedingt zum üben in den schulchor, denn ich würde eben gerade
stimmliche ausbildung benötigen
und so kam es dann, dass auch ich in der schulaula im chor versammelt
mir die beine in den bauch stehen musste (nur im stehen kann ordentlich
gesungen werden?), das gesicht zur sog "sängerschnute" verzogen,
denn gesicht normalmuskeln-inerviert kann ebenfalls nicht vernünftig
gesungen werden?, und es wurde ewig und drei tage immer nur ein stück
geübt:
"herr heinrich saß am vogelherd, recht froh und wohlgemut ...usw",
um herrn heinrich (wer auch immer das sein mochte) am vogelherd nicht zu
verschrecken, gewöhnte ich mir an, tönelos zu bleiben, aber die
mundbewegungen meiner sängerschnute dazu originalgetreu zu vollführen,
was dem lehrer, der, beschwingt von seiner selbstproduzierten tönage,
währenddessen elanisiert am klavier herumklimperte, gottlob nicht auffiel
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Ostfrankenreich)
https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelherd
also alles andere als lustig oder grund zum fröhlichsein beim sinn- und
grundlosen vögel-killen (aber damals wurden tote wildvögel aller arten
zur höheren ehre an den fürstenhöfen gegessen, oder als mahlzeiten-deko
genutzt,
war halt ne andere, eine brutale zeit, noch zu theo storms zeiten aß der
alte deichgraf "krammetsvögel" (wacholderdrosseln, genus: turdulae) ganz
selbstverständlich, obwohl kaum fleisch dran, konnte man 10-20 oder mehr
braten oder kochen,
und war am ende trotzdem nicht satt)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wacholderdrossel
---
* auch menschliche kultur? die sepulkralkultur oder funeralkunst?:
ein teil anonymisiert seinen tod, als wäre es irgendwie peinlich zu
sterben und gestorben zu sein,
der andere teil fläzt sein leben zumindest stichworte-artig auf
möglichst großen und ziselierten grabsteinen für betrachter fast
aufdringlich aus,
was soll das? ist das kultur?, dass man nicht einfach sterben und
totsein kann wie jedes beliebige tier es ganz offenbar doch kann,
warum, wozu benötigt mensch diesen merkwürdigen ganzen sterben- und
totsein- aufwand, und unbedingt wird der name kolportiert "hier RUHT
herr von schnippelitsch ",
dabei ruhen tote nicht, sondern sind tatsächlich ganz und gänzlich weg,
und sie haben auch garkeine namen mehr, weil sie als benambare objekte
eben nicht mehr sind,
sonst müsste man auch für jeden stein, der heute hier und morgen dort
liegt, am heute-noch-hier einen grabstein mit inschrift (RIP oder
sonstwas) aufstellen,
und für den aufgestellten 1. grab-stein einen weiteren grabstein, der
auf den 1. verweist, usw ad infinitum,
der umgang mensch mit dem mensch-totsein des jeweils anderen erscheint
mir jedenfalls höchst merk-würdig und sinn-frei (kultur des
sinn+verstand-entbehrlichen ??),
dabei gehört der tod, im gegensatz zur zb physiologie des lebendigen, zu
den sehr einfach und leicht fasslichen dingen ohne jedes reale geheimnis
ich fände ja "tierart mensch" als karrikatur einer funktionierenden
tierart ganz amüsabel, wenn nicht die negativen eigenschaften so sehr
überwiegen würden, dass es mir immer fast die tränen in die augen treibt,
wenn ich einen menschen sehe, zb auch mit seiner angst vorm eigenen tod,
während er zb "nutztiere" jährlich zu abermillionen ohne wimpernzucken
umbringt/umbringen lässt, weil "nutztiere" angeblich nur den marktpreis
ihres fleisches
wertsind, dabei ist, was da abgeht, tagtägliches ubiquitäres KZ in
reinform, gegen das 6 mio getötete juden-menschtiere zur nazizeit
lächerlich anmuten
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast-Antivirussoftware auf Viren geprüft.
www.avast.com