Am Mo., 8. Aug. 2022 um 12:08 Uhr schrieb Joseph Hipp über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Angenommen eine Person verliert bei einem Unfall
zwar nicht die Neuronen, aber die Anordnungen davon werden geändert,
eventuell zufällig. Ist der Geist dann auch davon betroffen? Genauer:
Gibt es eine Kausalität von den Anordnungen auf den Geist, vorher,
nachher? Oder muss der Geist sich nun an die neue Lage anpassen?
Solche Unfälle gab es ja im realen Leben wirklich.
Ich glaube, das Thema habe ich schon mal angeschnitten im Zusammenhang
mit einer (sagen wir) theologischen Spekulation.
Die Frage nach der Verantwortlichkeit ist aber wiederum komplizierter.
Nehmen wir an, in eine Art Paralleluniversum wäre diese Person nicht
durch den Umfall, sondern durch Lerneffekte und Lebenserfahrung
neurologisch geändert worden. Von einer durchweg liebenswerten Person
zu einem Verbrecher oder umgekehrt.
Wäre die Person in dieser Situation mehr oder weniger für ihre
Veränderung verantwortlich?
(Theologische Querreferenz: "Gnadenstreit" in der kath. Kirche;
philosophische Referenz: "Moral luck" von Nagel.)
Wir können festhalten, dass die betreffende Person die Art und Weise,
wie sich ihr Leben verändert, durchaus verändern kann. Nur wie sie sie
verändert, hängt wiederum von den zurückliegenden Lebensereignissen ab
- angefangen bei den Chromosomen vor der Geburt.
Wenn die Neuronen sehr aktiv sind, wird der Geist dann
auch sehr aktiv?
Es scheint, dass die modernen Kernspintuntersuchungen darauf basieren.