Joseph Hipp über PhilWeb schrieb:
   mit dem Schreiben wird mir einiges klarer, obwohl ich
nicht 
 literaturfähig werden will.  
lieber joseph,
das wundert (mich) überhaupt nicht, denn (es geht immer so!):
- vor"bewusstes" , das man "sagen" will, muss man zuerst in die
sprache 
des bewussten denkens übertragen, und dabei "klärt" sich schon vieles 
(wie mit kaffee durch einen filter geschüttet)
- dann muss man das so vor-ge"klärte" aus der sprache des denkens in 
schreibsprache übersetzen,um es zu papier bringen zu können, was erneut 
"klärung" mitbringt
- und als letzten akt muss man dann zwei wege unterscheiden:
* will ich nur für mich selbst aufschreiben, wie zb eine einkaufsnotiz
* oder will ich für empfänger schreiben, und falls ja, muss man die 
obige "vorläufige" schreibsprachen-übersetzung praktisch nochmals für 
potentielle empfänger übersetzen,
ehe mans end-"gültig" (= ausformuliert) aufschreiben kann
---
das sind alles in allem 3-4 übersetzungen, und alle sich echte 
übersetzungen, ehe aus "einer vorbewussten idee" etwas dann tatsächlich 
aufgeschriebenes wird,
oder, im fall des redens, etwas ausgesagtes
und dann beginnt der hexenkessel aus "vocation" und "equivocation", 
indem ich als "sender" mich mit gegenvorstellungen der "empfänger" 
auseinanderzusetzen habe,
die ihrerseits zu sendern werden (können)
---
deshalb ist persönliches schreiben/aufschreiben sowohl ein ziemlich 
komplexer geistiger prozess, als auch trägt es sehr dazu bei, dass einem 
selbst just dabei "vieles klarer" wird,
und sehr oft ist nichtmal dann das ende der fahnenstange erreicht, imdem 
vieles, das man als vermeintlich endgültig-richtig aufgeschrieben hat, 
nach stunden oder tagen einem selbst
nicht mehr als richtig/treffend/zielführend erscheint, und man sich dann 
ans nachkorrigieren begibt oder begeben müsste (geht zb mir so) - wobei 
das dumme zb an philweb:
eine einmal abgeschickte "mail" ist nicht mehr weiter korrigierbar
* echte literaten wollen/möchten für echte ewigkeiten schreiben, und das 
geht zu "99,irgendwas..." eben schief !
ich wünsch Dir was,
wh.
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