karl janssen schrieb:
[ was willst Du damit eigentlich zum Ausdruck bringen, lieber Waldemar?
Jedes Lebewesen benötigt zwingend Energie zum Leben und damit ist
Nahrungsaufnahme unumgänglich, denn noch is nix mit „Luft und Liebe“,
die uns alleine nähren könnten. ]
hallo karl,
von licht alleine könnte man -theoretisch- auch als tier leben, die
grünen pflanzen machen es assimilierend ja vor,
- allerdings wäre grüne hautoberfläche bei tieren viel zu klein, um
genügend sonnenlicht einzusammeln, denn tiere sind, im gegenteil zu
pflanzen,
"volumina, in hautoberfläche eingepackt", pflanzen praktisch der genaue
gegenentwurf
- und grünes assimilieren bei körpertemps über 30 grad biochemisch
unmöglich,
nur sog wechselwarme tiere oder sog kaltblüter könn(t)en theoretisch
überhaupt grün-assimilieren,
stichworte:
autotrophie - heterotrophie - mixotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Autotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Heterotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Mixotrophie
---
[ Kürzlich las ich noch in einem Buch über Nahrungsmittel antiker Völker
und da stand vordergründig immer auch ein Gedanke an den Kreislauf von
Leben und Ernähren im Bewussten der Menschen. ]
das ist eines meiner gefühls- und damit denk- probleme:
- erste leseart: das sterben und töten ist in natura unwichtig, zb
"fressen und gefressen werden", gehört einfach zum "spiel" dazu
- zweite lesart: das sterbenmüssen und töten hat kulturell = in der
mensch-kultur, eine geradezu "überwertige" bedeutung, zb "du sollst
nicht töten"
---
frage daraus: was gilt?, soll gelten? ist richtig? ist lebbar? fauler
kompromiss aus beidem?
(da ich ein sehr großer fleischesser bin und immer gewesen, ich könnte
mich nur von fleischen ernähren!, "ich habe bestimmt zuviele
neandertaler-gene",
habe ich damit ein wirkliches problem = was wäre/ist aus philosophischer
sicht richtig?, denn phil gibt darauf seit jahrtausenden das gesamte
spektrum von antworten,
je nach philosophen und epochen, und wenn "JA, fleische essen dürfen
und/oder müssen", was spricht, außer strengen kulturellen verboten,
dagegen, dann auch menschen physisch zu essen?/
psychisch kannibalisieren sich menschen eh unentwegt)
da wäre mir philosophischer "ratschlag" hilfreich:
sind lebewesen, außer pflanzen, wirklich dazu "verdonnert" sich
gegenseitig auffressen zu müssen, um jeweils selbst überleben zu können??
---
[ Diese Bewusstwerdung ist in den Industrieländern größtenteils verloren
gegangen, was nun auch der Ausrichtung an kapitalistischen
Marktprinzipien geschuldet ist. Dennoch kann jeder Mensch in unserem
Kulturkreis für sich die Entscheidung treffen, nach welchen Grundsätzen
er sich ernähren möchte. Doch ohne Nahrungsaufnahme geht halt nix und
das gilt - wie gesagt - für jedes Lebewesen. „Fressen und gefressen
werden“ oder welchen Vorschlag hättest Du parat, ohne Nahrung leben zu
können? ]
es gibt ja mittlerweile erste versuche, sowohl labortechnisch per
assimilation "gemüse", als auch labortechnisch aus stammzellen fleische
zu erzeugen, und erste produkte sind in kleinstserien sogar schon
auf dem markt, zb labor-zucht-fleisch (ein tropfen blut einer
weiterlebenden kuh genügt, um daraus beliebige mengen
"rindfleisch-sorten" im labor zu erzeugen/wachsen zu lassen) - ist zwar
alles noch im
fast-versuchs-stadium, aber immerhin, wenn ich zb an die heutige
massen-tiere-haltung denke ...
---
[ „Geistige Nahrung“ schließt Du ja ja per se aus😊 ]
ja, der mensch lebt nicht von brot allein (es darf auch
spießbratenbrötchen, oder "ein fatzen" aschebraten mit soße zum brot
sein), "geistige nahrung", wie sie bis heute "euer herr" verbreitet,
ist
elend trocken
und wüstenhaft geschmacklos (es wird von gott oder jesus nie berichtet,
dass sie auchmal essend so richtig zugeschlagen hätten, oder aus der
zeit überlieferte essens-rezepte, außer römischen gibts da nix, haben
die originalbevölkerungen im "nahen osten" eigentlich nie was gegessen?,
war essen damals unwichtig?
deshalb misstraue ich auch der archäologie. wenn ich denke, dass
jahrzehntausende in gebieten unzähliche menschen gelebt haben, werden
viel zuwenige skelette gefunden (das müssten eigentlich berge von
auffindbaren skeletten sein), und was und wie die leute über
zehntausende von jahren gegessen haben, dazu gibts fast keinerlei
archäologische erkenntnisse, außer allgemeinplätzen, wir haben zb eine
irrsinnige archäologische pyramidenkultur, aber von den handwerkern und
hilfskräften erbauern ist fast nur bekannt, sie hätten von vergorenem
brot = bier, und trocken brot gelebt
was uns/MIR bis heute fehlt, ist "eine weltgeschichte des essens, der
nahrung, der ernährung" / ich weiß nur: in urzeit haben wir jagdfleisch
und beeren direkt vom strauch -gefressen-, und seit der neolithischen
revolution wurde gesitteter dann kappes und getreide -gegessen- (und
seit neuem neue revolution: sind in guten restaurants nur noch
andeutungen von essbarem auf dem teller, es wird nur noch symbolisch
gegessen, das aber "schweine"teuer, weil man das "ambiente"
mitbezahlen
muss)
und was rein geistige nahrung betrifft, da muss man überaus-sehr
auswählen (fast "selektiv lesen"), denn allzu viel davon ist
unbekömmlich oder gar giftig (vom "überholten" ganz zu schweigen), heute
"rast" die bücher- und papers- produktion, und das meiste davon sind
plattitüden, oder uninteressant, oder einfach nur "mist" und/oder unsinn
(ein nachteil davon, dass jeder, der will, schreiben und lesen kann! -
wir leben heute in der epoche der "spät-alphabetisierung", in der das
ursprünglich gute und nützliche konzept, jedermann per alphabetisierung
eine stimme zu geben, schon im schieren übermaß zerläuft, degradiert,
sich mehr und mehr auf unsinnspfaden verläuft - alles hat halt "seine
zeit", und wenn diese vorbei, gehts wieder abwärts)
* zudem kostet das aufnehmen von geistiger nahrung immer hirnliche
energie in form => hihi: traubenzucker-verbrauch, und man weiß garnicht,
ob man das später "fakultativ" überhaupt anwenden kann, um real "was zum
beißen" an land zu ziehen - es ist allemal zb energiesparender, auf dem
sofa liegend der frau zu sagen "hol mir mal n bier ausm kühlschrank",
als sich am tisch aufrecht sitzend ein kapitel kant reinzuziehen und
auch zu verstehen, denn dazu muss auch noch der denkapparat angeworfen
werden ...
... ich liebe heidegger, weil er die ganz normale sprache in andauernden
hypo-semiosen als skurill-absurdes theaterstück inszeniert und
aufgeführt hat ...
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