Am 25.09.2020 um 03:23 schrieb K. Janssen via Philweb:
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Nun grade hier noch zu einer Frage von Dir Claus, die (zwar in diesem
Kontext) schon etwas zurückliegt:
cz: Ich vermute, bei Buber geht es darum, welche Gestalt man durch die
Begegnung mit anderen Menschen annimmt. Mir ging es darum, wie man
überhaupt zu einer Gestalt wird.
Du meintest also die pure Körperlichkeit des Individuums als ICH,
während ich auf die psychische Identität des ICH an Bubers „Der Mensch
wird am Du zum ICH“ anlehnte; Soweit ich diese Darlegung verstehe, würde
der Mensch in der zwischenmenschlichen „ICH-DU“-Beziehung zum
eigentlichen ICH finden/werden.
Cz: Kann sich schon der Fötus im Mutterleib so sehen?
Offen gestanden, ich weiß es nicht; sollte also beim nächsten Mal
(wieder in einem Mutterleib) darauf achten und es mir dann aber auch
über die postnatale Lebensphase hinaus bis zum Spracherwerb merken
(falls mich dann einer fragt) :-))
cz: Da pocht etwas, die Geräuschkulisse verändert sich, Geschaukel
findetstatt. Kann es diese Erfahrungen jemandem zuordnen? Wem denn? Wer
ist denn da? Kennt es durch Erfahrung etwas anderes als
Geräusche,Geschaukel und Ähnliches?
Allein an diesen Fragen sieht man, wie wenig wir noch über dieses
Geschehen wissen. Allerdings erhebt sich damit wiederum die Frage, ob
wir das (zu unserem Glück) wissen müssen.
....
"Pure Körperlichkeit des Individuums als ICH" ist ein schwer
verständlicher Ausdruck. Ein purer Körper und sonst nichts wäre ein
Stein oder ein Wassertropfen.
Ich meinte notwendige Durchgangserfahrungen (wie es mir scheint) auf dem
Weg vom unpersönlichen Erleben zu jemandem, der etwas erlebt.
Wie könnte man sich ohne Erfahrung des Körpers und seiner Abgegrenztheit
als Person sehen? Dann wäre auch keine Interaktion mit anderen möglich.
Ich fühle mich ja nicht angesprochen, wenn in den Wind geredet wird.
Claus