Am Mo., 25. Aug. 2025 um 13:31 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Momentan werden vermehrt Demokratien in Autokratien
überführt, zufallsgedingte Gegenbewegungen bleiben zumindest so lange möglich bis die
globalen Zwangsbedingungen zu einschränkend werden.
Ich weiß jetzt nicht, was das meinen könnte.
Auch würde ich die Sozialstruktur von Primaten nicht unbedingt 1:1 auf
solche Dinge wie "Demokratien" übertragen. Es gibt nur eine Affenart,
von der wir wissen, dass sie Populationen dieser Größe erreicht:
Der Mensch.
Am So., 24. Aug. 2025 um 13:13 Uhr schrieb tessmann--- über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Das Beispiel aus der Mathematik war schlecht gewählt,
da es dort nicht um den Begriff des Beweises geht, sondern um die verwendete Logik beim
Beweisen. Gleichwohl sind die Beweise allen Mathematikern zugänglich.
Es ging nicht um so etwas wie eine Inkommensurabilität.
Warum überhaupt sollten die Lebenswelten einem
Nominalismus oder Universalenrealismus genügen? Folgten die Vertreter des jeweiligen Ismus
nicht ihrer jeweiligen Ideologie?
Wenn die Lebenswelten einen Nominalismus entsprechen, also sich ein
Individuum mit dieser Haltung besser zurechtfindet, dann ist es ein
starkes Argument für den Nominalismus.
In solchen philosophischen Debatten, aber das weiß hier sicherlich
jeder, ist nicht mehr zu erhoffen als ein schlagendes Argument. Selbst
gültige Schlussfolgerungen sind kein Beweis ("Des einen Modus ponens
ist des anderen Modus tollens").
Zudem es fast unmöglich ist, gesicherte Prämissen festzumachen.
Am So., 24. Aug. 2025 um 14:34 Uhr schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
dabei steckt hinter dem ganzen jahrhundertelangen
"gequarrel" als fundament lediglich das triviale "invarianzen-problem"
= wo im wie man die invarianz denkerisch ansetzen will, bei den einzeldingen oder bei den
begriffsbildungen über die betreffende klasse einander ähnlicher dinge/ zb "die
einzelrose" oder "die rosen" als klasse, und verblüffend: es ist egal, wo
man die invarianz ansetzt, BEIDES, sowohl die konkrete einzelrose als auch "die rosen
als klasse", beides ist nicht real, als beides (1) summen von
"für-wahr-genommene" eigenschaften sind, und (2) beides nur und lediglich in
unserer wahrnehmung stattfindet/ wir kommen mit keinem trick der welt aus unseren köpfen
heraus ("stattfindet" weil es prozesse sind), und außerhalb davon lediglich
physikalische signale (letztlich "gescatterte" energie-flüsse) vorliegen und uns
erreichen/ die aus den physikalischen signalen hirnlich gebildete und dann
für-wahr-genommene konkrete einzelrose ist genausowenig real (entspricht nicht den
physikalischen signalen, welche sie initiieren), wie die ebenfalls und dann rein hirnlich
gebildete begriffsbildung "die rosen (allgemein)"
Du hast zu deiner Variante des Radikalen Konstruktivismus also durch
den Universalienstreit oder der Beschäftigung mit ihn gefunden.
"Invarianz" verstehe ich wohl so, dass man hier eine Einheit vor sich
hat, die nicht weiter analysiert, das heißt "aufgelöst", werden kann.
Allerdings betreibst auch du eine Art Analyse, indem du Eindrücke in
Sinnesdaten zerlegst. Von diesen Sinnesdaten bekommst du aber in der
Regel nichts mit.
Berühmtes Beispiel: Du siehst einen Stuhl, einen Tisch, du erkennst
unmittelbar deinen Raum wieder. Du erkennst nicht, dass "Quadrat (4:1)
Farbeindruck #019283" hat usw.
Mit anderen Worten, du siehst Gegenstände, keine Sinnesdaten.
Sinnesdaten sind im Gegenteil eigentlich eine Theorie, die sehr viele
Voraussetzungen treffen muss, um plausibel zu erscheinen.
Was allerdings unbestreitbar bleibt, ist, dass wir eine Art "Theorie
der Wahrnehmung" oder "Epistemologie" brauchen. Ein naiver Realismus
(oder ein sehr primitiver phänomenologischer Ansatz) ist angesichts
von optischen Täuschungen, Illusionen, Halluzinationen, Fehldeutungen
von Wahrnehmungen etc. nicht realistisch.
der scholastische sog "universalien-streit"
war ein um tausend jahre vorgezogener (verfrühter) "streit um die funktionsweise(n)
unseres gehirns, die man erst heute, insbesondere in ihrer gesamtheit, zu verstehen
beginnt
Das menschliche Gehirn ist, nach materialistischer Auffassung und in
Übereinstimmung mit den Hypothesen und Modellen unserer Neurologie,
ein neuronales Netz.
Gibt es allgemeine Gesetze, die alle neuronalen Netze der hier
relevanteren Klasse folgen müssen, dann muss auch das Gehirn diesen
Gesetzen folgen.
Dabei ist es gleichgültig, woher diese allgemeinen Gesetze kommen. Sei
es die Topologie von Netzwerkknoten dieser Art oder irgendein
physikalisches Gesetz über die Bildung von Gittern usw.