nur auf einen kleinen Teil antwortend, auf:
Am 14.11.20 um 02:43 schrieb K. Janssen via Philweb:
....
So eminent grundlegend Bausteine auch sind, ohne Ideen
diese in Form
zu bringen (Platon), bleiben sie schlichtweg nutzlose Materie.
Wenn ein Gießer zu
seinem Handlanger sagt: Bring mir bitte die Form, mit
der ich eine Vase herstellen kann, so ist diese Form greifbar, sie ist
also nicht „formeller, immaterieller“ Natur.
Weil in meinem Verständnis jedes Wort von mir verlangt, dass ich es erst
einmal so verwende wie es verwendet wird, so brauche ich auch nicht von
niemandem darauf hingewiesen zu werden, dass ich die Vase, wenn sie
vorliegt, auf die materielle Form der Vorlage zurückführen kann.
Dadurch, dass aus einer Form eine neue Vase entsteht, bedeutet nicht,
dass da etwas sehr besonders Neues entstanden ist, sonst wäre jede
Schallplatte etwas Immaterielles an sich.
Auch die Erstplatte wurde mittels materieller Eingravierung der
Vibrationen hergestellt, sie war selbst schon eine Kopie der Bewegung,
die aus den Tönen entstand.
Das Wort Form bringt ebenso wenig Neues wie z.B. das Wort „Entelechie“
für das Erklären des Lebens. Wer einen erheblichen Unterschied zwischen
einem Vogel und „andere Tieren“ hervorhebt, dem kann nicht widersprochen
werden. Für ihn ist eben ein Vogel mehr als ein Tiger, ein Mensch, ein
Insekt. Ich habe kein Problem damit. Nur wenn er mir das immer sagen
will, wird es zu einer Art unnützen Wiederholung. Für den einen ist der
Rabe ein wunderliches Tier, für den anderen eine Spinne, warum nicht.
Aber davor staunend auf die Knie zu gehen, und zu beten, das ist in der
Tat etwas Emergentes.
Weil im Falle des Immateriell-Denkers dieser immer wieder andere Wörter
hervorkramen kann, ist es nicht so wie beim Vogel, denn auch ein anderes
Tier könnte meinen, es sei die Krone der Schöpfung.
Die anderen Wörter, die hervorgekramt werden, wenn sie denn kritisiert
werden, werden wieder mit anderen ersetzt. So wird aus der Form das
Formelle (abstrakt), das man so mitmachen sollte. Dann kommen Geister
einher, aber das genügt nicht, man soll das abstrakt denken. Aber wenn
man sich nicht mit den Zaubertricks der Sprache verführen lassen will,
was dann? Dann werden Götter herbeigeholt, Kinder und Konstruktionen der
Kinder. Mir oder den vermeintlichen Materialisten, wird dann in den Mund
gelegt: „Alles Konstruierte ist nicht konstruiert, es gibt keine
Konstruktion, es gibt keinen Plan, alles konstruiert sich zufällig.“
Dann bekomme ich und andere zu hören: „Siehst du denn nicht was ich sehe?“
ohne Ideen diese in Form zu bringen (Platon), bleiben
sie schlichtweg
nutzlose Materie
Also wieder ein neues Wort, das ich so denken soll wie es gedacht werden
soll, will. Erst einmal sehe ich keine Materie von vornherein als
nutzlos an. Also es steckt schon eine üble Nutzungsmetapher gegenüber
der unschuldigen Materie. Ich bin damit nicht einverstanden.
Auch ein Verbrecher bringt seine Ideen in Form, und ohne diese wären die
Opfer noch möglicherweise am Leben.
Mit diesem Gedankenexperiment ist nur gezeigt, dass Ideen, wenn es sie
denn gibt, nicht unbedingt besser als Materie sein müssen. Korollar zum
Satz:
„ohne vorhandene Opfer die Ideen anzuwenden, bleiben sie schlichtweg
nutzlose Immaterie"
Ich freue mich über Fehler-Hinweise, sollte ich allgemeinlogisch falsch
argumentiert haben.
Joseph Hipp