Am Mo., 9. Aug. 2021 um 09:49 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
auf die Schnelle: klassisch formallogisch ist "(A
& B) -> C“ nicht allgemeingültig, sondern nur dann erfüllbar, wenn a, b, c zugleich
falsch sind.
Ich kann dieses Argument ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.
Es handelt sich, wie ja angegebene, nicht um eine logische Tautologie,
die also immer erfüllt sein MUSS, sondern um eine inhaltliche
Prämissen. Die Prämissen werden inhaltlich von mir dann auch weiter
unten im Formalteil diskutiert.
Ich habe in der Tat einen Fehler gemacht: Ich schrieb von "Modus
Tolles", wo "Modus Ponens" stehen müsste. Ich habe den Text zunächst
als Entwurf gespeichert und mehrfach umgeschrieben. Offenbar hat das
meinen armen Verstand mehr überanstrengt als ich dachte.
Es ist natürlich trivial, dass ein Atheist, der Seelen und Götter usw.
ablehnt, sich einfach auf "aus Falschen folgt beliebiges" zurückziehen
kann. Ich denke aber, rein formallogisch besteht das Dilemma durchaus
und es ist eine Herausforderung für die, die A & B annehmen.
Ich schließe weiterhin ausdrücklich nicht aus, dass es sich bei meinen
Gedankenexperiment um eine Art "Denkunfall" handelt.
Am Mo., 9. Aug. 2021 um 11:07 Uhr schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Ob Sympathie für eine klarere bzw. neutrale
Formulierung spielt keine
Rolle, ich tendiere ja auch eher zum Klaren als zum Dunklen, obwohl die
Dunkelheit in der Nacht allgemein beliebter ist.
Ist es ein frommer Glaube, dass es auf jede Frage eine "helle", klare
("apollinische") Antwort gibt?
Am Di., 10. Aug. 2021 um 20:57 Uhr schrieb wwr.hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
das heißt, von gott aus gesehen, müsste er die ganzen
kontexte, die an den handlungen
deines N.N. dranhängen, stets mit-bewerten, um "gut" oder "bös"
überhaupt bestimmen zu können,
und das heißt auch, er müsste die ganzen zukünftigen auswirkungen einer handlung x und
heute
mitbedenken, um bestimmen zu können, ob x heute gemacht "bös" oder
"gut" sein kann
Aber wäre das nicht exakt das, was wir von einem allwissenden Richter
erwarten würden?
Jeder menschliche Richter, ja selbst eine Art fiktive Figur mit
übermenschlichen Fähigkeiten wie "Elfenkönig Oberon" oder in
gewisserweise die traditionellen Götter des Polytheismus, ist begrenzt
und kann nur ein Urteil fällen, das für uns beeindruckend, aber
deshalb nicht perfekt ist.
Das Problem, welches ich aufzeigen wollte, stellt sich meines
Erachtens in der Form erst bei eine Art göttlichen Richter, eindeutig
bei den monotheistischen Religionen.
(Bei den antik-griechischen Göttern besteht das Problem aus vielen
Gründen nicht: Erstens gibt es keine Belohnung oder Bestrafung im
Jenseits, zweitens sind diese Götter den Menschen zwar gewaltig
überlegen, aber sie haben nicht notwendigerwiese "omie-attribute". Sie
gehören damit eher in die Kategorie von Superwesen aus der Science
Fiction oder eben Elfenkönig Oberon. Der mag der "Obermakker" sein,
ist aber im Grunde genauso irrtumsfähig wie wir Menschen. Ich schränke
das nur mit "notwendigerweise" ein, weil es ja verschiedene
Interpretationen gibt.
In den antiken Mythen scheinen mir die Götter aber als Wesen, die sich
täuschen können und andere täuschen.)
Zudem deine Prämisse auf einen Konsequentialismus basiert, der aber
selbst umstritten ist.
ein leben "in ewiger seeligkeit" (gut
gelebt) oder "ewiger verdammnis" (bös gelebt),
wäre für uns garnicht erlebbar = wahrnehmbar = erfahrbar,
Das scheint mir aber ein Kurzschluss zu sein.
Selbst wenn wir nur Unterschiede wahrnehmen können, sozusagen kein
"absolutes Gehör" in Bezug auf moralische Dinge haben, so heißt das
doch nicht zwingend, dass wir ewige Glücksseeligkeit nicht wahrnehmen
könnten.
(heißt für uns sehr wichtig:
wir müssen/ müssTen, unsere ethiken und moralen anderswoher beziehen, als aus göttern und
einem fiktiven jenseits =
der "jenseits-drohung")
Das ist natürlich eine Konsequenz, zu der so gut wie jeder mir
bekannte Religionskritiker irgendwo gekommen ist.
Es gibt allerdings auch da Ausnahmen, reine Religionskritiker, die
sich zu moralischen Themen völlig bedeckt halten oder sowas wie die
"Gott-ist-tot-Theologie", von der ich gehört habe.
Sozusagen ein säkulares Christentum, das nur als Fundament für Werte
und Bräuche dient, aber keine inhaltlichen Aussagen mehr macht.
gautama buddha war für mich ein sehr intelligenter und
mir persönlich durchaus wegweisender mensch,
aber den ganzen esoterischen überbau seiner an sich ganz simplen kernaussagen lehne ich
als blödsinn ab,
(dieser "märchenartige" überbau dürfte nach buddhas lebenszeit erst von sehr
dummen leuten dazugebastelt worden sein,
die "ihren buddha" damit aufwerten wollten, ihn real damit aber bis zur fast
unkenntlichkeit abgewertet haben)
Das ist jetzt deine Interpretation.