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Am 11.11.2024 um 13:41 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Das bestätigt mein Bild der zwei Berge, zwischen denen ein Abgrund ist, also zwischen
Politik und der Theorie. Würdest du die zwei Entscheidungstheorien vereinigen? Wärst du
der Vermittler zwischen den zwei Bergen, der Mediator wie im Film Metropolis? Mir ist das
alles zu schwierig. Und im Film verstehe nur die Tanzszene, die anzusehen nicht für KJ
geeignet ist.
Warum sollte diese Tanzszene für mich unansehnlich sein? Du wirst mich doch
hoffentlich nicht als Moralisten sehen! Diese Szene mag in den 1920er Jahren durchaus von
etlichen Menschen als anstößig gewertet worden sein, im Ggs. zu heute, woman eigentlich
nur darüber lächeln kann.
„Alles hat seine Zeit“ sagt der Volksmund und die Zeiten ändern sich. Wir waren oder sind
ja noch beim Betreff der Zeit und seinem Lauf.
Was ist nun also Zeit? Tausendfach gefragt und ebenso beantwortet!
Einsteins pragmatische Antwort ist die beste: Zeit entspricht den auf der Uhr angezeigten
Einheiten in definierten Schritten; Sekunden, Minuten, Stunden.
Binsenweisheit möchte man sagen, um dann doch wissen zu wollen, was denn Zeit per se ist.
Zeit als unendlich kleiner Gegenwartsmoment, der zwischen Vergangenheit und Zukunft liegt,
aber vom Gehirn/ZNS nicht als solcher wahrgenommen werden kann, sondern den irreversiblen
entropischen Zerfall allen Lebens in Einheiten (Ticks) von ca. 30 ms abzählt. Die Zeit und
somit auch Lebenszeit zählt sich herunter, so der Volksmund, so weit - so gut.
Lebenszeit ist Dasein, sagt Heidegger und verbindet diese Aussage mit der Frage nach
dessen Sinn und Zweck. Er spricht von sinnenhaften Bezügen zwischen Dasein und
„Zuhandensein“.
Der Begriff von Dasein lässt auch an Hegel und seiner Vorstellung von Endlichkeit vs.
Unendlichkeit denken. Dasein als das Werden und Vergehen allen Lebens, gezählt in
Einheiten von Momenten. Insofern ist eine Uhr quasi ein „Momentenzähler“.
Zeit als Momente, die als entropische Prozesseinheiten in definierten Intervallen
aufsummiert sind. Die Frage bleibt, ob dieses Aufzählen endlich oder unendlich und ob es
in allen Universen stattfindet.
Für mein Teil ist sie beantwortet und das mit Penrose‘ Unendlichkeitsbegriff: „No Mass -
no Time“, will heissen, wenn alle Materie durch entropische Prozesse zu Quantenschaum
geworden ist, herrscht Unendlichkeit und damit Zeitlosigkeit. Wirklich auf alle Ewigkeit?
Wohl kaum, ansonsten ich das hier nicht schreiben könnte: Neues Spiel - neues Glück! Aus
Quantenschaum nach nicht messbarer Zeit entspringt ein Ur-Atom und ein neues Spiel von
Werden und Vergehen beginnt…
KJ
Warum ist Willes Begriffsanalyse nicht fruchtbarer als
sie ist, warum hat sie die KI nicht schon längst überholt? Teilweise ist sie vermutlich
Dienerin. Was ist an ihr klärend, was nützlich? Hilft sie einem Normalo wie mir, mein
Denken zu verbessern? Deiner Ansicht nach müsste sie erst in die Köpfe der Politiker mit
einem Trichter eingeschüttet werden, oder gehe ich da falsch. Wo würdest du anfangen?
JH
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