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Am 18.07.2022 um 19:44 schrieb waldemar_hammel
<waha3103x(a)googlemail.com>om>:
was "seele" ist, weiß ich ja, denn (schonmal erwähnt):
frisch gestorbene menschen verlieren 1-2-3 stunden danach noch bis zu 5-7-9 gramm an
gewicht (dieser effekt ist messbar), und das ist ohne zweifel die seele,...
Lustige Satire, da brauchen wir nicht drüber diskutieren, denn das sollte jeder so
auffassen können.
Nicht so lustig ist, dass sich diese Vorstellungen tatsächlich in religiösen Kreisen bis
heute halten und damit der eigentlichen Seelen- und Gottesbegriff nach wie vor nicht
vermittelt wird. Das könnte erst geschehen, wenn Theologen aufhören, Religion in den
angestammten Denkmodellen resp. gemäß fragwürdiger Dogmen zu vermitteln.
Vielleicht können Menschen wie Du dazu beitragen, dies natürlich nicht mit rigoroser
Religionskritik (diese verhärtet nur besagte Positionen, wie das destruktive Einreden auf
Kinder auch meist nur Trotzreaktionen auslösen). Ganz sicher aber werden Menschen mit
profund nihilistischer Weltsicht nichts zu einer Reform von Religion und deren Ausübung
beitragen. Die lächerlichste Form laizistischer Religionsverbundenheit konnte kürzlich im
Bereich der politischen Prominenz bestaunt werden. Interessant die in diesem Zusammenhang
veröffentlichte Kritik pro/kontra zweier leitenden Theologinnen: Orientierungspotential
gegen Null! (Für jene, die darauf hoffen).
sodass gott und teufel evtl in vergangenheit mehrfach schon anbauen mussten
Du bist wohl immer noch Im religiös-anthropogenen Weltbild verfangen. Wer sollte denn -
mausetot - das Schmoren in einer imaginären Hölle fürchten und wer - ebnso ohne Körper -
wollte sich auf das Kartenspiel mit Petrus bei Weißwurst und (mindestens) einer Mass Bier
freuen? Daher müssen Gott und Teufel ihre Himmel und Höllen in habitablen Lebensräumen
errichten, da ist der Platz pro Planet jedoch beschränkt und es bleibt nur, immer wieder
einen Verteilungskampf zu führen, wie man ihn derzeit wieder - für alle sichtbar - auf dem
Territorium der UKR beobachten kann. Himmel (der Bayern) gibt es aber auch, dort war ich
mit Familie unter Freunden beim musikalischen Frühschoppen im Biergarten. Vier Stunden
gute Musik und bestes Essen mit ebenso vier halben Bier; das alles unter riesig
weiß-blauen (nein, mehrheitlich blau-gelben) Sonnenschirmen - wohlbeschirmt sozusagen😊
Soweit mein „Nahtodbericht“ mit exklusivem Blick in den Himmel.
In Platons Sokrates-Dialog mit Simmias drückt
sich meine Vorstellung von Unsterblichkeit aus (sinngemäß zusammengefasst):
Wenn aber der Klang einer Leier gebunden ist an die Schwingung ihrer Saiten und du
Sokrates sagst, die Seele ist wie eine Melodie, stirbt dann die Melodie nicht mit der
Leier?
Sokrates antwortet: Es würde gar keine Leier geben, gäbe es keine Melodien.
Das führt zu Platons Ideenlehre: Musik als primordiale Idee von Melodien resp. Harmonien.
Harmonien sind hier nicht verstanden als harmonische Schwingungen, die von den Saiten der
Leier erzeugt werden. Sie sind (wie es im Dialog weiter heißt) etwas Unsichtbares und
Unkörperliches und gar Schönes und Göttliches, die Leier selbst aber irdisch und dem
Sterblichen verwandt .
Auf dieses „Bild“ bezogen, wäre des Menschen Körperlichkeit einschließlich seines Gehirns
mit dem Korpus der Leier und deren Saiten vergleichbar.
alle musikalischen harmonien sind dennoch nur luftschwingungen, die mit dem detektor
"ohren" aufgefangen, und dann im hirn zu harmonien aufinterpretiert werden,
analog
den em-schwingungen, die mit augen aufgefangen im hirn dann zu farben aufinterpretiert
werden, und gibt sogar krankheiten, oder passagere hirn-arbeits-störungen (zb
drogeninduzierte),
die melodien zu gesehenen farben machen, und em-strahlung zb hörbar
und was oben sokrates' äußerung betrifft: er betrachtet tatsächlich die leier als
-messgerät- für melodien, die es, wie auch platon annimmt, "immer gäbe" (als
universalie),
Da kann ich nur rekursiv auf oben Geschriebenes verweisen.
dass aber ist nachweislich falsch, weil leiern erst
melodien erzeugen, und nicht bereits vorhandene melodien messen, oder sich in solche
"einklinken" - sokrates und platon "leiden"
mit ihren vorstellungen an (von mir sog) "magischer umkehrung", bei der
ursache+wirkung verwechselt sind = semantiken (irrtümlich oder vorsätzlich) als syntaxen
interpretiert werden
Nein mein Lieber, da leidest Du eher an Deinem Unverständnis dieser metaphorischen
Darstellung. Wie ich’s geschrieben habe: Harmonien sind hier nicht verstanden als
harmonische Schwingungen, die von den Saiten der Leier erzeugt werden. Sie sind „etwas
Unsichtbares und Unkörperliches und gar Schönes und Göttliches“, wie es im Dialog heißt.
Es ist aber nicht nur Dein diesbezügliches Unverständnis sondern Deine unverbrüchliche
Gebundenheit an das Materielle. Daher können wir diesen Punkt (wieder mal) aus unserem
Diskussions-Repertoire herausnehmen. Obiges schrieb ich deshalb auch nicht für Dich bzw.
wollte Dich damit nicht zu der üblichen Replik animieren😊
. ..Eine
Mutter „spürt“, wenn es ihrem Kind (wo immer es sich aufhält) nicht gut geht. Hier muss
ich hoffentlich keine Quellen angeben, sondern lediglich meine eigene (als Elternteil)
diesbezügliche Erfahrung glaubhaft versichern. Wer es nicht glaubt, dessen „Saiten“ sind
hierauf bezogen nicht gestimmt, also nicht im Einklang mit der Harmonie seines engsten
sozialen Umfeldes.
den mutter-kind effekt gibt es (in grenzen) ohne zweifel, das ist aber nichts
übernatürliches oder paranatürliches, sondern beruht auf folgendem: mehr als 99% aller
physikalischen
"signale", die auf uns ununterbrochen einpasseln, müssen von unseren sensoren
(sinne, haut, auch körperinneres) weggepuffert werden, damit wir überhaupt
"wahrnehmen" können,
also das für uns wichtige mitbekommen, und in diesem 99% ununterbrochen gewöhnlich
weggepufferten ist natürlich auch sehr vieles an "signalen", die unter umständen
doch
interessant, wichtig, oder höchst wichtig werden/sein können, und man kann -billig-
voraussetzen, dass eine mutter "antennen" für ihr kind besitzt, die aus diesen
99% gewöhnlichem unsinn
signale herausfiltern, die kind-relevant sind, und auf diese "an sich
versteckten" signale dann reagiert
ist wie: ich habe hier ziemlich viele stubenfliegen, die sich auch auf mich setzen, auf
mir herumkrabbeln, und mich "stören" würden, wenn ich das ganze nicht ausblenden
würde, es gibt aber,
immer gegen den herbst hin, "stubenfliegen" die stechen, die sich unter die
normalen stubenfliegen gut getarnt durch fast gleiches aussehen mischen, werde ich dann
von einer nur scheinbaren harmlosen "stubenfliege" also gegen herbst hin
angegriffen = gestochen, hat das thema stubenfliegen ab dann eine neue andere qualität =
aufmerksamkeit, für mich (und meine antennen).
Du hast Stuben- und sonstige Fliegen, Ratten, Hühner und Hunde aber vermutlich keine
Kinder; ansonsten sehr wahrscheinlich Deine Beschreibung der immateriellen
Mutter-Kind-Bindung ausfallen würde.
Was stechende Stubenfliegen anbelangt, muss ich hier nicht auf den Herbst warten. Grad
heute hat mich wieder so ein getarntes Biest gestochen, was um den Einstich herum einen
riesig roten Fleck erzeugt hat. Meine Frau musste Antibiotika schlucken, nachdem ihr durch
einen Biss am Unterschenkel der Fuss dunkelrot gefärbt anschwoll. Wer hat uns denn diese
Viecher eingeschleppt, weißt Du das?
Und so komme
ich nicht umhin, wiederholt zu erwähnen, dass Meditation, autogenes Training oder das
Gebet der Christen nichts anderes ist, als in Resonanz zu treten mit der eigenen
Wesenheit
dem stimme ich zu ! (ist praktisch "selbstbesinnung", eine besinnung, eine
innenschau auf sich selbst = immer wieder und an sich extrem wichtig)
Siehste wohl! Wenigstens einmal einer Meinung.
, gleichwohl
der anderer Lebewesen und letztlich auch jener der göttlichen. Diese Zusammenhänge sind
mittlerweile in das Wissensgebiet der Psychologie und zu Teilen in die Neurowissenschaft
eingedrungen, nicht jedoch in das der klassischen Naturwissenschaft, was schlichtweg nicht
in deren Kategorie fällt, d.h. unter diesem Aspekt nicht diskutiert werden kann und sich
damit ein diesbezüglicher Disput erübrigt.
das "göttliche" kommt bei mir und in mir "nicht vor", weil, was du
als "göttlich" bezeichnen würdest, ist bei mir mein (bescheidenes, armseliges)
selbst-referent sein = mein psychisches
teil-abgeschlossen sein, während ich körperlich erbarmungslos in fließgleichwichten
herumstrampele
Dann schreibe Dir doch auch zwei Zettel und ziehe den mit Gottes Odem, wenn Du Dich ohne
ihn nur als armseliges Selbst empfindest - siehe unten!
Bezogen auf Dein „aufs wesentliche
heruntergebrochen: JAEIN“ möchte ich Martin Buber anführen, der diesen lebenspraktischen
Ratschlag in seinen Erzählungen der Chassidim gab (sinngemäß:)
Du solltest zwei Taschen haben, in jeder ein Zettel. Auf dem einen steht geschrieben :
nur Staub der Erde bin ich (Hammelkörner sic!), auf dem anderen: aber Gottes Odem atmet in
mir.
Wenn du hochmütig bist, dich erhaben über Mensch und Tier fühlst, dann hole den Zettel
der „Staubgeburt“ aus der Tasche. Liegst du aber im Staub niedergestreckt, ohne Lebensmut,
ohne Perspektive, dann nehme den anderen Zettel: Gottes Odem atmet in mir.
in mir ist leider nicht "gottes odem" (so größenwahnsinnig/anthrop.zentrisch
bin ich nicht), sondern "der atem der evolution des lebendigen", den ich mit
allem anderen lebendigen auch
noch teilen muss = selbst leben und ALLES andere auch leben lassen, denn alle haben nur
das bisschen leben, ehe es wieder "dunkel" wird - und die
"hammelkörner": ich finde,
wenn ich "in den keller gehe", nur diese als basis von allem
Aus meiner Sicht tatsächlich ein armseliges Dasein, das Du aber nicht mir teilen musst,
wie eben auch nicht meine Weltsicht. Ernsthaft gesprochen ist doch die von Dir angeführte
Argumentation soweit zutreffend, als sie den evolutionären Aspekt von Leben anbelangt. Da
es für Dich neben diesem nichts anderes gibt bzw. du es nicht wahrzunehmen vermagst,
müssen wir auch diesen Punkt einmal mehr aus unserem disputativen Repertoire streichen.
„Geist“
entsteht keinesfalls aus „neuronaler physiologie und elektromagnetismus der materie“,
letztere sind lediglich jeweils prozessuales Trägermedium für mentale Vorgänge, die
ihrerseits eindeutig immateriell und den oben benannten Harmonien (bzw. in Resonanz mit
diesen sein) entsprechen. Ohne Harmonien braucht es keine Leier - ohne Geist braucht es
kein Gehirn. Das Geheimnis des Lebens ist die Synthese beider Substanzen.
also wäre die leier ein messgerät für platonisch-existierende melodien, und das leben mit
gehirn ein messgerät für primordialen geist !, nach meiner ansicht ist beides
"magische umkehrung" =
semantiken werden zu syntaxen uminterpretiert ... / das ist wie: es gibt ein platonisches
fahren als "idee gottes" immer schon vorhanden, und ein auto oder rad ist nur
sowas wie ein messgerät,
diese idee anzumessen und mitzuschwimmen (das muss ich morgen beim radfahren mal
versuchen nachzuempfinden ...
Das wird Dich nicht weiterbringen! Für diese Art Messung (Ermessen eines geistigen
Prinzips) fehlt Dir schlichtweg das „Messgerät“.
Mit bestem Gruß für Dich und in die Runde! - Karl
PS: pass gut auf Dich auf beim Radlfahrn - auf dass Dich nicht der Sensenmann (getarnt als
rücksichtsloser Autofahrer oder als Heißluftballon) erwischt.