Am 26.09.2020 um 17:13 schrieb waldemar_hammel via Philweb:
sonst würden sehr viele bis die meisten zeitgenossen
sehr alt bis uralt
bei den ergebnisse IQ-test aussehen
beispielweise:
1+1 = 2, das ergebnis wird im test wird als IQ-positiv gewertet,
indes 1=3 (vater, sohn, heiliggeist) = blödsinn = punkteabzug, kommt im
test nicht vor
Oh Waldemar! Wenn ich das von Dir gewählte Beispiel ansehe, mit dem Du
Dein Unverständnis von Trinität (vermutlich im Kontext Deiner
grundsätzlichen Abscheu gegenüber Religion) ausdrücken willst, möchte
ich meinen, Du würdest über keinerlei fundierte Kenntnisse zu historisch
kulturellen Fakten verfügen. Das kann aber bei Deinem Wissen nicht sein!
Also warum verwendest Du dann ein derart naiv-triviales quasi-logisches
Argument zur Widerlegung der Trinität?
wh: 1+1 = 2, das ergebnis wird im test wird als IQ-positiv gewertet,
indes 1=3 (vater, sohn, heiliggeist) = blödsinn = punkteabzug, kommt im
test nicht vor
Umso verwunderlicher, als wir doch in den zurückliegenden Beiträgen hier
soweit Konsens erzielt haben, dass Geist bzw. immaterielle Entitäten,
insgesamt eben alle transzendente Thematik definitiv nicht mit den uns
Menschen logisch-rationalen Ausdrucksmöglichkeiten zu erklären sind!
Wolltest Du überhaupt etwas zu Trinität aussagen, kannst Du dies nur mit
der Begrifflichkeit von Metaphysik bewältigen. Mit Deiner
positivistischen Grundeinstellung (der ich ja nicht abgeneigt bin,
insofern sie einem naturwissenschaftlichen „Exaktheits-Ideal“
entspricht), wirst Du keine Chance haben, Antworten auf Themen zu geben,
die auf Metaphysik basieren.
So wäre hier tatsächlich Wittgensteins Aussage zu beachten: „Worüber man
nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ (TLP,7)
Das heißt also: Du hast zwar Wissen über historische Fakten und weißt
demnach, dass Trinität (als Trias) auch in diversen nichtchristlichen
Kulturen eine zentrale Rolle inne hatte und bis heute vorherrscht.
So im Hinduismus die Dreigestalt „Trimurti“, die als Einheit dreier
Wesensaspekte (Brahma-Schöpfer, Vishnu-Erhalter und Shiva-Zerstörer),
diese sich gegenseitig bedingen und vervollkommnen. Ähnlich im Buddismus
der dreifache Budda-Körper (Dharma-kāya, Saṃbhoga-kāya, Nirmāna-kāya).
Weitere trinitarische Erwähnungen finden sich in den Nag Hamadi-Texten.
Ebenso waren triadische Elemente auch in thrakischen, etruskischen,
griechischen Kulturen verankert (Eurios, Zeos; Eucharystos, Theos;
Eleutherios, Orpheos, Deos) um einige davon zu benennen.
Nun kann man sofort (der Diktion unser jüngsten Diskussion hier
folgend), diesen historischen Kulturbezug als unnützen Ballast, oder
eben als „Schwachsinn“ abtun.
Ich würde sagen, dass dieser Absicht für jene nichts entgegensteht, die
eben diesen „Ballast“ (aus für sie probaten Gründen) abwerfen wollen.
Es gibt aber sehr viele Zeitgenossen, die das eben nicht wollen, und
hier sollte es auch keinen Grund geben, diesen für sie bedeutsamen
weltgeschichtlichen Bezug als „Blödsinn“ zu verunglimpfen!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
PS:
Dass das Judentum keine Trinität anerkennt, ist bemerkenswert, jedoch
verständlich: Mit Jesus, dem Nazaräer hätte man leben können, den
Christus als Gottessohn hat man gekreuzigt.