Nur mal einige Fragen und vielleicht auch Fragwürdigkeiten, in freiem
Schreiben (also Schwafeln):
1. Ist Schwafeln bzw. Schwadronieren gerade bei mathematischen Aufgaben
und Lösungsversuchen erforderlich, mehr noch als bei der freien Rede der
Belesenen?
2. Ich frage mich, ob das Wort Vaihinger-Fiktion überhaupt erforderlich
ist. Er wollte seine Fiktion schließlich klar von den Hypothesen einer
Wissenschaft trennen. Im einen Fall wird eine sehr unsichere Sache in
einer Sache einfach mal benutzt, dann wird gerechnet, und wenn die
Lösung vorliegt, dann wird die unsichere Sache weggeworfen. (unsichere
Sache=Fiktion). Wenn jedoch in einer Gesamt-Theorie eine Hypothesenmenge
genommen wird, die sogar austauschbar ist, dann wird diese auch nur in
der Wissenschaft selbst gebraucht, und fällt weg, wenn sich ein anderes
Thema aufdrängt. Und aus der einen oder anderen Hypothese werden Sätze,
die innerhalb der Theorie behauptet werden, wenn andere Hypothesen
genommen werden. Ich kann mich nur so ungefähr ausdrücken. Dann wären
Vaihinger-Fiktionen doch nur Hypothesen, sozusagen für den täglichen
Gebrauch. Zur Unterscheidung in dem Sinne nehme ich das Wort
Vaihinger-Fiktion auf jeden Fall gerne an.
3. Was die Eigenschaften des Waldemar anbelangt müsste er die
Unterschiedlichkeiten dieser einmal bedenken. Zudem ist die von der
erlebten Statue erlebte Rose die ganze Welt, die Wirkung der Rose auf
die Statue wird nur vom Betrachter gedacht. Und nur ein Überbetrachter
könnte sagen, dass eben alles was der Betrachter denken kann, seine Welt
ist. Welche Stelle nimmt Waldemar ein? Hier sehe ich ganz deutlich die
fiktive Grenzsetzung, und zwar die des Üexküll
(
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll) in Welt
und Umwelt, die nur vom Betrachter gezogen werden kann.
4. Ist hier jemand, der dem Libet-Experiment misstraut? Wobei? Hier
scheint mir ein erklärender Aufsatz zu sein:
https://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss2097.pdf, den ich noch richtig
lesen muss.
5. Hier ist ein vielleicht verwirrender Satz aus einem Entwurf von mir:
"Das äußere Geschehen, das der Betrachter filmen konnte, hat auf die
Person gewirkt, so dass sie genau denselben Ablauf nacherzählen könnte,
und ihn möglicherweise sogar neu herstellen könnte, aber sie hat das
äußere Geschehen niemals erlebt. Erlebt hat sie nur ihr inneres
Geschehen, den Ablauf ihrer Qualia. Auch ein noch so guter
Künstliche-Intelligenz-Computer kann das nicht erleben, was außerhalb
seiner Grenzen geschieht, sondern nur das, was in ihm geschieht." ...
Das mit der Fiktion, dass die Person nur das erlebt, was innerhalb ihrer
Grenzen ist. Die Fiktion nutzt der Betrachter, die Person weiß nichts
von ihr, und will auch nichts von ihr wissen. Hierbei wird die
Fledermaus-Beweis des Thomas Nagel auf den Kopf gestellt, oder etwa nicht?
6. Ich bin immer noch am Korrigieren, ich bin auch an Wittgensteins
Käfer, der mir nicht geheuer zu sein scheint (der Käfer, das
Gedankenexperiment, Wittgenstein, das ist offen).
7. Zudem kaue ich noch an der Definition von begrifflichem Denken. Denn
es ist nicht so einfach zu sagen, was begriffliches Denken sein kann.
Ein viel älteres Wort als "Begriff" scheint mir analog das Wort Monade
zu sein, das auch ein Äußeres mit einer Quale oder einer Menge von
Qualia verbunden zu denken gab, für den Betrachter, versteht sich. Das
Wort Begriff soll einerseits Äußeres und Inneres umgreifen, wie auch die
Person und den Betrachter, darin liegt vielleicht die Fragwürdigkeit,
eine Art Viereinigkeit, die leicht heilig gesprochen werden kann,
schlimmer noch als das semiotische Dreieck. Ich würde also zuerst die
Definitionen als etwas Nicht-Begriffliches ansehen, sie können auf
Papier geschrieben werden, Begriffe nicht. Das wäre schon mal ein
Unterscheidungskriterium. Zudem kommt noch die beliebige Grenzsetzung
dafür in Frage.
Gruß
Joseph Hipp
Gruß
Joseph Hipp