Am 12. März 2022 12:00:00 MEZ schrieb Rat Frag via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Nehemn wir ein fiktives Beispiel.
Ich stelle diese Frage rein fiktiv. Der Leser soll sich bitte hier
eine Parallelwelt vorstellen. Es handelt sich um Elfen- und
Feenstaaten, keine Menschen. Auch jegliche Spekulation über
menschliche Natur ist damit erst Mal außen vor.
Wie viel von dieser Überlegung wir dann auf Menschen übertragen
können/sollen/dürfen ist eine zweite Frage.
Viele kleine Stadtstaaten schließen sich zu einem Bündnis zusammen,
weil sie von einem großen Fürstentum Angst haben und nicht wollen,
dass dieses sie schluckt.
Jetzt sieht das Fürstentum auf einmal, dass die Stadtstaaten zusammen
ein mächtiger Block sind, der sie quasi einkreist. Das Fürstentum kann
jetzt argumentieren, dass es von außen Bedroht wird und sich gegen die
Einkreisung schützen muss, indem es einzelne Stadtstaaten aus dem
Bündnis löst und/oder mit Gewalt davon abhält, dort einzutreten.
Hat das Fürstentum recht?
Es kommt darauf an, warum die kleinen Stadtstaaten vor dem grossen Fürstentum Angst
haben.
In diesem Beispiel ist es eine Art freundlicher Elefant, der den benachbarten Mäusevölkern
nie etwas böses getan hat. Jetzt verbünden die sich plötzlich alle und werden zu einer
Gefahr für ihn, auch wenn sie nur von Sicherheit reden. Dann wird er sich natürlich
fragen, warum sie das tun. In diesem Fall haben die kleinen Fürstentümer den Grund zu
einem wir-gegen-die-Denken und gegenseitigem Misstrauen gelegt.
Es könnte natürlich sein, dass die kleinen Fürstentümer denken: Er tut vielleicht
freundlich, aber wer weiss schon, was er wirklich denkt? Sicher ist sicher! (Du siehst,
dass ich nichts unversucht lasse, um im Bereich der Fiktion zu bleiben.)
Das wäre dann mehr Paranoia als böse Absicht. Die Folgen wären ähnlich oder gleich.
Claus