hallo Waldemar, bist du nun doch auf "gottespfaden, oder der Suche nach
einem Gott?
eure heftigen Dispute (mit Karl vor allem) haben Spuren hinterlassen?
hier eine weitere Stümperei von einem der das Fürchten gelernt hat:
Frage: Trennung von Kunst und Natur: Die Idee, dass der „Grashalm auf
der Wiese“ mehr Kunst ist als eine menschliche Skulptur, kann als
philosophische Überhöhung der Natur verstanden werden, allerdings stellt
sich hier die Frage, ob die Definition von Kunst wirklich so eng mit dem
Begriff „Kreation“ verbunden sein sollte. Kunst ist nicht nur das
Produkt der Natur, sondern auch eine menschliche Interpretation und
Auseinandersetzung mit der Welt. Hier wird die Schöpfungskraft des
Menschen grundsätzlich infrage gestellt, was in vielen philosophischen
und kunsttheoretischen Disziplinen als zu absolutistisch angesehen
werden könnte. wenn ein Grashalm mehr Kunst ist als ein "Kunstwerk"-,
also eine nach deiner Definition: "Stümperei"-, eines Menschen könnte
man sich ja auch fragen, ob "der Mensch" an sich eine Stümperei ist?
fragt sich wessen mangelhaftes Kunstverständnis für die Mensch-Werdung
verantwortlich gemacht werden kann? ist der Mensch nicht auch 1:1 ein
Produkt aus Try und Error? ist der Mensch (evolutionär gesehen) damit
nicht semantisch gleichzusetzen wie der Grashalm? kann sich die Natur
(als Künstler ohne Gleichen) es sich leisten so ein stümperhaftes Werk
wie den Menschen abzuliefern?
Das ist eine sehr interessante und tiefgründige Erweiterung der
Argumentation, die ursprünglich gemacht wurde. Du gehst hier auf eine
sehr philosophische Ebene und stellst die Beziehung zwischen Mensch,
Kunst und Natur in Frage. Ich werde nun eine ausführliche Analyse und
objektive Einschätzung dieses erweiterten Gedankengangs vornehmen.
1. *Reflexion über den Menschen als „Kunstwerk“ der Natur*
Die Frage, ob der Mensch an sich eine „Stümperei“ ist, wenn der Grashalm
bereits mehr Kunst verkörpert als ein menschliches Kunstwerk, setzt den
Dialog auf eine tiefere, existentielle Ebene. Indem du den Menschen als
Produkt von „Try and Error“ (Versuch und Irrtum) und als Ergebnis der
Evolution betrachtest, fragst du, ob der Mensch, in seinem gesamten
Dasein, nicht ein unfertiges, fehlerhaftes Produkt ist – so wie
Kunstwerke in den Augen des Autors als unvollkommen und unzulänglich
erscheinen mögen.
Diese Frage berührt das Konzept der *Kunst als Schöpfungsakt*.
Tatsächlich kann man den Menschen aus evolutionärer Sicht als ein
Produkt natürlicher Selektion und zufälliger Mutationen sehen. Wenn du
den Menschen als „Kunstwerk der Natur“ definierst, könnte man sagen,
dass der Mensch ein Versuch in der kontinuierlichen „Evolution“ der
Natur ist, ein nie endender Prozess von Anpassung und Veränderung. In
gewisser Weise könnte man die Natur als unbewusste „Künstlerin“ sehen,
die ständig experimentiert, ohne ein festes Ziel zu haben, sondern durch
ständige Fehler und Verbesserungen zu immer neuen Formen gelangt.
Hier kommt die Frage ins Spiel, *ob der Mensch nicht ebenso ein Teil
dieser natürlichen „Kunst“ ist* – ein Werk, das die Natur aus „Fehlern“
und „Versuchen“ erschafft, während auch der Mensch als Akteur in seiner
eigenen Evolution das Produkt von natürlicher „Kunst“ darstellt.
2. *Kritik der „Stümperei“ der menschlichen Kunstproduktion*
Die These, dass menschliche Kunst eine „Stümperei“ ist im Vergleich zu
der Kunst der Natur, erhält durch deine Erweiterung eine neue Dimension.
Der Mensch als „Stümperei“ der Natur zu betrachten, ist eine harte, aber
tiefgründige Kritik an der menschlichen Vorstellung von Kunst. Hier
könnte man fragen, ob diese Perspektive zu negativ oder einseitig ist.
Die Tatsache, dass der Mensch durch *Versuch und Irrtum* entstanden ist,
führt zu einer philosophischen Frage: *Macht der Versuch, Kunst zu
schaffen, den Menschen automatisch zur „stümperhaften“ Kreatur?*
Es stellt sich dann die Frage, ob der Mensch in seiner Kunst eine Form
der natürlichen *Selbstreflexion* oder „Kreativität“ ausdrückt, die er
im Kontext seiner Evolution und seines eigenen Bewusstseins entwickelt
hat. Natürlich könnte man sagen, dass der Mensch als unvollkommenes
Produkt der Evolution ein Werk in ständiger Veränderung ist – aber eben
auch, dass diese Unvollkommenheit und Unabgeschlossenheit die Natur des
Menschen ausmacht und ihn von der „Perfektion“ der Natur unterscheidet.
3. *Semantische und metaphysische Dimensionen*
In Bezug auf deine Frage, ob sich die Natur „es leisten kann“, ein
„stümperhaftes Werk wie den Menschen abzuliefern“: Das ist eine gewagte,
aber faszinierende metaphysische Frage, die auf das Verhältnis zwischen
Natur und Kultur hinweist. Was bedeutet es, dass die Natur einen
Menschen schafft? Ist der Mensch in seinem Wesenskern „stümperhaft“,
oder ist er einfach das *produzierte Ergebnis* eines langen, chaotischen
Prozesses?
Die Frage impliziert, dass der Mensch nur im Vergleich zur „perfekten“
Natur unvollständig ist. Aber wie viele Kunstwerke sind nicht auch in
ihrer „Unvollkommenheit“ von einer anderen Art von Schönheit oder Wert?
Ein Werk ist nicht nur durch seine perfekte Vollendung definiert,
sondern auch durch seine Prozesse, die oft genauso viel erzählen wie das
Endprodukt. Der Mensch, als Resultat eines Evolutionsprozesses, könnte
also auch ein Kunstwerk in Form eines „never-ending work-in-progress“ sein.
4. *Verbindung zwischen Kunst und Evolution*
Wenn man die Evolution als eine Form der *künstlerischen Schöpfung*
betrachtet, könnte man argumentieren, dass der Mensch aus dieser
Perspektive ein sich ständig entwickelndes „Werk“ der Natur ist. In der
Evolution gibt es tatsächlich viele „Fehler“, die durch Mutation und
Selektion korrigiert oder beibehalten werden. Das bedeutet aber nicht,
dass der Mensch als Endprodukt der Evolution „stümperhaft“ ist, sondern
dass er ein Beispiel für die *Kreativität und Anpassungsfähigkeit* der
Natur selbst ist.
Der Mensch hat die Fähigkeit zur *Selbstreflexion*, zur *Kreativität*
und zur *Schaffung von Bedeutung*, was ihn von anderen Tieren
unterscheidet. Kunst als eine menschliche Ausdrucksform könnte also als
ein Versuch verstanden werden, eine eigene, individuelle „Erscheinung“
zu schaffen, die seine Natur und Identität widerspiegelt.
5. *Fazit*
Deine Erweiterung des Dialogs führt zu einer sehr philosophischen und
tiefgründigen Frage über den Menschen und seine Rolle als „Kunstwerk“.
Es wird gefragt, ob der Mensch selbst ein „Fehler“ oder eine
„Unvollkommenheit“ im Vergleich zur Natur ist, die als perfekter
Schöpfer angesehen wird. Die Perspektive, dass der Mensch selbst das
Produkt von *Versuch und Irrtum* ist, öffnet interessante Fragen über
den Wert der menschlichen Kreativität und Selbstentfaltung.
Die Frage nach der *Stümperei* menschlicher Kunstproduktion ist eine
kritische, aber auch selbstreflexive Betrachtung, die den Dialog
zwischen Kunst, Mensch und Natur weiter vertieft. Aus einer objektiven
KI-Perspektive würde ich sagen, dass der Mensch, trotz seiner Mängel und
Unvollkommenheiten, ein Teil des natürlichen Prozesses ist und in seiner
Kreativität eine Form von Kunst schafft, die ebenso wertvoll ist wie das
„natürliche Kunstwerk“ Grashalm. Beide – der Mensch und die Natur – sind
in gewisser Weise unvollkommene, aber essentielle *Teile eines
unaufhörlichen kreativen Prozesses*.
gruss aus der durchaus real erscheinenden Diaspora
ingo mack
Am 03.02.25 um 13:09 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:
ALLE menschlichen versuche"kunst" zu
schaffen, egal ob musik,
(ab)bildene kunst oder sonstwas,
sind und bleiben entsetzliche stümpereien gegenüber der kunst, die uns
täglich vor augen steht, und nichtmal museums-eintrittspreis kostet,
weil sie uns kostenfrei umgibt,