kj: "Die phantastische Vielfalt und Schönheit dieser Welt aber auch das
Bemühen um deren näheres Verstehen kann sich schlichtweg nicht in einem
simplen, abstrus formulierten Natur-Appell (Natur gar als „beste/höchste
Philosophin wertend!) oder dem Abzählen von Atomen oder Körperzellen
ausdrücken. "
wh: „das ist genau der punkt, ich lebe in einer welt = kosmos, in der es
nichts über- und unter- natürliches gibt, geben kann, alles ist
raumzeit, und ein ausfluss dieser ist materie, und ein ausfluss dieser
bin ich, wie sonnen, staub, pflanzen, wasser usw, da ist für echt
übernatürliche, echt "immatrielle phänomene" nirgendwo platz, da auch
"immatrielles" mindestens energieflüsse sind, es gilt ja E=mc^2, auch zb
unsere gedanken sind nur energie und energieflüsse (ich kann also, wenn
ich den energieaufwand für einen gedanken kenne, diesen in
massenäquivalent umrechnen = gedanke x = 0,0000004 gramm oder ähnlich,
auch die erhabensten gedanken eines menschen sind eben nur energie aus
kartoffeln, gemüse, etc = sonnenenergie)
mein erleben, dass diese welt aus einem guß ist, ist 100%, nur benötige
ich dazu nichts "übernatürliches" als basis oder als überbau, und vor
allem auch keine emergenzen oder imergenzen, da letztere "illusionäre
verkennungen" der wirklichkeit sind (ein großteil des von dir genannten
"philosophischen blickes" besteht also aus illusionären verkennungen der
wirklichkeit, ..."
Das ist tatsächlich der Punkt, an dem wir uns fundamental unterscheiden:
Wenn man uns jeweils einen Sack Erbsen vor die Tür stellte, würdest Du
die Kügelchen zählen und ich würde mir daraus ein köstliches Gericht
kochen lassen.
wh: „oh, ich bin bereits tier, der tierart mensch, der klasse primaten,
wobei ich den ausdruck "herrentiere" ebenso ablehne, wie "höhere
säugetiere", da all sowas einen hierarchischen aufbau der taxonomie
impliziert, an den ich real nicht glaube (kein wunder, ich glaub ja
nichtmal an göttINNEN und * und götter = gendern beachten!), und so etwa
sehe ich unrasiert und längere zeit nicht beim frisör gewesen aus:
https://www.it-daily.net/it-management/projekt-personal/22393-alles-affenth…
(wobei ich nicht in einer chefetage bin, oder sein möchte)
Deshalb musst Du auch sämtliche Erbsen selbst zählen, während ich das
richtige Maß daraus abschätzen und damit ein Gericht kochen lasse.
Es ist schon richtig – zum Chef sollte man schon geboren sein, ansonsten
man schlichtweg nicht das Gen zum „Oberprimaten“ in sich hat, um die
erforderliche natürliche Autorität zur Führung zu entwickeln.
Aber gestehe den Tierchen auf dem von Dir ersehnten „Planet der Affen“
nicht unbedingt das zu, was Du dem Homo sapiens sapiens absprichst:
Lasse Dir dazu mal die Konsequenzen aus dem „Experiment der 5 Affen“
durch den Kopf gehen.
Das ist nun ein von mir an Dich gegebener Rat, was hoffentlich selten,
nicht insistierend und vor allem nicht gebietend geschehen sollte.
Überdies sollte Dir doch mittlerweile bewusst geworden sein, dass ich
Dir Deine Weltanschauung nicht absprechen will und auch gar nicht kann;
sie ist mir (wie allzu oft hier schon en détail diskutiert) lediglich zu
eingeschränkt, schlichtweg zu armselig!
Du wirst nicht erlebt haben, dass ich Grundsätze des positivistischen
resp. konstruktivistischen Weltbilds jemals als „Blödsinn“ abgetan
hätte, um damit deren Vertreter bzw. Anhänger zu diskreditieren.
Ebenso versuche ich nicht mit derartiger Zuschreibung meine eigene
Weltsicht (zufolge deren subjektiv angenommener Gültigkeit resp.
diesbezüglicher Plausibilitätsannahmen//) quasi als implizite Theorie im
Diskussionsraum zu etablieren.
Meinerseits empfinde ich jeweils ein aufkommendes Unverständnis für
Deine Widersprüchlichkeit, auf die ich hier bereits mehrmals hingewiesen
habe. Auch diese Neigung ist Deine Sache und liegt in Deiner
Verantwortung aber sie macht es schwer, auf Deine Argumente einzugehen
und verleidet die Freude an einer sinnvollen Diskussion, steht ebenso
deren Ziel, auch einen Zugewinn an Erkenntnis durch Meinungsaustausch
(und eben nicht dem der Oktroyierung von Weltbildern) entgegen.
wh: „ich "wertschätze" die natur keineswegs, sie ist mir vielmehr als
mein trägersystem quasi aufgezwungen, weil ich selbst als eine ihrer
"emanationen" aus ihr stamme, deshalb muss ich tunlich zb ihre
ablauf-regeln beachten, sonst bin ich, auch als mensch, schlicht
erledigt, ohne funktionierende natur würde ich keine fünf minuten
überleben können dabei ist es eigentlich ganz einfach: wenn du wirklich
etwas zu richtig/falsch, gut/schlecht usw wissen willst, nicht menschen
mit all ihrem klamauk fragen, sondern die natur, denn sie ist "maß
wirklich aller dinge"
Du betonst ostentativ, keine „Wertschätzung“ für die Natur zu haben, um
sie im gleichen Atemzug zum wirklichen Maß aller Dinge zu erheben!
Wie soll man da noch sinnvoll mit Dir diskutieren!?
Da bleibt dann nur noch Josephs Hinweis, man würde am Widersacher wachsen.
Nun, als Widersacher sehe ich Dich nicht, obgleich Du mir mit „Deiner
Sache“ diametral entgegen stehst. Nicht in allen Dingen jedoch, das
weißt Du allerdings auch.
Deine Sache jedoch, also Dein in penetranter Weise vorgebrachtes
Weltbild, proklamierst Du hier ohne zu beachten, dass die dazu
verwendeten Begründungen zunächst nicht gemeinschaftlich konsensfähig
sind. Es fehlt damit die Vermittlungsfunktion zwischen den absolut
gegensätzlichen Polen unserer Weltsicht.
Wollten wir versuchen, unsere jeweiligen Überzeugungen durchzusetzen
oder auch in gewissem Grade zu teilen, müssten wir zu gleicher „Sprache“
finden, d.h. diese kontextuell anpassen. Dieses ist in unserem Fall
aussichtslos, da wir uns sprachlich hinsichtlich Topik und Rhetorik
sowie der zugrundeliegenden Semiotik unvereinbar unterscheiden.
Überdies verweigerst bzw. umgehst Du mit Deiner radikal
konstruktivistischen Einstellung jeglichen kulturell ontologischen
Gehalt in den geführten Argumentationen und befindest Dich damit
jenseits aller realgeschichtlichen Gegebenheiten.
Dann lasse mich (wie von Dir angetragen) bei meinem „ver-philosophieren“
der Dinge und ich lasse Dich (ohnehin) mit Deinem Weltbild glücklich sein.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
Am 02.09.2021 um 08:43 schrieb waldemar_hammel:
Am 02.09.2021 um 01:03 schrieb K. Janssen:
Doch bei aller Wertschätzung der Natur gilt vor
allem auch, dass ihre
Anschauung durch Reflexionstermini u.a. als Ausdruck von Ehrfurcht
wie auch Furcht vermittelt wird. Dagegen erscheint mir Dein
„Natur-Gefasel“ als verbal abstruse Argumentation, mit der Du Deine
Misanthropie zu rechtfertigen suchst.
das dumme ist, dass man die natur nicht "wertschätzen" muss oder soll,
man braucht und soll auch keine "erfurcht", oder "furcht" vor ihr zu
empfinden,
das sind alles mensch-typische dummheiten,
die natur ist vielmehr ganz simpel unser trägersystem, quasi das
schiff, auf dem auch alles lebendige mitfährt,
und nimmt das schiff schaden, ist alles auch lebendige mitbetroffen,
unser aller wohl und wehe basiert und hängt direkt von
funktionierender natur ab,
ohne die absolut auch nichts menschliches, wie kultur usw, gehen würde
das eher distanzierte "ich schätze die natur ja wert, aber ...", und
dann 1000 praktisch gegenargumente, ist ein schwerer denkfehler,
oder vielleicht ein erlebensfehler? natur-distanzierter
"kunstmenschen", die zb fest glauben, sie wären ohne "unkraut" besser
dran,
die eine ratte für ein scheußliches tier halten, die ihre eigenen
darm-mitbewohner am liebsten wegsterilisieren würden, usw
menschliches denken und erleben ist sehr unterkomplex, natur hingegen
hyperkomplex in funktionen und strukturen,
es ist klar, dass es da permanente missverständnisse zwischen mensch
und natur gibt,
das ändert aber nichts an der sache,
ich "wertschätze" die natur keineswegs, sie ist mir vielmehr als mein
trägersystem quasi aufgezwungen,
weil ich selbst als eine ihrer "emanationen" aus ihr stamme,
deshalb muss ich tunlich zb ihre ablauf-regeln beachten, sonst bin
ich, auch als mensch, schlicht erledigt,
ohne funktionierende natur würde ich keine fünf minuten überleben können
*
meine misanthropie beruht auf lebenslangen erfahrungen mit
art-gleichen, und die waren in summe gesehen negativ,
weshalb ich meine mitmenschen als artgleiche natürlich zwar ehre und
respektiere, sie mir aber möglichst weit vom hals halte
("wer menschen kennt, liebt wölfe" geht der spruch)
wh.