Am 20.11.20 um 13:50 schrieb waldemar_hammel:
Am 20.11.2020 um 01:59 schrieb K. Janssen via Philweb:
Epikurs Theodizee lässt (nicht nur) Christenmenschen erschaudern und
in ernsthafte Zweifel bzgl. der absoluten Integrität stürzen, die
man einem allmächtigen Gott zuschreibt.
haha, epikurs theodizee "in a nutshell" hier:
https://www.awq.de/2018/08/epikur-theodizee-in-90-sekunden/
In dieser "Nussschale" steckt nicht nur Epikurs Theodizee sondern
überwiegend tendenziöse Darstellung atheistischer Weltanschauung! Jeder
wie er mag und zu wissen glaubt!
mein argument ist und bleibt aber:
ein gott, mit göttlichen eigenschaften aufattributiert, könnte an
einer wechselwirkungs-welt schlicht nicht teilhaben,
Wechselwirkungen gemäß Deiner naturalistischen Anschauungswelt folgend,
musst Du schlichtweg bei Deinem Argument bleiben!
Für mich wäre es schlicht armselig, wollte ich einer immateriellen
Substanz (soweit und üblich als Gott vorgestellt und bezeichnet) simple
physikalische Wechselwirkung mit dieser Lebenswelt zuschreiben; als
solche wäre diese Wesenheit bar jedweder "göttlichen" Attribute. Daraus
jedoch die Nicht-Existenz eines solcherart definierten Gottes
abzuleiten, ist verwegen. Da bleibe Du doch besser bei Deinem Vorschlag:
Es gibt Gott UND es gibt ihn nicht!
Was wir allerdings hier gerade betreiben ist auch nichts anderes, als
diese von Dir so verachtete, lächerliche Scholasterei: "Wieviel Engel
passen auf eine Nadelspitze?", Ein Gott kann nicht wechselwirkend (an
seiner Schöpfung teilhaben). Nun röten sich allenorts die Gesichter:
Gott und Schöpfung! O nein: lass' uns jetzt nicht über Gott und
Schöpfung diskutieren.
weil er damit entweder seine göttlichen eigenschaften
"an der
haustüre" abgeben müsste, dann wäre er kein gott (mit göttlichen
eigenschaften) mehr,
oder, will er sie behalten, er für welt keinerlei relevanz hätte, denn
etwas, das nicht wechselwirkt, existiert in dieser welt auch nicht,
Hinter dieser Wortwahl verbirgt sich doch Dein ursprünglich (und
vermutlich immer noch) tief verwurzeltes anthropomorphes Gottesbild!
Oder etwa nicht?
für "götter" ist diese wechselwirkungen-welt
-leider- eine art
"geschlossene veranstaltung" ...,
zumal sie auch noch absichtslos = nicht-intentional, zielfrei und
sinnfrei usw abläuft, was einer "schöpfung" widerspricht,
(dass die welt vor ca 6.000 jahren und zudem geschöpft wurde, nun ja,
das muss man einfach glauben, sonst wird man scheiterhaufeniert ...)
"wenn esel götter hätten, dann hätte gott eselgestalt" ...
Das hatte ich vor Zeiten hier zitiert und genau deshalb sollten wir
bemüht sein, diese Art anthropomorpher Zuschreibung zu überwinden und
eine zeitgemäße, unserem heutigen interdisziplinären Wissenstand
entsprechende Attributionentwickeln.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
gruß, wh.