Hi RF,
Sprachgene sind identifiziert worden; dennoch muss Sprechen erlernt werden, ebenso wie das
Laufen etwa. Da Lesen und Schreiben dem Sprechen (egal ob Laut- oder Gebärdensprache)
folgen, nehme ich an, dass sie nicht ohne spezifische genetische Grundlage möglich wären.
Darüber müsste es in der Lerntheorie viele Untersuchungen geben, die mir aber nicht
bekannt sind.
Du dagegen schreibst „Lesen und Schreiben dagegen ist eindeutig genauso erlernt wie der
Genuss von Fleisch oder Wein.“ Kennst Du Untersuchungen, die Deine These stützen? Gibt es
spezifische Gene als Grundlage für den Genuss von Fleisch oder Wein so wie es Sprachgene
als Grundlage für das Lesen und Schreiben gibt? Folgt nicht der Genuss von Fleisch oder
Wein bloß der grundsätzlichen sinnlichen Fähigkeit zum Schmecken und Riechen? Ich
unterscheide spezifisches Lernen auf genetischer Grundlagen von allgemeinem Lernen auf
sensomotorischer Grundlage. Auf Wein und Fleisch kann verzichtet werden, auf das Sprechen
(Lesen, Schreiben) und Laufen nicht; wenn es nicht für das Menschsein schlechthin in
Abrede gestellt wird.
IT
Am 01.10.2025 um 21:45 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
Am So., 31. Aug. 2025 um 14:14 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Sprache oder Lesen und Schreiben sind genetisch
bedingt erlernbar und zählen deshalb nicht zu Gewohnheiten und Traditionen, zu denen aber
Wein- und Biertrinken oder Fleischessen und Autofahren zählen.
Ich verstehe nicht, was du damit meinen könntest.
Im Fall von Sprache gibt es meines Wissens Theorien, die aussagen,
dass es für Sprache gewisse Grundlagen in der Natur des Menschen gibt.
Lesen und Schreiben dagegen ist eindeutig genauso erlernt wie der
Genuss von Fleisch oder Wein. Wobei man für beides argumentieren
könnte, dass hier ebenfalls genetische Mechanismen am Werk sind.
Der Mensch ist, genetisch bedingt, fähig eine Menge sinnvolles und
unsinniges zu erlernen.