Re: [Philweb] Richtungswahl?

Am 22.09.21 um 09:58 schrieb Ingo Tessmann via Philweb: Gerne würde ich wissen, wie viel Zeit hier jemand braucht, um aus diesem wohlgesinnten Link welchen Schluss für sich persönlich zu finden. Zuerst habe ich also gesucht: https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaschutz-Index (wahrscheinlich keine Berücksichtigung der Personen https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttonationaleink… https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologischer_Fu%C3%9Fabdruck In jedem der Artikel ist eine Tabelle. Ich vertrete weder die einen noch die anderen Indizes. Nun mache ich einen Vergleich. Es wird oft gesagt: Du kannst das mit jenem nicht vergleichen. Wirtschaftsprofessor Wilhelm Hankel  antwortete auf so eine Frage eines Journalisten: Doch das kann ich! Also nun das Nebeneinanderschreiben der Zahlen aus den drei Tabellen, ich wähle beliebig die drei Länder aus, zuerst den Klimaschutzindex, dann das Bruttonationaleinkommen.                 KI                   BNE    ÖF D             56 Punkte,     47k      5 Indien      63 Punkte,      2k       1 Bulgarien 42 Punkte,     24k     - Nun kann ich mir absolut nicht vorstellen, in welcher Hinsicht D besser da steht als Indien, wie könnt ihr das, wenn es denn der Fall sein sollte? Es kann doch nicht sein, dass ein Inder, der 20x weniger konsumiert, die Welt doch mehr schädigt als ein Deutscher. Mit dem Fußabdruck pro Person ist der Faktor nur (!) 5. Verblendet die Schönfärberei oder gar die kognitive Dissonanz? Dann suchte ich https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_… https://en.wikipedia.org/wiki/Economic_inequality (englischer Artikel, weil ich Einkommen nicht fand) Ich habe jedoch darauf verzichtet, den Vergleich mit diesen zusätzlichen Tabellen zu machen. Ich sehe hieran, wie gut mit solchen Indizes gemogelt werden kann, andere mögen den Index wählen, der ihnen am besten bekommt, den sie dann weitersagen können. Ich denke auch, dass mathematische Berechnungen so genau sein können wie sie wollen, und noch so gute Leute daran arbeiteten: Es bleibt für mich dabei: So kann gemogelt werden, Journalismus betrieben werden, auch kann von Person zu Person berichtet werden, nicht nur Meinungen gesagt werden, das Zitieren genügt. Obwohl ich nicht viel von Meinungen halte, glaube ich dennoch, dass es schwieriger ist sich eine zu bilden als irgendwas zu zitieren oder nicht einmal das zu tun. (Ich habe schließlich fast auch nur zitiert, haha.) Noch eine Frage: Wollen die sozial Denkenden, dass der Medianmensch in D noch mehr produziert und konsumiert? Das kann er schließlich nur mit einer Einkommenserhöhung, die überall gefordert wird. Ich denke jedoch eher daran, dass der Medianmensch auch auf dem hohen Ross galoppiert. Es kann schließlich nicht sein, dass ein Reicher im Vergleich zu einem Medieanmenschen 10x besser isst, 10x mehr fliegt und fährt, und dass er 10 x größere Fernseher hat. Ich kann auch nicht verstehen, wie er das Kapital verzehren könnte, das er eigentlich nur verwaltet. Wie kann eine Person eine Fabrik verzehren, konsumieren? Wird eine Fabrik automatisch besser, wenn sie in Händen eines staatlichen Kollektivs ist? Denn meist werden die Fabriken schon von Gruppen geführt. Also daraus kann ich sehr gut verstehen, wenn einige sagen: "Es geht nicht anders, es hängt nicht von den Gruppen der Obrigkeiten und der Prägung des Landes durch Ideale ab: jeder will Wohlstand, Verbrauch, Wegwerfen, wenn etwas Besseres im Laden zu kaufen ist, und damit Produktion." Es sei denn die Ideale richten sich nicht am Wohlstand und damit Verbrauch aus. Denn auch zum Wohlstand wird nicht korrekt diskutiert. Die meisten Länder orientieren den Wohlstand am Medium-Maß ihres Landes. Da ist schon für mich was komisch dran. Nebenbei bemerkt: Ein moralischer Zeigefinger fehlt mir. Genug des Schwafelns meinerseits! Joseph Hipp