Am 30.07.2024 um 14:30 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Vielleich kann man es so sehen, dass verschiedene Erfahrungen miteinander in Verbindung
gebracht werden. Und das ist nicht nur ein Trick, mit dem Verschiedenes gewaltsam unter
einen Hut gebracht wird um dann zu sagen: es ist doch gar nicht verschieden. Es kommt mir
nämlich so vor, dass ursprünglich nicht das subjektive Erleben ist, die Sinneswahrnehmung
z.B., und davon ausgehend hypothetisch auf eine Aussenwelt geschlossen wird,
sondern ein Erleben, das noch nicht zwischen subjektiv und objektiv unterscheiden kann
und sich erst durch die Körpererfahrung als Subjekt kennenlernt.
Die verschiedenen Erfahrungen, die miteinander korrelieren wären z.B.: mir wird ein
Farbmuster gezeigt und gleichzeutig werden mit bildgebenden Verfahren bestimmte Vorgänge
im Wahrnehmungsapparat beobachtet. Daran ist doch nichts Rätselhafteres als am Alltag
insgesamt. Mit solchen Beobachtungen, wenn auch ohne Labormaschinerie, gehen wir doch
durchs Leben.
Moin Claus,
so weit sehe ich das auch so. Aber hinzu kommt doch die verblüffende tägliche Erfahrung,
dass wir einschlafen und das Bewusstsein verlieren und wieder erwachen und das Bewusstsein
wiedererlangen; und zwar wie von selbst!? Was geht da im Hirn vor sich? Und das
funktioniert ja auch mit Chemikalien. Für mich ein weiteres Indiz für den Primat der
Physis vor der Psyche. Im Anschluss an die Subjekt/Objekt-Unterscheidung sehe ich mein
Erleben von innen heraus als aus (psychischen) Erlebnissen und nach außen hin als aus
(physischen) Ereignissen hervorgehend. Dem Monismus folgend haben Psyche und Physis eine
gemeinsame Grundlage in der Hirnphysiologie und sind somit identisch bzw. lediglich zwei
Seiten einer Medaille. Solange das aber nicht hinreichend genau untersucht worden ist,
bleibt es bloß eine plausible und voraussetungsarme Hypothese.
IT