Am 25.01.2021 um 03:48 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
dass die unterschiedlichen Formen des Begehrens als
mathematische
Theoreme gefasst werden könnten
hallo joseph,
ja, Jacques Lacan hatte den spiegel"knall", so wie Sartre* den
existenz-knall ...
und es ist ja auch was merkwürdiges, in einen spiegel zu gucken, und
dann nicht zu wissen, wo man sich nun verorten soll, im spiegel, vorm
spiegel, oder dazwischen? spiegel sind magische instrumente, besonders
für leute, die nicht wissen, wie sie funktionieren (für leute, die
allerdings wissen, wie sie funktionieren, sind spiegel fast noch
magischer, weil ein spiel mit atom-orbitalen, und es kommt aus einem
spiegel nie wieder das raus, was reinging = selbst ein scheinbar simpler
spiegel ist ein "interpreter" der "lügt")
also wird das kleinkind, das in den spiegel guckt, bereits über sich
selbst belogen - und ICH habe damit eine neue fatantastische erweiterung
Lacan's erfunden ...
und man kann natürlich auch das begehren mathematisieren, so wie man
tatsächlich alles mathematisieren kann, die frage nur, ob das dann (1)
sinnvoll ist, und (2) ob es irgendwie weiterführend ist
mein rat bzgl Lacan und genossen: lass die finger davon, es sind dies
sehr schräge machungen, nicht wirklich erhellend oder weiterführend
*
sartre erzählte einmal sein urerlebnis, wie er zu seinen machungen
gekommen ist:
es gab besuch bei ihnen zuhause, und er verkroch sich unter einem tisch,
die erwachsenen schauten natürlich das verkrochene kind unterm tisch an,
und er erlebte dieses angeschautwerden aber als ein bis ins innere
ausgezogen-werden, als deprivation, als ein durch das angeschaut werden
sich selbst verlieren, ein für ihn dann schlüsselerlebnis, auf dem er
späterhin seine (verquere) philosophie aufbaute ...
lieber joseph, mein rat: bleibe in denken und tun immer ganz eng an der
natur, an natürlichen prozessen und abläufen, denn natur ist das was
richtig ist, deshalb WEIL sie verwirklicht ist, und es gibt im grunde
kein anderes gültiges valides maß für richtig oder falsch,
das ist sowohl ein riesen"geheimnis", denn natur ist tatsächlich
beliebig komplex (= fraktal), als auch "im gebrauch" ganz simpel und
einfachst.
deshalb ist eine gute, ein taugliche, eine brauchbare, eine
weiterführende philosophie immer ein derivat der naturphilosophie ...
ich grüße Dich und die runde
wh.
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