Am 31.10.2022 um 13:20 schrieb Arnold Schiller über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
"Simulationen müssen durchführbar sein, ansonsten ginge es bloß um Phantasien."
die rein optische Täuschung auf eine nervlich nicht verbundene mechanische Hand
einzuschlagen, genügt um im Hirn eine Reaktion bei einer Hand auszulösen. Umgekehrt kann
eine Prothese als Ersatz für eine nicht mehr vorhandene Hand mit den gleichen Gedanken
gesteuert werden, der Patient denkt zu greifen und das genügt um die Hand zu steuern.
Unabhängig davon, dass ich nicht glaube in einer Simulation zu leben, halte ich die sehr
wohl durchführbar. Ob ein Sehnerv ein Auge hängt oder die Simulation eines Auges, am
Rückenmark ein Körper hängt oder die Simulation eines Körpers und am Hörnerv ein
Trommelfell oder die Simulation eines Trommelfells, ist letztlich für mich nicht
feststellbar.
Moin Arnold,
wir schreiben aneinander vorbei. Meine These ist, dass (echte) Zufallssignale nicht
simulierbar sind und Du antwortest mit Beispielen von Hirnsimulationen, in denen keine
Zufallssignale vorkommen können. Wie sie letztlich in der Natur entstehen und sich bspw.
in der Radioaktivität zeigen, ist nach wie vor ungeklärt. Vielleicht zeigt sich darin ein
Aspekt von Unendlichkeit, der gegenüber Simulationen stets schnell und unvollkommen
abzulaufen haben.
Am 21.3.21 hatte ich auf Chaitin verwiesen, für den Zufälligkeit im Anschluss an das
Halteproblem der astronomisch häufige Normalfall ist, Ordnung die seltene Ausnahme. Karl
Svozil hat in "Randomness & Undecidability in Physics“ die Untersuchungen der
Mathematiker Gödel, Turing und Chaitin zur Unentscheidbarkeit, Berechenbarkeit und
Zufälligkeit auf die Physik erweitert.
Letztlich ist es die „Innensicht", die wir stets nur haben können und die uns auf
eine Selbstbezüglichkeit einschränkt, sei es das Bewusstsein im Selbsterleben unseres
Gehirns oder die Biosphäre als Lebensäußung der Erde in der Milchstraße: "The
recognition of the importance of intrinsic perception, of a `view from within', might
be considered as a key observation towards a better understanding of undecidability and
complementarity.“
IT