Bezüglich:
Zitat Seite 44, 2. Absatz aus deinem Link:
"Die Meinungen über die ideale Menge des abzulassenden Liquors und der
einzublasenden Luft gingen in der damaligen Literatur stark
auseinander. Man findet Vertreter an allen Stellen einer Skale, deren
Enden von den Lehrmeinungen über die Entfernung
möglichst kleiner Liquormengen bis zum vollständigen Ersatz des
Liquors durch Luft reichten."
"Bei therapeutischer Anwendung wurde in der Regel die Ausblasung des
gesamten erreichbaren Liquors empfohlen.65" (ebenda)
Mir wird ein wenig anders zu mute, wenn ich daran denke, dass wir wir
in 50 oder 100 Jahren über unsere heutigen Diagnose- und
Therapiemethoden vielleicht genauso denken wie wir heute über die
damaligen.
Wie dem auch sei: Als Nebenwirkung wird Erbrechen und Kopfweh
beschrieben, aber keine Bewusstlosigkeit, woraus ich folgern würde,
dass die Anwesenheit von Liquor nicht zwingend für die Anwesenheit von
Bewusstsein ist.
Am So., 10. Aug. 2025 um 17:17 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Hi RF,
das Verfahren kannte ich noch nicht, vielen Dank für den Hinweis! Gemäß ChatGPT wurden
aber nur jeweils 10-15 ml (von insgesamt 150 ml) Hirnwasser entnommen, die in etwa 45 min.
wieder ersetzt wurden. Wobei mathematische Modelle grundsätzlich keine notwendigen,
sondern nur funktionale Erklärungen liefern. Die Diss. zum Thema habe ich noch nicht
gelesen:
https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/7660/Geschichte_der_Pneumenzephalographie_online.pdf
IT
Am 10.08.2025 um 11:39 schrieb Rat Frag <rat96frag(a)gmail.com>om>:
Guten Tag,
nur ein kleiner Zwischenruf:
Am Di., 1. Apr. 2025 um 17:17 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
und das Hirnwasser könnte zur Bewusstseinsbildung beitragen.
Vor der Entwicklung moderner, bildgebender Verfahren, die häufig die
Durchblutung anhand von Radioaktivität messen, gab es eine andere
Technologie das Gehirn zu untersuchen. Die Pneumenzephalographie, auch
Luftenzephalographie.
Dabei wurde das Nervenwasser abgelassen und gegen pure Luft
ausgetauscht, so dass man die Umrissen von Gehirn auf Röntenaufnahmen
sehen konnte. Luft als Kontrastmittel.
Es ist nicht überliefert, dass die Patienten dabei regelmäßig das
Bewusstsein verloren. Ein sowjetischer Neurologe soll nach einer
Selbstuntersuchung noch mit dem Schlitten nach Hause gefahren sein.
Leider finde ich den Text, indem ich davon vor Jahren gelesen habe,
jetzt nicht mehr wieder.
In dem Kontext halte ich es für fragwürdig, ob das Nervenwasser zur
Bildung von Bewusstsein notwendig ist.
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb(a)lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an
philweb-leave(a)lists.philo.at