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Am 30.05.2021 um 15:13 schrieb waldemar_hammel via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
hallo,
ich sagte kürzlich bzgl meta-physik,
man könne nicht-wissen halt nicht in wissen umwandeln,
Waldemar, Du hast geschrieben:
man kann eben leider nicht noch-nicht-wissen zu wissen
ummünzen
(meta-physik als untauglicher versuch physik über den "stand of the art" hinaus
zu betreiben)
Erinnerst Du Dich an unsere Diskussion über Emergenz (die Du als nicht existent
erklärst).
Das „noch-nicht-wissen“ ist eben genau der Inbegriff von schwacher Emergenz!
jetzt frage ich mich ernsthaft, kann man das wirklich
nicht ?
ich kann doch zb minus zwei durch einfache inversion in plus 2 umwandeln
Absolutes Nichtwissen (und nur darum geht es) bleibt solange Nichtwissen, bis dieses nicht
Gewusste wissbar (also zu wissbarem Sachverhalt resp. zur konkreten Tatsache) geworden
ist. Dieser Prozess ist nicht durch eine einfache Transformation (Operation) ausführbar.
Metaphysik hat keinen empriischen Zugang und daher kann generell bzw. noch Nicht-Wissbares
nicht durch einen unmittelbar operativen Prozess in Wissen transformiert werden.
Damit bleibt Metaphysik im Wesentlichen spekulativ und dementsprechende
Fragen/Problemstellungen können allenfalls in Gedankenexperimenten behandelt werden.
Abseits diesbezüglicher Spekulation können jedoch durch empirische Forschung gewonnene
Erkenntnisse bislang dem Bereich der Metaphysik zugeordnete Fragen endgültig geklärt und
damit beantwortet und schließlich zu konkretem Wissen werden.
Vornehmlich das von mir kürzlich hier thematisierte Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen
(also die transzendentale Teil-Ganzes-Relation) könnte durch mereologische Methoden näher
bestimmt werden. Das trifft sich ebenso mit diesbezüglichen Überlegungen zur Topologie,
wie diese hier im Zusammenhang mit HoTT erörtert wurden. Zudem kommen
Anwendungsmöglichkeiten für KI in Betracht, wie ebenso von mir zum Thema HoTT
beschrieben.
Beste Grüße! - Karl
könnte es daher nicht auch irgend-einen entsprechenden
formalismus geben,
der auf rein formale weise mir nicht-wissen in wissen invertiert ?,
wenigstens zb "strukturell" (als quasi "tracer") ?
als ersten zugang dazu würde ich ansehen,
dass unser hirn aufgrund seiner strukturen und von diesen abhängigen funktionen
selbst-ähnlich denkt,
ist natürlich evolutionär herausgezüchtet,
weil die sog "wirklichkeit" der welt vermutlich/möglicherweise ebenfalls
selbstähnlich = fraktal, ist ?
(zb Antoni Gaudís anarchie der gebäudekonstruktionen, die doch "innerlich" klar
selbstähnlich sind)
das wäre dann vermutlich der haken zum anpacken =
der formalismus, um nichtwissen auf rein formale weise in wissen umzuwandeln,
müsste diese selbstähnlichkeit unseres denken-könnens enthalten ?
wie ich dann das rein formale strukturelle gewonnene "wissen" in explizites
wissen verwandeln könnte,
ist dann allerdings eine frage der darauf zu erzeugenden semiosen,
die das konglomerat aus formal erzeugtem "wissen" dann in unsere semiosphäre
integrieren würden,
und so zu echtem neuen wissen für uns machen würden
man sollte in nullter näherung um an die sache heranzukommen vielleicht ein reales
beispiel nehmen,
und als modell analysieren,
etwa "gravitation" = wie genau kam man von den anfänglichen vorstellungen zu
unserem heutigen wissen darüber,
es waren ua paradigmenwechsel notwendig,
aber insgesamt kann man es auch als "ein immer näheres herantasten" begreifen,
und das wäre dann der dahinter-abgelaufene (und gesuchte) formalismus ?
wobei auch dabei zu gelten scheint, das ziel "optimal etwas zu wissen" kann
zwar beliebig angenähert werden,
aber kann/darf nie erreicht werden im sinn "deadlock" ?
(und wenn das so ist = den deadlock optimalen wissens über eine sache ausschließend,
warum ist das so?,
warum wäre ein deadlock-wissen über eine sache "fatal"?)
könnte sowas gehen, oder ist oben versucht-zu-schilderndes einfach nur unsinnig ?
wh.
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