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Am 10.05.2024 um 19:24 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
karl janssen schrieb:
[ was willst Du damit eigentlich zum Ausdruck bringen, lieber Waldemar? Jedes Lebewesen
benötigt zwingend Energie zum Leben und damit ist Nahrungsaufnahme unumgänglich, denn noch
is nix mit „Luft und Liebe“, die uns alleine nähren könnten. ]
hallo karl,
von licht alleine könnte man -theoretisch- auch als tier leben, die grünen pflanzen
machen es assimilierend ja vor,
- allerdings wäre grüne hautoberfläche bei tieren viel zu klein, um genügend sonnenlicht
einzusammeln, denn tiere sind, im gegenteil zu pflanzen,
"volumina, in hautoberfläche eingepackt", pflanzen praktisch der genaue
gegenentwurf
- und grünes assimilieren bei körpertemps über 30 grad biochemisch unmöglich,
nur sog wechselwarme tiere oder sog kaltblüter könn(t)en theoretisch überhaupt
grün-assimilieren,
stichworte:
autotrophie - heterotrophie - mixotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Autotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Heterotrophie
https://de.wikipedia.org/wiki/Mixotrophie
---
[ Kürzlich las ich noch in einem Buch über Nahrungsmittel antiker Völker und da stand
vordergründig immer auch ein Gedanke an den Kreislauf von Leben und Ernähren im Bewussten
der Menschen. ]
das ist eines meiner gefühls- und damit denk- probleme:
- erste leseart: das sterben und töten ist in natura unwichtig, zb "fressen und
gefressen werden", gehört einfach zum "spiel" dazu
- zweite lesart: das sterbenmüssen und töten hat kulturell = in der mensch-kultur, eine
geradezu "überwertige" bedeutung, zb "du sollst nicht töten"
---
frage daraus: was gilt?, soll gelten? ist richtig? ist lebbar? fauler kompromiss aus
beidem?
(da ich ein sehr großer fleischesser bin und immer gewesen, ich könnte mich nur von
fleischen ernähren!, "ich habe bestimmt zuviele neandertaler-gene",
habe ich damit ein wirkliches problem = was wäre/ist aus philosophischer sicht richtig?,
denn phil gibt darauf seit jahrtausenden das gesamte spektrum von antworten,
je nach philosophen und epochen, und wenn "JA, fleische essen dürfen und/oder
müssen", was spricht, außer strengen kulturellen verboten, dagegen, dann auch
menschen physisch zu essen?/
psychisch kannibalisieren sich menschen eh unentwegt)
da wäre mir philosophischer "ratschlag" hilfreich:
sind lebewesen, außer pflanzen, wirklich dazu "verdonnert" sich gegenseitig
auffressen zu müssen, um jeweils selbst überleben zu können??
---
vielleicht findet sich hier in philweb doch noch eine Person, die Dir darauf
eine Antwort zu geben weiß bzw. überhaupt noch willens ist, hier mitzutun.
[ Diese Bewusstwerdung ist in den Industrieländern größtenteils verloren gegangen, was
nun auch der Ausrichtung an kapitalistischen Marktprinzipien geschuldet ist. Dennoch kann
jeder Mensch in unserem Kulturkreis für sich die Entscheidung treffen, nach welchen
Grundsätzen er sich ernähren möchte. Doch ohne Nahrungsaufnahme geht halt nix und das gilt
- wie gesagt - für jedes Lebewesen. „Fressen und gefressen werden“ oder welchen Vorschlag
hättest Du parat, ohne Nahrung leben zu können? ]
es gibt ja mittlerweile erste versuche, sowohl labortechnisch per assimilation
"gemüse", als auch labortechnisch aus stammzellen fleische zu erzeugen, und
erste produkte sind in kleinstserien sogar schon
auf dem markt, zb labor-zucht-fleisch (ein tropfen blut einer weiterlebenden kuh genügt,
um daraus beliebige mengen "rindfleisch-sorten" im labor zu erzeugen/wachsen zu
lassen) - ist zwar alles noch im
fast-versuchs-stadium, aber immerhin, wenn ich zb an die heutige massen-tiere-haltung
denke ...
---
[ „Geistige Nahrung“ schließt Du ja ja per se aus😊 ]
ja, der mensch lebt nicht von brot allein (es darf auch spießbratenbrötchen, oder
"ein fatzen" aschebraten mit soße zum brot sein), "geistige nahrung",
wie sie bis heute "euer herr" verbreitet, ist elend trocken
und wüstenhaft geschmacklos (es wird von gott oder jesus nie berichtet, dass sie auchmal
essend so richtig zugeschlagen hätten, oder aus der zeit überlieferte essens-rezepte,
außer römischen gibts da nix, haben die originalbevölkerungen im "nahen osten"
eigentlich nie was gegessen?, war essen damals unwichtig?
deshalb misstraue ich auch der archäologie. wenn ich denke, dass jahrzehntausende in
gebieten unzähliche menschen gelebt haben, werden viel zuwenige skelette gefunden (das
müssten eigentlich berge von auffindbaren skeletten sein), und was und wie die leute über
zehntausende von jahren gegessen haben, dazu gibts fast keinerlei archäologische
erkenntnisse, außer allgemeinplätzen, wir haben zb eine irrsinnige archäologische
pyramidenkultur, aber von den handwerkern und hilfskräften erbauern ist fast nur bekannt,
sie hätten von vergorenem brot = bier, und trocken brot gelebt
was uns/MIR bis heute fehlt, ist "eine weltgeschichte des essens, der nahrung, der
ernährung" / ich weiß nur: in urzeit haben wir jagdfleisch und beeren direkt vom
strauch -gefressen-, und seit der neolithischen revolution wurde gesitteter dann kappes
und getreide -gegessen- (und seit neuem neue revolution: sind in guten restaurants nur
noch andeutungen von essbarem auf dem teller, es wird nur noch symbolisch gegessen, das
aber "schweine"teuer, weil man das "ambiente" mitbezahlen muss)
und was rein geistige nahrung betrifft, da muss man überaus-sehr auswählen (fast
"selektiv lesen"), denn allzu viel davon ist unbekömmlich oder gar giftig (vom
"überholten" ganz zu schweigen), heute "rast" die bücher- und papers-
produktion, und das meiste davon sind plattitüden, oder uninteressant, oder einfach nur
"mist" und/oder unsinn (ein nachteil davon, dass jeder, der will, schreiben und
lesen kann! - wir leben heute in der epoche der "spät-alphabetisierung", in der
das ursprünglich gute und nützliche konzept, jedermann per alphabetisierung eine stimme zu
geben, schon im schieren übermaß zerläuft, degradiert, sich mehr und mehr auf
unsinnspfaden verläuft - alles hat halt "seine zeit", und wenn diese vorbei,
gehts wieder abwärts)
* zudem kostet das aufnehmen von geistiger nahrung immer hirnliche energie in form =>
hihi: traubenzucker-verbrauch, und man weiß garnicht, ob man das später
"fakultativ" überhaupt anwenden kann, um real "was zum beißen" an land
zu ziehen - es ist allemal zb energiesparender, auf dem sofa liegend der frau zu sagen
"hol mir mal n bier ausm kühlschrank", als sich am tisch aufrecht sitzend ein
kapitel kant reinzuziehen und auch zu verstehen, denn dazu muss auch noch der denkapparat
angeworfen werden ...
... ich liebe heidegger, weil er die ganz normale sprache in andauernden hypo-semiosen
als skurill-absurdes theaterstück inszeniert und aufgeführt hat ...
Du liebst Heidegger?? Ihn odee nur sein Kapitel „Man“ aus „Sein und Zeit“?
KJ
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