Am 22.02.2025 um 10:23 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Wie soll denn jemand nicht nur umgangssprachlich,
sondern philosophisch reflektierend von Vernünftigkeit schreiben, wenn er keiner
Vernunftsphilosophie folgt?
Dieser Satz hat eine bekannte rhetorische Form, und
bedarf mit Blick auf diese keiner Antwort. Analog dazu ist das bekannteste Beispiel: A
sagt, die Sätze des B seien beleidigend. Die Juristen sehen damit kein Problem. Nun sagt
A, B hätte ihn beleidigt. Dann sagen die Juristen: Wie denn? Die Antwort: Er hat mich als
ein schmutziges Tier bezeichnet. Die Juristen: Aha, dann hat er dich beleidigt. Der Satz:
"Wer einen Satz sagt, den eine Person gesagt hat, ist ein Beleidiger." ist für
die Juristen falsch. Um ganz klar zu sein: Man kann "von Vernünftigkeit"
schreiben, oder dieses Wort auch mal benutzen, ohne einer V.. zu folgen. Wenn jemand
sagt, er würde p-reflektierend denken, und dann den anderen als Gottlosen bezeichnet, weil
er nur über Götter schreibt, aber ungläubig ist, sie deswegen nicht verstehen kann,
enthält den genannten rhetorischen Griff. Hier kann man auch sagen: A hängt dem B einen
Maulkorb um.
Eine Person kann Sätze, die eine oder mehrere Unklarheiten oder rhetorische Kunstgriffe
enthalten, überlesen.
Eine andere Person kann inhaltlich philosophische Reflexion bedenken.
der knapp
hundert Orthoworte einführt,
Ich erinnere ein Seminarpapier und den Anhang
eines Buches, die ich momentan aber nicht parat habe. Wahrscheinlich handelte es sich um
eines der hier genannte Bücher:
https://de.wikipedia.org/wiki/Orthosprache
<https://de.wikipedia.org/wiki/Orthosprache>
Das ist höchst interessant, und nun ist es schade für
mich, dass diese Stellen für mich nicht sofort auffindbar sind, du scheinst so etwas wie
eine Universalbibliothek greifbar zu haben, das ist bei mir leider nicht der Fall.
Wobei vernünftig bei ihm nachvollziehbar
begründet meint.
genau dieses Wort "nachvollziehen" kann bei mir das Wort "denken"
ersetzen, wenn auch nicht immer. Hierbei gibt es keinen Konflikt mit Sätzen und
Geschehnissen. So kann A die Straftat des B extern-kausal (1), sie aber trotzdem nicht
menschlich-kausal (2) denken. Allerdings geschieht das Nachvollziehen auch dann, nur
geschieht dies normalerweise bei (2) mit Sachen, die A in der anderen Person B vorhanden
denkt, ohne genau angeben zu können, was dies ist. Der eine sagt, es sei Böses in ihm.
Derjenige, der sagt, es seien Pläne in B, ist schon wieder beim kausalen Denken, denn die
Pläne könnten aufgezeichnet vorliegen, dann ist B nur der Befolger dieser. Die schwere
Jugend oder die ärmlichen Verhältnisse kommen in (1) vor, in (2) jedoch werden diese ganz
oder teilweise nicht berücksichtigt. (1) ist ein Ideal, das bei Personen nicht erreicht
werden kann, deswegen kann gedacht werden, dass (2) eine praktikable Beschreibung ist, mit
der B ins Gefängnis gebracht werden kann.
Habe ich nicht schon wiederholt davon geschrieben, dass ich mit „nachvollziehbar“
ein schrittweise und zirkelfreies Vorgehen nach methodischer Ordnung meine?
Mit diesen kurzen Sätzen habe ich eine zweite Fliege
bei dir geschlagen, nämlich habe ich damit die Kausalität, wie ich sie denke, mindestens
ansatzweise mitgeteilt. Auch viele andere machen den Unterschied zwischen (1) und (2). Ein
Beispiel: Wenn eine Person A der Person B immer wieder vorhält, dass er nicht denken kann,
dass B an Gespenster glaubt, oder dass B nicht wissenschaftlich denkt, denkt in diesem
Fall eher nach (2).
Wie ich Kausalität denke, habe ich ebenfalls wiederholt umschrieben. Insofern
sollten wir nicht weiter aneinander vorbei schreiben.
IT